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Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 16. Mär 2019
von Bollermann
Hallo,
ich suche nach einer zuverlässigen und preiswerten Quelle für Candy-Lacke.
Es scheint da wohl verschiedene Systeme zu geben, was sowohl den Candyeffekt, als auch den grundsätzlichen Schichtaufbau angeht.
Da wären entsprechende Typenkennblätter sinnvoll.
Obligatorisch sind natürlich auch Farbmuster.
"Grün" ist nicht gleich "grün"
Und gerade bei Effektlacken taugen Bildschirmfotos überhaupt nichts.
Da muß man ein Original in der Hand halten.
Mit der Bitte darum bin ich bisher bei allen Händlern abgeblitzt.
Außerdem ist mir bei den üblichen Candylacken z.B. in der Bucht die geringe Anzahl von angebotenen Farben aufgefallen.
I.d.R. ein rot, ein gelb, ein grün, ein blau und ein silber....fertig.
Allein bei den Japanern gab es doch Hunderte Farbnuancen, wie ich aus den diesbezüglich unseligen 70er Jahren als Suzukifahrer weiß.
Erzählt doch bitte mal, wo und und nach welchen Farbvorstellungen Ihr Euch die Farben besorgt habt.
Gert
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 16. Mär 2019
von f104wart
Da gibt´s eigentlich nur "einen":
http://www.motorradlack.de/
...Nicht billig, aber seinen Preis wert. Der mischt auch je nach Fahrzeug den passenden Originallack zusammen.

Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 16. Mär 2019
von mrairbrush
C(K)andylacke sind lediglich Basislacke oder Klarlacke die mit transparenten Farbstoffen eingefärbt sind.
Also ohne Pigmente. Farbstoffe hat jeder Lackhersteller im Program. Das was verkauft wird sind meist Farbkonzentrate die einem transparenten Basislack oder einem Klarlack zugegeben werden. Die meisten die sich in Alkohol oder Spiritus lösen lassen kann man auch für lösemittelhaltige Lacke verwenden. Darum gibt es entsprechend viele Angebote. Andere sind wasserlöslich, z.B. in vielen Beizen.
Umfangreiches Gebiet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbstoffe
House of Kolor hat eine Menge fertige:
https://www.houseofkolor.com
https://georg-petzoldt.de/shop/effektla ... e-c-2.html
http://www.germacolor.de/colors.html
Ich stelle etliche selber her. Grün ist schwieriger, aber da nimmt man Gelb und Blau.
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 16. Mär 2019
von mrairbrush
Das mit Mustern abgeblitzt bist ist klar. Erstens müssen Musterkarten manuell erstellt werden und das ist bei den geringen Stückzahlen teuer und die Farbtöne variieren in der Intensität je nach Spritzgänge. Darum sind die schwer auszubessern. Die meisten empfehlen komplette Neulackierung. Bei den Automobilherstellern werden 3 Schicht Lacke auch immer beliebter. Meist handelt es sich aber nur um einen Flitter auf einem Grundton. Triumph Motorrads hat sehr viele solcher Farben. Scorched Yellow, Blazing Orange, oder Roulette Green.
Eine Anleitung zum Spot Repair solcher Lacke habe ich auf meiner Webseite.
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 17. Mär 2019
von obelix
Bollermann hat geschrieben: 16. Mär 2019... und preiswerten Quelle für Candy-Lacke.
Definiere preiswert:-) Evtl. findest
hier ne Anregung, da hat es auch ne Menge Videos...
Ansonsten - Metalflake, House of Colour. Da findet wohl jeder was.
Gruss
Obelix
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 17. Mär 2019
von Troubadix
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 17. Mär 2019
von mrairbrush
Preiswert definiert sich wohl am Preis des Materials das man zu färben gedenkt. Der Farbstoff selbst dürfte kaum ins Gewicht fallen. Die Brillianz ist abhängig vom Untergrund. Ein normales Feinsilber hat hat einen leichten Graustich. Ein grobes Silber funkelt schon etwas besser und insgesamt heller. Setzt man noch xirallic Pigmente von Merck ein wird es besonders brilliant. Was nutzt ein Kandylack oder Konzentrat wenn man wenig über die Verarbeitung weiß oder nur aus den Anwendungshinweisen. Da steht längst nicht alles drin. Nur weil jemand ein Kochbuch lesen kann, kann er längst nicht kochen.
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 20. Mär 2019
von mrairbrush
Erstelle gerade ein Video über Herstellung solcher Lacke und deren Verarbeitung. In den nächsten Tagen auf meinem Youtubechannel.
Vergleiche die auch noch mit käuflichen Produkten. Beim abrühren ist schon mal nicht viel Unterschied zu sehen.
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 20. Mär 2019
von Bollermann
Ich bedanke hier mal zwischendurch.
Muß mich erst mal durch die Links durcharbeiten.
Re: Candy Lacke......Verarbeitung und Bezugsquellen
Verfasst: 20. Mär 2019
von mrairbrush
Die empfehlen das Konzentrat in den Klarlack zu rühren. Halte ich persönlich für nicht ganz glücklich.
Entweder man tönt den Lack gleich von Anfang an sehr intensiv und er kommt vielleicht doch zu dunkel oder wolkig raus oder man riskiert Lackläufer und Überschichtung wenn man sich mit mehreren Gängen an die gewünschte Intensität rantastet. Besser man färbt einen überlackierbaren 1K Klarlack damit ein oder einen unpigmentierten Basislack aus der Mischanlage. Die trocknen sehr schnell auf und man riskiert keine Läufer wenn man den Ton noch dunkler bzw. intensiver möchte. Candykonzentrate sind auch stark abhängig vom verwendeten Grundton. Man kann sie auf Gold, Silber usw. aufbringen.
Das mache ich gerade für das Video.
Eine weitere Möglichkeit ist z.B. das verwendete Silber oder Gold gleich etwas einzufärben. Dann benötigt man vom eingefärbten Klarlack/eingefärbten transparenten Basislack weniger. Grundsätzlich ist jeder spirituslösliche Farbstoff auch für Nitrolacke geeignet und somit auf in lösemittelhaltigen Lackmaterialien z.B. im 2K Autolack. Davon gibt es unheimlich viele am Markt. Beispiel für Beizen oder für Tinten (Dye). Oder um Harze und Kunststoffe einzufärben. Mit 10gr Farbstoff für 3-5€ kannst gut 1 Ltr. Lack einfärben.
Nimmt man einen unpigmentierten unverdünnten Basislack (kostet ca. 40€/Ltr) und verdünnt diesen 1:3 bekommt man für umgerechnet 55€ gut 3 Liter fertigen Candylack.
Falls Du Mehrfarbenlackierungen machen willst mußt jeden Farbton mit einer Lage 2K Klarlack absperren (trocknen lassen) da die Farbstoffe in der Regel durchbluten.