wie der Titel bereits verrät dreht sich meine Frage ums Lackieren von nem Helm.
Mir ist leider mein Hedon Heroine Classic heut kurz aus der Hand entwischt und hat dabei kurz mit der Wand der Garage Bekanntschaft gemacht. Er ist nicht zu Boden gefallen, sondern hat lediglich den Putz gestreift. Problem: Das hat natürlich seine Spuren hinterlassen und sieht bescheiden aus. Bei nem billigen Helm wärs mir egal, aber der Helm war ein Geschenk und kann nicht einfach so ersetzt werden.
Meine Frage: Kann ich diesen Helm von einem professionellen Lackierer wieder auf den Werkzustand versetzen lassen? Der Helm besteht laut Webseite aus "Composite fibre shell of fibreglass and carbon fibre". Meines Wissens nach sollte das lackiert werden können oder? Hat vielleicht jemand damit schon mal Erfahrungen gesammelt?
Gruß, Harald
Re: Helm Lackieren
Verfasst: 15. Jul 2019
von theTon~
Moin Harald, ich kenne einige Leute, die Ihren Helm lackieren lassen haben. Warum auch nicht, dem Lack ist es egal, auf welchen festen Untergrund er verarbeitet wird. Und auch die Wärme, welche bei der Infrarottrocknung entsteht, ist für das Material kein Problem.
Also kein Ding, dass kannst Du bedenkenlos vom Lackierer Deiner Wahl machen lassen.
Frage z.B. mal mrairbrush, vielleicht kann er weiterhelfen.
Re: Helm Lackieren
Verfasst: 15. Jul 2019
von mrairbrush
Ja, kann man lackieren. Wenn das Gewebe nicht verletzt ist kein Problem. Ich habe schon zahlreiche Helme für Rennsport und Skispringer lackiert.
Re: Helm Lackieren
Verfasst: 15. Jul 2019
von Bollermann
dito
Bin aus der Branche und hab das schon ein paarmal gemacht.
Lediglich beim Trocknen wäre ich vorsichtig.
2K-Lacke brauchen zwar etwas länger, wenn sie bei nur 40°C getrocknet werden, härten aber auch so vollends aus.
Bei Temperaturen über 60°C könnte es Probleme mit Einbauteilen wie Styropor-Innenschale, Riemen oder Lüftungsbeschlägen etc. geben, die aus Thermoplasten hergestellt sind und einen niedrigen Erweichungspunkt haben.
Ich gehe ja mal davon aus, daß Du den Helm nicht bis auf die nackte Faserschale strippen willst mit Nieten ausbohren, geklebte Innenpolsterung rausreißen etc.
Re: Helm Lackieren
Verfasst: 15. Jul 2019
von Kinghariii
Danke Jungs, das beruhigt mich ungemein. Ich hab doch immer wieder Warnungen vor dem Lackieren des Helmes gelesen und lieber auf Nummer sicher gehen!!!
Und nein, das hätte ich nicht geplant. Denke auch nicht dass das wirklich möglich sein wird. Das Innenfutter selbst ist nicht entfernbar zumindest.
Das Gewebe selbst sollte unverletzt sein. Er hat lediglich minimale oberflächliche Abschürfungen davongetragen.
Gruß, Harald
Re: Helm Lackieren
Verfasst: 15. Jul 2019
von Zissel
Wenn man auf Nummer Sicher gehen will, stellt man am besten zunächst einmal das Motorradfahren ein. Falls die Warnungen dahin gehen sollten, dass der Helm nach dem Lackieren nicht mehr "sicher" sei ..
Re: Helm Lackieren
Verfasst: 15. Jul 2019
von sven1
Abweichend von der Ausgangsfrage, Polieren wäre doch auch möglich wenn der Lack durch die Nutzung stellenweise stumpf geworden ist.
Grüße.
Sven
Re: Helm Lackieren
Verfasst: 15. Jul 2019
von mrairbrush
Einen Helm heizt wohl kaum jemand extra auf 60C auf ausser die Trockenkammer läuft auch so. Die Materialen machen das normalerweise mit weil es die selben sind die auch bei Autos verwendet werden. Dann dürfte kein Fahrzeug mehr in eine Trockenkammer. Es reicht aber wenn der Lack normal trocknet. Das forcierte Trocknen hat mit der Qualität nix zu tun. Es geht nur darum schnell eine ausreichende oberflächige Härte zu bekommen um montieren zu können. Also eher wirtschaftliche Gründe (Durchsatz).
Selbst wenn er runter gefallen wäre ist es sehr unwahrscheinlich das dass Gewebe ernsthaften, sicherheitsrelevanten Schaden hätte.
Der Helm besteht ja aus einem Materialmix Glasfaser und Carbon und sie werden vor und während der Produktion regelmässig geprüft. Wer unsicher ist kann die Farbe vorsichtig abnehmen und auf Haarrisse untersuchen. Aber selbst solche im Deckharz dürften den Verbund kaum schaden. Da muss deutlich mehr passieren. Den habe ich stellenweise bis fast aufs Gewebe schleifen müssen um die Aufkleber zu entfernen.
Gummis und Schieber sind dran geblieben da eingeklebt. Hier die Einzelschritte.