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Moto Guzzi» Meine erste Guzzi

Verfasst: 9. Okt 2019
von holmi57
Guten Morgen allseits,

nachdem ich jetzt offiziell angemeldet bin. möchte ich auch meine "alte Dame" vorstellen. Es ist/war eine LM 3 von 1983, die ich seit 1985 in meiner Garage stehen habe und natürlich auch gelegentlich fahre. Es war meine erste Italienerin, nachdem ich mich in meinen jungen Jahren von RD 200 über RD 400 zur Bol d'Or (in verschiedenen Umbaustadien) hochgearbeitet hatte. Seitdem gibt's bei mir aber nur noch Ein- und Zweizylinder !
guzzi_1985.jpg
Hier sieht man sie im Fast-Originalzustand - mit Gaman-Sitzbank und Agostini-Rasten. Der Vorbesitzer hatte freundlicherweise schon den "1000er-Satz" (genauer gesagt 950) installieren lassen - hat mich auch nicht gestört :wink:
In den ersten Jahren wurde sie auch kräftig gefahren - war damals auch mein einziges Moped - und zwischendurch ein wenig modifiziert.

Für die Saison 1986 wurde ein "schnelles" Heckteil montiert und dazu passend die serienmäßige Lampenverkleidung auf rahmenfest umgebastelt: Halterung aus Aluprofilen vom Baumarkt und ein passend lackiertes Alublech zwischen Verkleidung und Seitenteile geschraubt.
Dazu musste natürlich auch das Armaturen"Brett" modifiziert werden ...
Zusätzlich gab's die üblichen guzzitypischen Umbauten: Batterie unters Getriebe, Lafranconis, Gabelholme entlackt, Brembos im "oro"-Style (selbst lackiert).
guzzi_1986.jpg
Aber das war natürlich nicht das Ende ...

Re: Moto Guzzi» Meine erste Guzzi

Verfasst: 9. Okt 2019
von holmi57
Bereits im Lauf der Saison 1986 hat sich gezeigt, dass die Verkleidungskonstruktion nicht das Gelbe vom Ei war - doch etwas labbrig - daher wurde wieder zurückgerüstet.
Nebenbei: war die LM das erste Moped mit Winglets zur Stabilisierung, so wie sie jetzt bei der MotoGP "in" sind ?
guzzi_1986_1.jpg
Die Original-Optik war aber auch nicht von Dauer; bald darauf wurde der Klassik-Umbau realisiert, also Verkleidung weg, runder Scheinwerfer dran, Verlicchi-Schwanenhals-Lenker (nach meiner Einschätzung der ideale Lenker für alle Guzzis), Ochsenaugen, Instrumentenhalter, Speichenräder, runde Ventildeckel. Schaut aus, als wär's immer schon so gewesen ...
Im Lauf der Zeit kam anstelle der Goldwing-Bleibatterie eine kleinere Gelbatterie unters Getriebe und so wurde sie dann lange Jahre problemlos gefahren.
guzzi_2014.jpg
Inzwischen hat sie schon weit über 100.000 km drauf, die Bohrung ist auch ausgeleiert und inzwischen 90 mm :grinsen1: , die Gelbatterie ist einer noch kleineren LiFePo gewichen und sie wird - auch wegen kontinuierlicher Erweiterung des Fuhrparks - nicht mehr so oft gefahren. Aber sie schafft es immer noch, mir bei jeder kurzen Ausfahrt ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern.
Die Kombination aus großem Hubraum, kleinen (Original-)Vergasern, ziviler Nockenwelle und italienischem H-Rohr schafft einen Wumms von unten, den ich bei modernen Mopeds so nicht finde. Daher wird sie auch in Zukunft immer mal wieder auf die Straße kommen - und hergeben werde ich sie sowieso nie mehr !
guzzi_2019.jpg
Viele V-Grüße
Mike

Re: Moto Guzzi» Meine erste Guzzi

Verfasst: 9. Okt 2019
von Beatosan
Danke für den schönen Bericht. Fahre selber eine Guzzi V7 700 seit 1998. Guzzi ist eine Marke, an der bleibt man einfach irgendwie "kleben". Ich hatte zwischenzeitlich parallel dazu eine Honda CB1300SA. Tolles Moped, machte alles perfekt, aber berührte mein Herz nicht.

Re: Moto Guzzi» Meine erste Guzzi

Verfasst: 10. Okt 2019
von Lepo
schöne Geschichte , Guzzi .daumen-h1:

Re: Moto Guzzi» Meine erste Guzzi

Verfasst: 10. Okt 2019
von holmi57
Ach ja, ein paar Sachen hab ich noch unterschlagen:
Die Gabelholme wurden umgedreht, damit die Bremszangen hinter der Gabel liegen. Hinten kamen Konis rein, der Agostini-Rastenausleger wich einer selbstgeschnittenen Aluplatte, der Ansaugtrakt wurde deutlich erleichtert - nur noch der hintere Teil des Kastens ist vorhanden als Luftberuhiger; alles, was weiter vorne folgt (LuFi selbst und Ansaugschnorchel) ist der Gewichtsersparnis zum Opfer gefallen. Hat aber all die Jahre keinen gestört ...
Der hintere Hauptbremszylinder wurde der schnittigeren Linie wegen weiter nach innen verlegt (hinter die Befestigungsschrauben), die Ago-Rasten wurden abgeschrägt (per Säge, nicht am Asphalt) und hohlgebohrt. Das war's dann aber auch schon mit den Modifikationen.
Reifen sind seit Jahren (ich fahr ja nicht mehr so viel) die BT 45, die gut zum Fahrwerk passen.

VG
Mike

Re: Moto Guzzi» Meine erste Guzzi

Verfasst: 12. Okt 2019
von holmi57
Kleine Korrektur:
Die Gabelholme waren wohl schon so - hat Luigi selber umgedreht (die Ablaufbohrung ist seitdem vorne ...) und die Bohrung samt Kolben ist nicht mehr 90, sondern 92 mm.

VG
Mike

Re: Moto Guzzi» Meine erste Guzzi

Verfasst: 12. Okt 2019
von Dind
.daumen-h1: Guzzzzzziii