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Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 13. Nov 2019
von DonKamillo
Hallo Gemeinde,

nach 1,5 jähriger Bauphase möchte ich euch an dieser Stelle mein SR250 Scrambler-Projekt vorstellen. Wie so oft ist dieses Projekt völlig ungeplant gestartet, ich habe zufällig bei einer durch Langeweile getrieben Kleinanzeigen-Suche nach einer Aprilia RS250 eine Yamaha SR250 angeboten bekommen (vermutlich vertippt) welche für 400 € gekauft wurde. :tease: Erste Recherchen über Umbauten waren vielversprechend und das Projekt wurde als low Budget Projekt gestartet. :stupid:

Das Moped stand ca. 15 Jahre, war in einem miserablen aber soweit lauffähigen Zustand. Lediglich aus dem Kopfbereich kamen "mahlende" Lagergeräusche. Rost hat sich großflächig breit gemacht, Hier und da ist ein Tier eingezogen, viele eigentlich beweglichen Teile sind müde und fest geworden. Die perfekte Basis:
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Unmittelbar nach der Abholung begann der Striptease und die Bestandsaufnahme des Gerätes und die ersten Überlegungen des Zielumbaus. es war zunächst nicht klar on Racer oder Scrambler, erst spätere Recherchen haben das finale Scrambler Design gefestigt.
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Am Abend wurde noch das Triebwerk ausgebaut, welches vom Vorbesitzer großflächig mit einer silbrigen Farbe angepinselt wurde, die sich an vielen Stellen bereits blättrig abgelöst hat und einfach nur fürchterlich aussah. Dies sollte später mehr Arbeit bedeuten, als zunächst angenommen. Das mahlende Geräusch kam übrigens vom großen Nockenwellenlager - zum Glück easy.
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Im Folgenden wurde das Chassis weiter begutachtet. Leider üppiger Rostbefall am Rahmen und Schwinge, Schwingenlagerung fest, Gabel mehr oder minder fest, viele Halterungen großflächig von Rost berfallen. :roll: Wenn man schon mal dran ist, dann macht man das auch vernünftig. Also wurde alles abegbaut, sandgstrahlt, grundiert und wieder gelackt. Da alle arbeiten nur nach Feierabend oder am Wochenende durchgeführt werden konnten, hat diese Phase einige Wochen verschlungen.
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Fortsetzung folgt ....

Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 15. Nov 2019
von DonKamillo
Weiter ging es zunächst mit dem Chassis und Fahrwerk. Alle relevanten Teile und Halterungen wurden gestrahlt, grundiert und gelackt. Rahmen wurde von Hand großflächig abgeschliffen, unnötige Halterungen wurden entfernt, danach ebenfalls grundiert und gelackt. Federbeine und Gabel wurden zerlegt revidiert und gelackt. Schwingenlagerung wurde wieder gängig gemacht. Die originalen Schutzbleche wurden zurechtgeschnitten und neu positioniert.

Leider passte nicht alles in meine kleine Sandstrahlbox.
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Schwinge vorher und nachher:
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Halterungen und Gabelbrücke vorher und nach dem Strahlen und Grundieren:
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Rahmen vorher und nach unendlich viel Arbeit und dem grundieren:
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Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 15. Nov 2019
von DonKamillo
Die Gabel wurde komplett zerlegt, gereinigt, poliert, neu befüllt und neu abgedichtet und schwarz gelackt(vermutlich der erste Service überhaupt :mrgreen:)
Ein neuer flacher "Superbikelenker" wurde provisorisch montiert, sowie Faltenbälge für den Enduro-Look.

Gabelrevision:
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Die Federbeine waren technisch erstaunlich gut in Schuss. Dämpfung war sehr straff vorhanden und somit wurden diese lediglich optisch aufgefrischt:
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Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 16. Nov 2019
von DonKamillo
Weiter ging es mit dem Triebwerk. Die Reinigung des Motors hat eine halbe Ewigkeit gedauert und ich habe festgestellt, dass der ganze Motor mit dieser besagten silbernen Farbe angepinselt wurde. Den Zylinder, Kopf, und Ventildeckel habe ich gestrahlt, da zwischen den Kühlrippen ebenfalls diese Farbe abblätterte und keine andere Abtragung möglich war. Den Rumpfmotor habe ich mit der Hand abgeschliffen und konnte nach Wochen den Motor neu lackieren und wieder zusammensetzen. Das Ergebnis ist einfach der Hammer. Hätte nie gedacht das mit Fleis und unendlich viel Arbeit so ein tolles Ergebnis herauskommt. :dance1:

Grundreinigung nach 36 Jahren :wow:
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Kopf gestrahlt und gelackt, Vergleich zum unbehandelten Zylinder war gigantisch :rockout:
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Motor gelackt, zusammengesetzt, Nockenwelle neu gelagert, Motor-Schraubensatz neu. Der Hammer .daumen-h1:
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Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 16. Nov 2019
von Bambi
Hallo Don,
saubere Arbeit! Ich hoffe nur, daß Du das Strahlgut auch richtig aus allen Ecken herausbekommen hast. Bei meiner MZ hat das 1977 für das unverhoffte Ende eines sauber getunten Motors gesorgt ...
Schöne Grüße, Bambi

Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 16. Nov 2019
von DonKamillo
Die Sorge hatte ich auch, hab aber keine andere Möglichkeit gesehen. Habe vorher alle Öffnungen verschlossen (Kunststoffplatten zurechtgeschnitten und mit Dichtmasse verklebt) und alle Teile mehrfach gespült. Bis jetzt läuft der Hobel :beten:

Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 16. Nov 2019
von kazette
Hi,

hast viel Fleiß investiert , aber sehe ich da überall Dirko-rot ?
Ich hoffe, ich täusche mich da. Wenn nicht, versteh ich nicht weshalb ,bei Dichtungen so oft "gespart" wird, während man sich
bei allem anderen viel Mühe gibt.
Aber sonst schick, die Klene.

Grüße

Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 16. Nov 2019
von DonKamillo
Danke! Und ja, Dirko HT. aber zusätzlich zur Dichtung, weil die Dichtflächen nicht mehr so toll aussahen. Sicher ist sicher und es ist auch alles dicht :fingerscrossed:

Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 16. Nov 2019
von kazette
Ah verstehe,

ein Blickfang sind die roten Wülste leider nicht.
Vielleicht das nächste mal etwas mit weniger Signalkraft verwenden oder die Dichtflächen entsprechend bearbeiten. Dann geht es auch ohne zusätzliche Dichtmittel.


Aber wenn alles dicht ist und funktioniert, dann ist es ok so.

Grüße

Re: Yamaha» SR250 ´83 - Scrambler Vorstellung

Verfasst: 16. Nov 2019
von DonKamillo
Nachdem der Motor soweit fertig war, musste noch der Vergaser gereinigt und umbedüst werden, da das Rahmendreieck frei bleiben sollte und somit ein K&N Pilz eigesetzt werden sollte (hier war das Forum echt hilfreich :salute: um einen groben Richtwert für die neue Bedüsung zu finden). Außerdem musste noch Platz geschaffen werden, damit die Batterie ebenfalls aus dem Rahmendreieck verschwindet - der Auspuff musste bearbeitet werden, "Zwischendämpfer" entfernt und neu verschweisst und eine neue Halterung sowie Kasten für die kleine Lithium-Batterie wurde gebaut .daumen-h1:

Anschließend konnten die ersten Anproben gemacht werden. Der Kontrast (Motor im grundierten Rahmen) hat mir super gefallen, so dass der Rahmen anstelle von schwarz creme-weiss gelackt wurde. Der Tank wiederum wurde schwarz gelackt - geplant war ein zweifarbiger Look.

Der Vergaser hat sich eine Reinigung echt verdient :shock:
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Erste Anprobe, Motor, Sitzbank und Tank passte soweit gut. Die Linie gefällt mir nach wie vor:
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Modifikation des Endschalldämpfers und Konstruktion Batteriekasten :grinsen1: Ich wusste, dass mir Mathematik irgendwann nützlich sein wird. Die Batterie passt gerade so rein und wird mit einem Deckel vor Dreck und Wasser sehr gut geschützt, lediglich die Leitungen mussten verlängert werden.
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Rahmen final lackiert und der Zusammenbau für eine erste Funktionsüberprüfung konnte starten. Elektronik musste hier und da erneuert werden, da die Funktion durch viele korrodierte Stecker und Kabel nicht gegeben war.Neue Halterungen für die angepassten und zurecht geschittenen Schutzbleche mussten angefertigt werden, neue Halterung und Anpassung des Kabelbaumes für Hupe und Gleichrichter etc.
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