Gabelfedern härter machen
Verfasst: 2. Dez 2019
Ha, geht doch gar nicht - ruft der Stammtisch.
Wenn man eine Feder mehr vorspannt - mit Unterlegscheiben oder durch eine Verstellschraube - wird sie nicht härter, "nur die Geometrie wird verändert". Nicht härter stimmt, aber mit:
Mehr Vorspannung = weniger Negativ-Federweg (NFW) = mehr Federweg
geht die Gabel bei Schlaglöchern+Bremsen nicht so leicht auf Block, was fürs Fahrverhalten dann natürlich schon einen großen Unterschied macht, nicht nur den (kleinen) Unterschied im Nachlauf. Es lohnt sich also, das richtig einzustellen.
NFW Messen: Bike vorn unterm Motor hochbocken, bis das Rad frei dreht. Den Abstand des Tauchrohrs von einer Markierung (Klebeband zB) messen, dann ablassen und draufsetzen > neu messen. Nun misst man den maximalen Federweg oder schaut in den Spezifikationen nach, z.B. 120 mm. Bei 50 mm gemessenem NFW wären das ~42%.
Als Daumenregel für die Federn beim Motorrad nannte Benny Wilbers mal 25 bis 30% NFW, das hat sich bei einer Reihe meiner Bikes auch als stimmig erwiesen; meist ist der NFW original größer, will also durch mehr Vorspannung oder härtere Federn vermindert werden.
Speziell Japan-Bikes wurden lange Zeit (bis in die 1990er) fast durchweg mit zu weichen Federn ausgestattet. Standard-Maßnahme war, gegen Wilbers/Promoto/Würth Federn mit 'progressiver Wicklung' zu tauschen. Das war auch meist ein Fortschritt, nicht unbedingt wegen der Progression (die originale Federn auch teils haben), sondern weil diese eine höhere und häufig passendere Federhärte haben.
Vorteil der härteren Feder neben der Vermeidung des Durchschlagens:
Weniger Auf-Ab-Bewegung des Vorschiffs, bessere Rückmeldung.
Aktuell baue ich eine CB 750 KZ (RC01) auf, und da habe ich bei 152 mm Federweg (gemessen von Anschlag zu Anschlag, die Specs sagen 160) 70 mm NFW gemessen - also 46%. Zubehör-Federn probiert - die eine war mit 15% NFW viel zu stramm, die andere mit 49% zu weich.
Genug Vorspiel, jetzt aber zum Härter-machen - das geht nämlich doch.
Wenn man eine Feder mehr vorspannt - mit Unterlegscheiben oder durch eine Verstellschraube - wird sie nicht härter, "nur die Geometrie wird verändert". Nicht härter stimmt, aber mit:
Mehr Vorspannung = weniger Negativ-Federweg (NFW) = mehr Federweg
geht die Gabel bei Schlaglöchern+Bremsen nicht so leicht auf Block, was fürs Fahrverhalten dann natürlich schon einen großen Unterschied macht, nicht nur den (kleinen) Unterschied im Nachlauf. Es lohnt sich also, das richtig einzustellen.
NFW Messen: Bike vorn unterm Motor hochbocken, bis das Rad frei dreht. Den Abstand des Tauchrohrs von einer Markierung (Klebeband zB) messen, dann ablassen und draufsetzen > neu messen. Nun misst man den maximalen Federweg oder schaut in den Spezifikationen nach, z.B. 120 mm. Bei 50 mm gemessenem NFW wären das ~42%.
Als Daumenregel für die Federn beim Motorrad nannte Benny Wilbers mal 25 bis 30% NFW, das hat sich bei einer Reihe meiner Bikes auch als stimmig erwiesen; meist ist der NFW original größer, will also durch mehr Vorspannung oder härtere Federn vermindert werden.
Speziell Japan-Bikes wurden lange Zeit (bis in die 1990er) fast durchweg mit zu weichen Federn ausgestattet. Standard-Maßnahme war, gegen Wilbers/Promoto/Würth Federn mit 'progressiver Wicklung' zu tauschen. Das war auch meist ein Fortschritt, nicht unbedingt wegen der Progression (die originale Federn auch teils haben), sondern weil diese eine höhere und häufig passendere Federhärte haben.
Vorteil der härteren Feder neben der Vermeidung des Durchschlagens:
Weniger Auf-Ab-Bewegung des Vorschiffs, bessere Rückmeldung.
Aktuell baue ich eine CB 750 KZ (RC01) auf, und da habe ich bei 152 mm Federweg (gemessen von Anschlag zu Anschlag, die Specs sagen 160) 70 mm NFW gemessen - also 46%. Zubehör-Federn probiert - die eine war mit 15% NFW viel zu stramm, die andere mit 49% zu weich.
Genug Vorspiel, jetzt aber zum Härter-machen - das geht nämlich doch.