Irgendwie hab ich mich gestern am Abend noch aufgerafft und einen Blog-Post geschrieben. Es war doch ein etwas längerer Freitag.
Im Vorfeld aber noch was ganz anderes - links, mein kaputter 97er Wiseco und rechts ein 101mm Kolben aus (m)einer alten 620er LC4.
Aus bekannten Gründen, komme ich ja an KTM-Teile etwas günstiger ran und wie soll ich sagen, so ein 660er Motor wäre schon mal reizvoll. Vorallem weil der LC4-Kolben keinen Dom hat käme man auch auf recht vernünftige Verdichtung hin. Naja, irgendwann fällt mir mal 600er Zylinder vor die Füße und dann hüpft eine 660er Laufbuchse rein.
Wie vorher schon mal angedeutet, haben mir nette Menschen einen brauchbaren 2KF-Vergaser und die traurigen Überreste eines 1VJ-Vergasers überlassen.
(links mein bisheriger 1VJ, rechts der "neue" 2KF)
Eigentlich sollten die bis auf die Abstimmung/Einstellung identisch sein, wenn man genau genug schaut, sinds aber dann doch ein paar kleine, feine Unterschiede, wie zB der Port am Kolben des Primärvergasers. (Die Schrauben einfach mal ignorieren, die waren komplett verranzt am 2KF und wurden alle getauscht von mir.)
Und naja, der 2KF-Vergaser war dann eher so ein kleines Piesel-Wiesel. Dank dem Schlachtvergaser fand sich dort aber dann ein originales Schwimmersetup, mit dem er dann...
... auch nicht gleich dicht wurde.
Also den Vorfilter wieder eingebaut und siehe da, schon gehts.
Und dann eine Kleinigkeit gerichtet, die mich seit einer halben Ewigkeit nervt - die Sicherung und der Seitendeckel kommen sich gern mal in die Quere. Also ein Loch gebohrt...
... und durchgefädelt.
Und dann war am Mittwoch endlich der große Tag da und mein Zylinder wurde mit Stil und Klasse (sprich mit dem Gespann) in die Werkstatt transportiert.
Da der Moritz einen (leicht) gebrauchten 98er JE zu einem sehr speziellen Preis unter Freunden für mich hatte, zusammen mit einem frisch gebohrten Zylinder, musst der Kolben vor dem Einbau noch ein bissl gereinigt werden.
Freitag morgen (9:22) - die Uhr tickt.
9:28: die XT ist nackig.
9:35: bissi mit der Oma quatschen und schon steht die gute auf dem Motorradheber
Kolben auf OT
Motorhaltebolzen raus und Deckel runter
Zylinder gezogen
Kolben runter und beide Nebeneinander auf der Werkbank - auf dem Foto kommts nichts so raus, aber der 98er ist schon merklich größer.
Jahrelang angehäufte Ängste: Was wenn der Kolbenclip ins KW-Gehäuse fällt. (Noch nie passiert, immer noch etwas wo ich feuchte Hände krieg
)
Zylinder aufsetzen - bist du deppad die Ringe vom JE Kolben haben aber schon eine andere Vorspannung...
kurz nach 10:00 ... und da war der Motor schon wieder zusammen und dann wurde (wieder mal) ein Gewinde "weich"
Also wieder mal ein TimeSert setzen. (Bei eingebautem Motor)
11:45: (almost) Ready to Rock'n'Roll - und so langsam stell' ich mir die Frage: Hab ich in letzter Zeit zuviele XT-Motoren gemacht? (Spoiler: demnächst kommt noch einer - für meinen Dad, aber der weiß davon noch nix... der kriegt ein Hubraum-Upgrade für seine 500er 4-Ventiler)
Und dann war da noch die Sache mit, man will nicht immer einen "Freight-Train" fahren... der XS650SE-Tank wirds nicht werden, aber so grundsätzlich gefällt mir die Idee.
Und so beginnt die "schmerzhafte" Einfahrzeit... der 633er Motor hat überhaupt keine Freude mit dem 2KF-Vergaser, drum hab ich den heute in der Früh noch mal auf den 1VJ-Vergaser (140/48/125) zurückgebaut. Ist definitiv auf der recht fetten Seite, aber bei mind. 35 Grad im Schatten ist das nicht die blödestes Idee. Der Motor wurde auf den letzten Kilometer auch schon merklich freier... ich würde glatt das Adjektiv "fröhlich" verwenden. Klingeln nur noch wenn man es mit Drehzahl und Last irgendwie komplett übertrieben hat. Morgen vermutlich mal ein paar Kilometer drauf radeln und dann am späten Nachmittag dann ein Ölwechsel.
Kleine Randbemerkung, so wie ich grad die XT fahre ist mit Spritsparen sicher nix los...
Blog-Post:
https://greasygreg.blogspot.com/2022/06 ... eluxe.html