Seite 1 von 2
Norton insolvent
Verfasst: 1. Feb 2020
von Keola
Re: Norton insolvent
Verfasst: 2. Feb 2020
von Bollermann
Erinnert mich ein wenig an das Ableben von MZ und, Jahre vorher, auch von Maico.
Wüste Geschichten mit halbseidenen Figuren.
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von peterg
Bimota nicht zu vergessen :-(
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von mrairbrush
Der Brexit ist nicht schuld daran. :-)
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von Bollermann
Wohl eher nicht.
Komisch finde ich aber trotzdem, daß die Engländer allesamt in Bausch und Bogen baden gegangen sind.
Wenn man mal überlegt, was für klangvolle Namen die hatten und welche tollen Modelle die Entwicklung weltweit vorangetrieben haben.
Allesamt als Dauerpflegepatienten verstorben. Nicht ein Einziger ist verblieben.
Kann sich noch jemand an NVT errinnern? Das war das zweirädrige Pendant zum "British Elend" und der letzte Versuch zur Großrettung.
Es gibt da wohl nur noch Triumph, die da wirklich Geld verdienen.
Aber die rechne ich gar nicht mehr zur alten Riege, da sich John Bloor mit seinen unter ihm gebauten Neuentwicklungen nicht in der Tradition der Triumph/Meriden- Werke befindet.
Das war quasi eine Neugründung mit dem alten Namen als Türöffner.
Ich hab letztens eine Scott Flying Squirrel gesehen.
Die sah in den letzten Baujahren immer noch so aus, wie ein Motorrad aus dem ersten Weltkrieg, obwohl aus den 60/70er Jahren.
Sahniges Zweitakt-Geräusch beim Fahren.
So was mit abgaskonformer Direkteinspritzung und 100 PS wäre für mich noch ein Grund, den Kontostand zu checken.
Diese ewigen 08/15 Vierzylinder-Viertakter mit quer eingebautem Reihenmotor fixen mich dagegen irgendwie nicht mehr an.
Die sind so verwechselbar geworden. Da nützen dann auch 200 PS + nichts.
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von Konski
Der nahezu endgültige Niedergang der britischen Motorradindustrie fand in den siebziger Jahren statt und ist eine etwas unübersichtliche Geschichte aus Mißmanagement und Streikwellen. Und von wegen verwechselbaren 0815-Vierzylindermotoren.. hätten die Briten man einen gebaut, wäre die Geschichte vielleicht anders verlaufen.
Die Insolvenz von Norton überrascht mich nicht. Die Liste der Ein-Motoren-Hersteller der letzten vierzig Jahre, die über kurz oder lang gescheitert sind, ist lang: Hesketh, Münch, Voxan, Bimota, Zane-Laverda, Horex die Erste (dem zweiten Anlauf geb ich auch nich allzu lang), MZ, Morini, van Veen OCR.. Ich kenne keinen, der es gepackt hat.
K.
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von michaelw
"Halbseidenen Figuren".... das ist schön gesagt.
Ich schätze, das die Figuren um Herrn Gardner mit dem Untergang der Firma
nach Brexit sowieso gerechnet haben. Deshalb hat man noch das Tafelsilber
vorher zur Seite geschafft und die Gläubiger vor vollendeten Tatsachen
gestellt.
Bleibt abzuwarten wie sich die Ersatzteilsituation für den EU-Kunden nach 2021
gestaltet. Ich vermute, das ein Teil der Nortonlieferanten ebenfalls durch
Forderungsausfälle etc. in die Insolvenz gehen werden.
Und das wäre für den Endkunden bitter.
Grüße
Michael
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von Bollermann
Ist das überhaupt ein Thema?
Ich hab hier in Deutschland noch nie eine Norton gesehen, die aus der Zeit nach den gußeisernen Engländern stammt.
Auch keine Wankel.
Dürfte ein sehr kleiner Kreis sein, den das betrifft.
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von grumbern
Bollermann hat geschrieben: 3. Feb 2020
Komisch finde ich aber trotzdem, daß die Engländer allesamt in Bausch und Bogen baden gegangen sind.
Wenn man mal überlegt, was für klangvolle Namen die hatten und welche tollen Modelle die Entwicklung weltweit vorangetrieben haben.
Allesamt als Dauerpflegepatienten verstorben. Nicht ein Einziger ist verblieben.
Royal Enfield? Zwar seit den 70ern nur noch in Indien, dafür aber seit fast 120 Jahren durchgehend selbst produtzierend. In Indien immerhin schon seit 1955 und bis ins 21. JH noch auf den englischen Maschinen, die sie damals aus Redditch geliefert bekamen.

Die alten Engländer sind an ihren Manufakturen (so richtige Fabriken waren das ja häufig nicht) zugrunde gegangen, sowie der Übermacht der Japaner - wie übrigens alle deutschen auch, die keine große Schwester im Nacken hatten (BMW, Sachs).
Von den ganzen aufgewärmten großen Namen halte ich absolut nichts, die schwimmen irgendwie nur auf der Historie und dem Ruhm, den sie nie verdient haben. Norton, Horex, Brough Superior, AJS (jetzt als Jackenmarke...), Indian (ja, sogar besonders die), Kreidler, jüngst sogar Mondial... Da ist aber auch rein gar nix von dem drin, was irgendwann einmal den Namen ausmachte. Einfach nur Geschäft. Das wäre so, als käme die nächste gecastete Boygroup daher, nannte sich "The Beatles", und würde mit ihrer erfolgreichen Band-Historie und den großen Hits werben.

Gruß,
Andreas
Re: Norton insolvent
Verfasst: 3. Feb 2020
von sven
Die sind vor allem deswegen baden gegangen weil sie anscheinend glaubten
daß eine Konstruktion, die 30 Jahre lang funktioniert hatte bestimmt noch für
ein paaar Jahrzehnte mehr taugen würde ...