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Umbau / Customizing XS850

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JRMaier
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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von JRMaier »

Kinghariii, grundsätzlich hast du recht, das stört mich auch ein bisschen.
Nur die Umsetzung ist nicht ganz do einfach. Ich benutze Original-Lampenhalter der SR500 da will ich nichts kürzen und neue Halter selber biegen? Mal sehen.
Was aber geht, wäre die Instrumenteneinheit etwas tiefer zu setzen. Mein Konstrukt würde so etwas relativ einfach zulassen. Das werde ich mal in nächster Zeit ausprobieren.
Schöne Grüße aus dem Taubertal

Jürgen

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Bambi
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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von Bambi »

Hallo Jürgen,
und/oder vielleicht ein wenig mehr in die Waagerechte setzen. So schräg nach oben müssen die Instrumente nicht stehen und Du hast die Lücke einfach 'gefüllt'.
Schöne Grüße, Bambi
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

JRMaier
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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von JRMaier »

Teil 18 der Umbau-Story:

Halter, Bremsen, Rückspiegel und Sitzbank (07.- 09.2022):


Nachdem die Sitzbank zum Sattler ging, konzentrierte ich mich auf die vielen Kleinigkeiten, die noch dringend zu erledigen waren.


Als erstes stand die Entscheidung an welchen Lenker ich verbauen wollte. Vor längerem hatte ich mir einen für die XS850 passenden M-Lenker von Fehling in der Bucht geschossen. Schon die erste Probemontage zeigte, das ein M-Lenker an meinem Umbau überhaupt nicht funktioniert. Die obere ABM-Superbikegabelbrücke der FZR-USD-Gabel war so breit, das die Holme des Lenkers an der Gabelbrücke anstießen. Der nächste Test war ein Superbike-Lenker. Das passte natürlich, aber irgendwie gefiel mir das nicht wirklich! Also bleibt der Originallenker erstmal drauf. Ob ich noch Stummellenker ausprobiere, weiß ich noch nicht.


Bild
Superbike-Lenker eigentlich viel zu breit!


Ein wesentlicher Teil der Optik, der vordere Fender musste auch endlich fest montiert werden. Hier gab es die Wahl komplett neue Halter zu bauen oder die vorhandenen Halter auf einen Adapter zu setzten. Fürs Erste muss die 2. Option reichen! Um den Adapter zu bauen, wollte ich das gleiche Material wie das der Halter nehmen, 3 mm dickes Aluminium-Blech. Nach dem groben Ausmessen wurde das entsprechende Material bestellt und war auch relativ flott bei mir. Gleich mitbestellt wurde noch ein 3 mm Edelstahlblech für den Auspuffhalter. Der kam als nächstes dran!


Bild
Ausgangssituation Frontfender


Da der Fender eigentlich für die SR500 entworfen ist, ist die FZR-Gabel natürlich viel zu breit für die Halterarme! Der hintere Befestigungspunkt des Halters fluchtete aber genau mit dem hinteren Anschraubpunkt an der FZR-Gabel. Da musste ich nur eine Aluhülse dazwischen setzen, damit sich der Halter relativ spannungsfrei montieren ließ. Der vordere Punkt hing in der Luft. Das Alublech wurde zuerst an den Trägern des Fenders angepasst und dann ausgesägt, das die grobe Form passte. Anschliesend gebogen und das Loch für den vorderen Anschraubpunkt gebohrt.


Bild
Frontfender mit Halteradaptern


Leider haben die beiden Alu-Blech die Aktion nicht ganz mackenfrei überstanden. Da werde ich wohl noch die Halteroberfläche bearbeiten müssen. Doch das kommt später! Jetzt wurde erstmal der Fender mittels 4 Aluhülsen und den beiden Adaptern festgeschraubt!


Bild
Frontfender montiert


Der Auspufhalter war schnell erledigt. Mit einer Pappschablone wurden die Umrisse festgelegt und die Positionen der Bohrungen übertragen. Das Material für die Halter ist ein 3 mm starkes Edelstahlblech. Die Form wurde mit der Flex ausgeschnitten (das geht erheblich schneller als Edelstahl zu sägen) und dann mit der Feile das Endmaß hergestellt und die Kanten gesäubert. Die Löcher wurden gebohrt und dann die Adapter montiert - Fertig!


Bild
provisorischer Auspuffhalter


Bild
fertiger Auspuffhalter


Der nächste Schritt war die Bremsanlage in Betrieb zu nehmen. Die Hinterradbremse ließ sich innerhalb von Minuten befüllen und entlüften! Da war ja alles neu und die Bremspumpe überholt. Bei der Vorderradbremse hatte ich mittlerweile ein paar überholte 6-Kolben-Festsattelzangen besorgt, da die, die ich hatte hätten überholt werden müssen. Es ist schwierig, für die Zange überhaupt Reparatursätze zu bekommen und zufälligerweise bin ich bei EBAY-Kleinanzeigen über ein entsprechendes Inserat von überholten Bremszangen gestolpert. Sofort nahm ich Kontakt mit dem Anbieter auf. Das Telefonat war extrem angenehm und ich spürte sofort, das da kein Hinterhof-Frickler am Telefon war, sondern jemand der Ahnung hatte von dem was er tat! Wie jedem wohl klar ist, darf es bei der Bremsanlage KEINE Kompromisse in Bezug auf die Sorgfalt und die Qualität der Arbeit geben! Ich will ja schlieslich später mit meinem Umbau auch fahren! Gut war, das er meine Zangen in Zahlung nahm und der "Rest"-Preis den ich dann zu zahlen hatte in meinen Augen extrem günstig war. Mich hätten die Reparatursätze alleine fast soviel gekostet!


Als Bremspumpe verwende ich, wie original an der FZR für diese Zangen, eine 5/8"-Bremspumpe. Aber ich entschied mich, da der Originallenker verwendet wird, für eine Pumpe der XJ900S (4KM). Diese wurde mit einem Reparatursatz überholt. Dann kamen Stahlflexleitungen dran, die ohne einen Verteiler direkt an der Bremspumpe verschraubt wurden. Dann Bremsflüssigkeit rein und entlüftet. Leider hat das nicht ganz so gut geklappt, wie ich gehofft hatte! Trotz mehrmaligem Entlüften bekam ich die Luft nicht ganz raus, ich befürchtete, das die Stahlflexleitungen irgendwo Luft ziehen oder meine Bremspumpenreparatur misslungen war. Jedesmal lies sich der Hebel der Pumpe bis zum Lenker durchziehen! Dann empfahl mir ein Freund, den Bremshebel zu ziehen, mit einem Kabelbinder am Griff zu fixieren und das ganze über Nacht stehen zu lassen, damit sich die Restluft nach Oben aus der Leitung "verflüchtigen" kann. Ich muss ehrlich sagen, das ich nicht viel Hoffnung in die Maßnahme setzte, aber mein Freund hatte Recht. Am nächsten Tag funktionierte die Bremse endlich wie sie sollte!


So, "What's next?" - Das Zündschloss musste unter den Tank! Der einzige Ort mit genug Platz war vorne rechts unter dem Tank direkt hinter dem Anschraubpunkt für den Ölkühler. D.h. ich konnte den Halter dort am Rahmen festschrauben. Ich besorgte mir einen Karton und habe eine Schablone hergestellt und dann diese auf 3 mm Alu-Blech übertragen. Dann das ganze ausgesägt gebohrt, die Öffnung für das Zündschloss hergestellt und eine Probemontage durchgeführt - passt! Dann das ganze schwarz lackiert und nach dem der Lack trocken war, das Schloss eingeschraubt und das ganze am Motorrad montiert. In diesem Zuge wurde auch die komplette Elektrik zusammengesteckt, die Blinker montiert und angeschlossen und der Hauptscheinwerfer eingebaut und der Kabelsalat japantypisch in den Lampentopf gesteckt. Dann den Schlüssel rumgedreht und (fast) alles hat funktioniert! Nur am Rücklicht und den Blinkern musste ich die Anschlüsse tauschen (aber damit hatte ich schon gerechnet, das dies evt. verkehrt war). Dann Tank drauf und wow(!) langsam wirds was!


Bild
Zündschloß


Mittlerweile bekam ich einen Anruf, das die Sitzbank fertig ist und abgeholt werden könnte. Das musste leider warten, da Corona mich für 10 Tage in die häusliche Quarantäne zwang! Als ich endlich wieder fit und mein Test negativ war, machte ich mich sofort zum Sattler auf und holte die Sitzbank. Sie war phantastisch geworden!


Bild
Sitzbankunterseite


Bild
Sitzbankoberseite


Das ganze sofort auf meine XS gebaut und "Klack" der Sitzfanghaken rastete ein! Ich hab mich gefreut wie ein Kind, als ich das Motorrad jetzt sah. So war es die ganze Zeit vor meinem innerne Auge gestanden - jetzt endlich in echt!!!!!!


Bild
Sitzbank montiert und aufgeklappt


Parallel dazu hatte ich mich gefragt, was ich mit den Speichenradnaben machen sollte. Zuerst wollte ich sie "Chrompulvern" lassen, so wie die Vorderradnaben an meiner XJ900 und XS1100. Nach dem ich herumtelefoniert hatte und alle "Pulverer" mir gesagt hatten, das die Radlager ausgebaut werden müssten, hatte ich ein Problem. Niemand kann mir versichern, ob es die Lager für die Hinterradnabe noch gibt, geschweige denn, welche Lager ich da brauche! Für die YAMAHA GX750 war auch kein Ersatzteilkatalog aufzutreiben um nachzusehen. Später hat mir jemand aus dem TRIPLE-Forum geschrieben, das die Speichen-Hinterradnabe der GX750 die gleichen Lager wie die Gussräder der XS750 drin hat. Aber mittlerweile habe ich durch Zufall (über Facebook) Kontakt zu einer Poliererei bekommen, die sehr oft Motorradteile aufarbeitet. Dort hat man mir mitgeteilt, das die Lager drin bleiben können. Also wurden die Naben dorthin geschickt und poliert. Es ist richtig gut geworden! D.h. ich kann die Naben jetzt zum Einspeichen zu SWC nach Ditzingen schicken.


Eine Kleinigkeit ist aber noch zu machen. Ich würde gerne Lenkerendspiegel verbauen. Da ich sie gerne in Chrom bzw. Alu-Poliert hätte, gibt es ein Problem. Gefühlt 99% der Lenkerendspiegel sind in modischem Schwarz gehalten. Das geht sicher auch, aber erst mal die Wunsch-Konfiguration probieren. Ich besorgte dann ein Pärchen Spiegel für kleines Geld, die leider keine E-Nummer haben und außerdem nicht groß genug sind. Aber für einen optischen Test reicht es. Leider musste ich auch dazu den Lenker tauschen, da bei der Lenkstange die ich hatte, die Enden mit Metallstopfen verschlossen waren. Yamaha hat eine Weile Lenkergewichte in die Enden eingebaut und festgeschweißt. Als Ersatz holte ich einen Lenker der XS750, bei dem die Enden offen waren, stellte aber dann fest, das dieser Lenker ein paar Zentimeter kürzer war, als der Lenker, der bei meiner XS850 dabei war.


Bild
Erster Test der Spiegel


Ein paar Tage später kam noch ein weiteres Paar Lenkerendspiegel das ich bestellt hatte. Diese hatten eine "E"-Nummer und sahen ganz gut aus! Da entschloss ich mich zum einen den alten Lenker doch zu verwenden und den Lenker komplett fertig zu machen. Dazu wurden in die eingeschweißten Gewichte in den Lenkerenden 2 Gewinde M6 gebohrt und geschnitten. Dort konnte ich die Lenkerendspiegel dann direkt festschrauben und die Klemmung weglassen. Dann wurde der neue alte Lenker wieder angeschraubt, ballige Griffe verbaut, die Schalterarmaturen befestigt und die Lenkerendspiegel mit der "E"-Nummer angeschraubt. Ich habe diese erstmal hängend montiert, man könnte sie aber auch nach oben zeigend montieren. Damit war nun der Lenker fertig!


Bild
Lenker fertig


Jetzt sieht die XS im großen und ganzen so aus, wie sie dann fertig dastehen soll. Wie gesagt, Rückspiegelposition ist noch nicht definitiv und der Drahtspeichenradsatz fehlt noch. Hier ist dann natürlich noch die Frage zu klären, welche Reifen drauf kommen sollen. Liebäugeln tue ich mit grobstolligen Offroad-Reifen, das ist einer der Modetrends der mir wirklich gut gefällt! Mal sehen ...


Bild
Da fehlt nicht mehr viel ...
Schöne Grüße aus dem Taubertal

Jürgen

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Mottek
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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von Mottek »

JRMaier hat geschrieben: 11. Sep 2022 Liebäugeln tue ich mit grobstolligen Offroad-Reifen (...) einer der Modetrends der mir wirklich gut gefällt!
Hallo Jürgen,
willst Du Dir das nicht noch einmal überlegen - das wird n richtig schönes Mopped, aber Stollenreifen auf einen solchen Roadster packen, meins wär's nicht.
Aber das Mopped muss natürlich allein Dir gefallen.

Viel Erfolg beim Endspurt! Gruß,
Ralpj

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Bambi
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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von Bambi »

Hallo Jürgen,
ich finde sie seeehr gelungen!
Eine Kleinigkeit hätte ich anders gemacht: das hintere Schutzblech ein wenig flacher gestellt und auch ein wenig länger gelassen. So sieht es wie 'runtergeknickt' aus. Ist nur so ein Gedanke, ansonsten echt fein gemacht!
Schöne Grüße, Bambi
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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von JRMaier »

Mottek hat geschrieben: 12. Sep 2022
JRMaier hat geschrieben: 11. Sep 2022 Liebäugeln tue ich mit grobstolligen Offroad-Reifen (...) einer der Modetrends der mir wirklich gut gefällt!
Hallo Jürgen,
willst Du Dir das nicht noch einmal überlegen - das wird n richtig schönes Mopped, aber Stollenreifen auf einen solchen Roadster packen, meins wär's nicht.
Dein Einwand ist natürlich eine Überlegung wert. Es wird sowieso schwierig die passenden "Stollen"-Reifen zu bekommen. Ich hätte gerne passend zur klassischen Anmutung ein "klassisches" Profil. Da würden sich auch Heidenaus K34/K36 anbieten. Aber die sollen halt nicht ganz so gut sein habe ich gehört!
Schöne Grüße aus dem Taubertal

Jürgen

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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von JRMaier »

@Bambi, vielen Dank für dein Lob! Das freut mich natürlich, auch wenn ich mein Projekt primär für mich selbst mache, ist es immer schön wenn jemand anders das eigene Werk auch schätzt!
Schöne Grüße aus dem Taubertal

Jürgen

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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von TortugaINC »

Ich find die Maschine so wie sie ist sehr gelungen (bis auf die Felge hinten, aber die wird sicherlich zeitnah getauscht)!

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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von JRMaier »

Bambi hat geschrieben: 12. Sep 2022 Eine Kleinigkeit hätte ich anders gemacht: das hintere Schutzblech ein wenig flacher gestellt und auch ein wenig länger gelassen. So sieht es wie 'runtergeknickt' aus. Ist nur so ein Gedanke, ansonsten echt fein gemacht!
Hinten muss noch ein Rückstrahler und das Kennzeichen hin. Dann sieht man vom Schutzblech kaum noch was!
Schöne Grüße aus dem Taubertal

Jürgen

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Re: Umbau / Customizing XS850

Beitrag von JRMaier »

Teil 19 der Umbau-Story:

Kennzeichenhalter und andere Kleinigkeiten (09.-11.2022):


Im vorhergehenden Bericht wurde ein Zustand hergestellt, der sehr nahe an das angestrebte Ziel kommt. Vor allem die Sitzbank erwies sich als ein Riesenschritt zum Endergebnis. Leider sind bis jetzt noch nicht die Speichenräder bei mir angeliefert worden, obwohl ich fast täglich damit rechne.


Langsam wird es ungemütlich und ich nahm mir noch ein paar Kleinigkeiten vor, die aber zum Abschluss unabdingbar sind. Also machte ich mich an den Kennzeichenhalter. Den will ich ganz konventionell auf den (gekürzten) Fender setzen. Bei ebay wurde mal nach Kennzeichenhaltern gesucht, die nach Möglichkeit auch den erforderlichen Reflektor bereits unten dran haben. Eines der Angebote war ein ausgelasertes Kennzeichenträgerblech aus Edelstahl in den das Kennzeichen eingeklemmt wird. Da war der Rückstrahler schon unten dran. Das kam meiner Vorstellung schon sehr nahe. Ich hoffe, ich kann dann auch unsere Zulassungsstelle dazu bringen mir eine Nummer zu geben, die man auf einem 180x200mm großen Nummernschild unterbringt!

Bild
Kennzeichenhalter provisorisch montiert.


Bild
Prov. Kennzeichenhalter mir Stuttgarter Kuchenblech (Die Nummer hat mal meine XJ650 vor langer Zeit geziert).


Als die Platte da war, hielt ich sie mal hin uns schraubte sie an dem Rücklichtträger fest. Optisch fand ich das schon mal ganz gut, nur musste die Platte weiter unten noch abgestützt werden. Praktischerweise waren da im Fender 2 Löcher und ich überlegte, wie ich die Stütze so montieren konnte, dass sie vibrationsentkoppelt mit dem Fender verbinden konnte. Die Lösung waren 2 Kabeldurchführungstüllen die ich in das gebogene Halteblech eingesetzt habe und dann innen mit einer kurzen Buchse verschraubt habe. Im Prinzip genauso wie es auch Yamaha (und wahrscheinlich alle anderen Hersteller auch) macht. Damit ich das Ganze auch abschrauben kann, schnitt ich aus dem Kennzeichenhalter 2 Rechtecke aus und vernietete das Halteblech mit dem Kennzeichenhalter.


Bild
Kennzeichenhalter


Die Praxis muss dann noch beweisen, ob die Halterung dauerhaft ist. Ansonsten muss das Kennzeichenträgerblech verstärkt werden.


Das nächste was ich machen wollte, war einen Aufbockgriff für die XS aufzutreiben, was sich aber als nahezu unmöglich herausstellte! Zu meinem großen Glück besitzt ein Kollege eine XS750 im absoluten Originalzustand inklusive dem Aufbockgriff! Die Griffe der XS750 und XS850 sind zum Glück identisch und ich konnte meinen Kollegen dazu überreden mir den Griff als Vorlage zu leihen. Verkaufen wollte er ihn mir aus sehr naheliegenden Gründen nicht, was ich auch vollkommen verstehe!


Zuerst überlegte ich mir, ob ich den Griff selber nachbauen/nachbiegen soll, aber ich kenne jemanden, der für klassische Motorräder (also die mit Baujahr kleiner als 1960) Gepäckträger und andere Dinge professionell nachfertigt und über entsprechende Fachhändler vertreibt. Da ich ihn gut kenne (war auch mal ein Kollege von mir), bin ich hin und habe ihm das Original gezeigt und ihn gefragt ob er mir einen Griff nachbaut. Technisch war das kein Problem wie er sagte, nur mit einem wollte er nicht anfangen. Der Grobpreis den er mir nannte war eher niedriger als ich erwartete und er versprach mir, sich das ganze mal anzusehen.


4 Tage später rief er mich schon an, ich soll mal vorbeikommen. Dann zeigte er mir 6 Griffe, die er aus einem Restrohr gefertigt hatte. Das verwendete Rohr war ca. 1 mm stärker als das originale, aber drauf ist ehrlich gesagt gesch***. Dicker ist sowieso besser! ;-) Zwei der Griffe und das Original nahm ich dann mit, die restlichen 4 Stück werden poliert und verchromt. Die zwei Mitgenommenen wollte ich schwarz pulverbeschichten lassen!


Bild
Vergleich Nachbau (oben) - Original (unten)


Die Montageprobe verlief zu meiner vollsten Zufriedenheit. Die Griffe passten absolut genau! Am nächsten Tag ließ ich diese dann pulverbeschichten und montierte dann einen an der XS. Der schwarze Griff sieht in meinen Augen jedenfalls passender aus als ein verchromter. Endlich kann ich die Maschine, ohne mir die Finger zu verrenken, aufbocken und der Sitz ist jetzt auch vor einem allzu herzhaften Zugriff geschützt!


Bild
Schwarz gepulverter und montierter Nachbau-Griff (oben auf dem Sitz liegt der Original-Griff)


Was ich unbedingt noch im Herbst machen wollte, war den Motor einmal mit den neu instandgesetzten Vergasern laufen zu lassen und diese gleich zu synchronisieren. Davor hatte ich mich den ganzen Sommer gedrückt (Ja, das war Feigheit vor dem Feind! Ich geb's zu!)! An einem schönen Oktobernachmittag wurden die Vergaser an eine "Infusionsflasche" gehängt und geflutet. Erste Erkenntnis: Kein Sprit läuft über! Sehr gut! Damit die Schwimmer sich auch bewegen, habe ich dabei die Vergaserbank leicht mit einem Kunststoffhammer angeschlagen. Nachdem Sprit drin war, wurde der Choke gezogen und der Starter gedrückt. Der Motor sprang fast sofort an und drehte gleich auf 4000 U/min hoch. Schnell holte ich die Drehzahl über die Leerlaufschraube herunter, aber der Drehzahlmesser wollte nicht absinken, obwohl die Drehzahl deutlich hörbar sank. Aha, DZM spinnt! Nach ein paar Minuten war der Motor warmgelaufen und der Choke draußen. Der DZM sank langsam ab und blieb dann wie festgenagelt bei 1000 U/min stehen, auch wenn ich mit kurzen Gasstößen dem Motor Beine machte. Jedenfalls lief die Maschine sehr ruhig in der Leerlaufdrehzahl und dann warf ich mal einen Blick auf die angeschlossenen Synchronuhren. Scheinbar hat das grobe Voreinstellen der Drosselklappen beim Zusammenbau der Vergaserbank geholfen, die Werte waren fast optimal. Ich musste nur kurz etwas nachhelfen, dann stand auf allen Uhren im Leerlauf der gleiche Wert und er blieb auch nach kurzen Gasstößen stabil! Super!


Etwas fiel mir aber auf. Scheinbar war eine der Krümmerdichtungen nicht dicht, deutlich war zu hören, dass es an einem der Zylinder am Krümmer rausblies. D.h. im Frühling muss die Auspuffanlage nochmal ab und neu ausgerichtet werden! Jetzt hatte ich gerade keine Lust dazu!


Video: Motorlauf mit Blick auf die Synchronuhren


Dann kümmerte ich mich um den DZM. Ich hatte ja noch einen! Den also geholt, Motor abgestellt und DZM angeschlossen. Motor gestartet, ein kurzes leises "Klick" und Anzeige auf dem anderen DZM - keine! Was ist da den los! Ich schraubte die Drehzahlmesserwelle ab und sie drehte sich nicht mehr (vorher hatte sie es getan! Das hatte ich kontrolliert!). Nach kurzer Prüfung hat sich herausgestellt, dass die DZM-Welle gebrochen war. Der Ersatz-DZM war bombenfest wie sich herausgestellt hat. Nachdem Start des Motors hat das Drehmoment des DZM-Antriebs die Welle einfach abgeschert! Zum Glück scheint der Antrieb aber nicht beschädigt worden zu sein.


Dann habe ich mir mal beide DZM auf der Werkbank vorgenommen. Der Ersatz war bombenfest! Also ein Fehlkauf (denn hatte ich mir schon vor Monaten über die Bucht besorgt). Mit der Bohrmaschine wurde dann mal der originale DZM angetrieben. Dieser lief wahnsinnig zäh bis auf 4000 U/min und dann zeigt er normal an. Also eigentlich auch Reif für die Schrottkiste oder eine teure Überholung beim Profi.


Im Anschluss habe ich mir dann eine neue DZM-Welle und einen anderen DZM über die Bucht besorgt. Denn "neuen" Ersatz-DZM habe ich natürlich sofort dem Bohrmaschinentest unterworfen, den dieser auch bravourös bestanden hat. Mittlerweile ist alles wieder eingebaut, aber der letzte Test kommt dann im Frühjahr, wenn ich die XS für die TÜV-Abnahme vorbereite.


Tja, jetzt warte ich auf den krönenden Abschluss, den Speichenradsatz. Aber hier ist erst mal Winterpause. Vor März 2023 wird es wohl keine Neuigkeiten zu vermelden geben!
Schöne Grüße aus dem Taubertal

Jürgen

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