caferacer-forum.de

Hallo,

ich habe eine CB550 mit 4 Einzel K&N Luftfilter und eine Delkevic 4in1 Auspuffanlage.
Aktuelle Vergaserbedüsung ist 40/105 (Leerlauf/Hauptdüse), Nadel zweite Nut von oben. Gemischschraube knapp 2 Umdrehungen raus.

Der Leerlauf ist gut und ruhig und die Motorleistung bei Vollgas auch sehr kraftvoll und durchzugsstark.

Aber das Bike hat eine Problem bei etwa 1/4 Gashahn offen.
Beim langsamen Anfahren oder beim "segeln" also so dahinfahren, stottert und knallt der Motor.

Aktueller Kerzenbild ist eigentlich gut, hell Rehbraun. Evtl. könnte man sogar noch etwas magerer fahren. Also Nadel in letzte Nut hängen.

Aber alle Änderungen die ich am Vergaser gemacht habe, hatten nicht wirklich einen Einfluss auf das 1/4 Gas Problem.

Ich hatte meine alten Zündspulen in Verdacht und habe diese gegen neue ausgetauscht. Das war es auch nicht. Schadet aber sicher nicht.

Kann es unter Umständen an einer defekten (zu oft tiefen entladenden) Batterie liegen? Oder an einem defekten Spannungsregler?

Über Hilfe, Ideen oder Anregungen wär ich mega dankbar.

Bei 1/4 Gas bist Du im Übergang Leerlaufsystem Nadeldüse. Knallen klingt nach zu mager. Erst mal Nadel ein zwei Kerben hoch und Leerlaufdüse größer. Grundsätzlich eher erst mal etwas zu fett. Beugt Motorschäden vor. Die Fours mit Einzellufis sauber abzustimmen ist schwierig.

Batterie würde sich auch im Leerlauf auswirken. Kannst Du ausschließen.

Die Fours mit Einzellufis sauber abzustimmen ist schwierig.

In sämtlichen Hondaforen wird davon auch abgeraten, weil es nicht möglich sein soll. Zumindest wenn man ein perfektes Ansprechverhalten haben möchte.

Eben, weil sämtlich (forenübergreifend) nur Topfschlagen im Dunkeln stattfindet ... die wie immer fehlende Information durch die Fragensteller bleibt offen: welcher Vergasertyp ist montiert ?

Gruß Heri

Wieso? Er hat doch geschrieben CB550, da gab es nur die Fours mit 4 Vergasern und die hatten alle Rundschiebervergaser. Geänderten Auspuff hat er angegeben also kann davon ausgegangen werden, dass es sich um Originalvergaser Keihin 069A handelt. Der sollte original eine 38er LL-Düse und 98er HD haben. 40/105 lässt auf 64A9 der 500 Four schließen. Diese wurden in D mit 78er HD ausgeliefert. Beliebter Umbau 105er HD und Lufi Deckel weglassen wie das bei nicht für D bestimmten Exenplaren Serie war. Geht obenraus etwas besser. Mit Einzelfiltern fehlen die serienmäßigen Ansaugtrichter aus Gummi, die in der Airbox enden. Die beiden Vergasertypen sind praktisch identisch.

Also fast alles da. Ferndiagnosen sind meistens wie Kaffesatz lesen. Trotzdem behaupte ich dass der Motor im Übergang zu mager läuft. Und es ist Fakt, dass sich schon viele vergeblich daran versucht haben die 500/550 Fours mit Einzellufis vernünftig abzustimmen. Was selbstverständlich nicht ausschließt, dass es doch jemand hinkriegt.

Siehste, schön das du das so runterbeten kannst ... ich kann nicht für jedes Model den zugehörigen Vergaser samt Bestückung benennen ... dies gehörte sich aber für den Fragesteller, diesen und eigentlich jeden anderen!

Gruß Heri

Ich kann das auch nur für meine Mopeds bzw. deren direkte Verwandten. Der universelle Tip bei solchen Fragen wäre eigentlich: bau auf Original um, wenn alles in Ordnung ist läuft die Kiste. Aber im Grundsatz gebe ich dir schon recht. Je mehr verwertbare Infos vorliegen umso besser kann geholfen werden. Bin mal gespannt, ob wir hier noch was lesen können.

Heri, da ich dir bezüglich Vergaser eine hohe Kompetenz zugestehe, was wäre deine Idee zu dem Problem? Bist Du mit im Übergang zu mager bei mir? Ich könnte mir auch noch vorstellen, dass durch die Einzellufis in genau diesem Bereich Wirbel entstehen, die den Venturieffekt an der Nadeldüse stören.

Hallo,

Vergaser ist der Serien-Vergaser der CB550 Super Sport - müsste der Keihin 649A sein.
Ein Rückbau auf Original ist natürlich nicht vorgesehen. Die Maschine fährt schon so seit 5 Jahren :-)

Ich fahre seit Jahren mit 4 Einzelluftfiltern und war eigentlich immer sehr zufrieden. Ich kenne auch mehrere Leute mit CB550 + Pods und die laufen alle wirklich gut.

Das Problem mit dem Durchzug und "Sprotzen" bei 1/4 Gas kam Anfang diesen Winter und das eigentlich ohne großen Grund bzw. nach einer Synchronisation vom Vergaser.
Daher fand ich das ganze Problem relativ seltsam, da es dazu eigentlich keinen wirklichen Grund gab.
Deswegen hatte ich auch die Zündung/Spulen im Verdacht (Info: Umbau auf elektronische Zündung vor einigen Jahren).

Spulen haben ich aber nun getauscht - das war es nicht.

Eine Verständnisfrage hätte ich bzgl. Lichtmaschine/Batterie.
Kann die Batterie wirklich ausgeschlossen werden wenn das Standgas ruhig läuft?
Ich hab eine Lithium Ionen Batterie, die aber schon leider zu oft ziemlich tiefenentladen war. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass diese ebenfalls nicht mehr "fritte" ist.

Zu meinem Laienhaften Gedanken:
Zündfunke schwach aber ausreichend für Standgas - bei etwas höheren Drehzahlen (ca. 2000-4000) dann aber zu wenig Power für optimale Zündung.
Über 4000 dann wieder ausreichend Power von Lichtmaschine und die Verbrennung/Zündung passt wieder.

Ich werde am Wochenende mal die Nadel 2 Nuten höher hängen und schauen ob sich das Problem ändert.

Nicht zu vernachlässigen:

Schlechter Kontakt auf Masse. Lose Kabelverbindungen machen sich gern bei einer bestimmten Drehzahl oder ganzzahligen Vielfachen bemerkbar (Harmonische) und können dann entsprechend für die Stotterei sorgen. Also im Zündsystem auch mal alle Steckverbindungen auf ordentlichen Sitz, Oxidation usw. prüfen. Auch die Hauptleitung der Batterie auf Masse.

Kann ich nach Umbau aus eigener Erfahrung so wiedergeben ;-)

Wenn schon dann ist die Batterie "fritte" ...also hinüber ...frittiert eben ... ;-)

Und ja auch alle Kabelverbindungen und Stecker und OBACHT: es gab sowas schon wegen einem " Kalten Bruch " in einer Sicherung... da geriet das Leiterblech in irgendeiner Drehzahl in Resonanz und es sprotzelte... nach finden des Fehlers und austausch , alles wie es sollte.

So und ob das an den Nadeln liegt das kann ich auch nicht aus der Ferne sagen... Werner.
Bei mechanischen Schiebern ist das möglich. Da es nach dem Winter auftrat könnte aber auch eine viel profanere Sache, nämlich Kondenswasser, solche Erscheinung verursachen ... ich höre das immer wieder aus dem Umfeld der E 10 bzw. 95 ROZ fahrer ... dieser Rotz kommt in meine Mopeten jedenfalls nicht mehr rein: bei mir gibt es nur 102 ! Und das wäre jetzt meine erste Emfehlung: Spritsystem / Schwimmerkammern mal in ein sauberes Glasgefäß ablassen ... nach ner Stunde mal den Boden des Glases nach "fettaugenänlichem" Gebilde absuchen.
Dann den Tankinhalt ebenso testen... entweder kaufst du dann mal nen Tankreinigerspezialzeug oder kippst auf den Rest im Tank Brennspiritus.
Dann Tank leerfahren, incl Reserve(!) und dann mal mit ARAL 102 / V - Power befüllen.
Vor allem wenn jetzt von Synchroneinstellung gesprochen wird, und es danach erst schlimmer wurde... meine goldene Regel alles erstmal auf "Null" zu setzen, kann ich nicht oft genug wiederholen:
Motor warmmachen, Vergaser runter, Kompression prüfen und aufschreiben. Vergaser auf der Werkbank über Luftmasse synchronisieren! SCHWIMMERSTAND EINSTELLEN!
Dann beim KALTEN Motor nochmal Kompression messen und notieren. Unterschiede würden auf Ventilspiel hinweisen. Wenn alle Zylinder im Bereich +/- 1/4 bar also maxabweichungen von 1/2 bar aufweisen ist das ein Bereich den man später mit der angebauten Vergaserbank beim synchronisieren mit gutem Gewissen "übertünchen" kann ...
Das sieht man aber erst nach dieser Vorgehensweise, wenn der Vergaser also 100% auf 0 steht.

Das dabei pikobello eingestellte und gereinigte Kerzen verwendet werden, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber!

Wenn es dann noch sprotzelt ... kannst du immernoch Nadellotto spielen: hierzu fahren und am Gasgriff die Sprotzelstellung merken / markieren. Luftfilter runter und nun die Gaschieber auf die Sprotzelhöhe heben. Den Gasgriff 3-5 mm weiterdrehen und nun die Stelle auf der Nadel mit Edding markieren!
Hiermit weiß man dan wo die Nadel schlanker sein könnte ... sollte es die in irgendeinem Sortiment geben, kannst du tauschen ...wenn du baugleiche Ersatznadeln hast übertrage den Bereich und poliere dort ein paar Hundertstel runter... (Drehbank/Ständerbohrmaschine)

Du siehst, aus meiner Sicht ist es selten mit "mal eben" getan.

Das höherhängen über 2 nuten ist klar die einfachste "mach ich mal" lösung ... aber sehr grob, wenn man weiß das es oft mit o,3 bis o,5 mm starken Passcheiben unter dem Clip zielführender war.

So ... jetzt ein schönes erfolgreiches WE

Gruß Heri