"wie ich lernte meine Alte zu lieben"
Verfasst: 16. Mär 2021
Leutz, bin letzt über ein paar Notizen gestolpert, die mich daran erinnern warum ich hier bei euch bin. Verzeiht mir, ich möchte euch ungefragt die daraus entstandene echte Story liefern, einfach nur so, um zu erklären wie das mit der Liebe für Alteisen so gekommen ist.
Im Laufe der letzten 35 Jahre habe ich gemerkt, dass mir das Motorradfahren immer weniger bedeutete. Ich redete mir ein, dass alle anderen Schuld sind: Z.B. weil zu viel Verkehr ist, die schönsten Strecken total überlaufen sind, weil Outlaw-Rocker Mercedes fahren, dafür aber IT-Admins, Arzte und Rechtsanwälte dafür Harleys oder BMW-GSen quälen. Wo sind die wahren Helden auf zwei Rädern geblieben? Ich brauchte unbedingt eine zweite Meinung und mit einem langjährigen Freund (auch Biker) philosophierten wir über die neue Unlust beim Gedanken ans Biken. Nach drei-vier Jacky-Cola und beeinflusst durch die Stimmung, die das Album „wish you were here“ von PF verbreitete, schoben wir es einstimmig auf unser fortgeschrittenes Alter und vermuteten, dass mit den Jahren von dauerhaftem Konsum von Verblödungsfernsehen irgendetwas mit unseren Hirnen passiert sein musste.
Fakt war, man muss das irgendwie wieder rückgängig machen?! Also dachte ich zunächst daran gnadenlos aufzurüsten, um wieder maximalen Spaß am Biken zu bekommen. Also gut, mal den Markt sondieren.
5 Maschinen hatte ich bis dahin besessen und jede davon viele Jahre gefahren. Ja, das sind eigentlich wenige, doch ich war im Prinzip immer sehr zufrieden und sah keinen Anlass öfter zu wechseln. Meine aktuelle TDM 4TX war ja nun schon mehr als in die Jahre gekommen und inspiriert durch diverse Zeitschriften war ich auf der Suche nach einem Hightechmonster. So ein Teil mit all dem was Mann und Frau heut so haben muss. Ich wollte wieder dabei sein, bei denen die was vorzuzeigen haben. In der engeren Auswahl befanden sich dabei drei Maschinen vom Schlage einer Großenduro mit Fahrerassistenzsysthemen, abgasoptimiert, mit Gelsitzbank und Katzenklo hinten drauf.
Noch eine letzte Tour wollte ich mit meiner betagten TDM machen und so fand ich mich im Sommer 2013 bei einer Solotour durch die Alpen wieder. Es war noch nicht viel los auf meiner Route als ich meine Linie durch die geilen Strecken zog. Mit jedem Kilometer fühlte ich mich besser. Als wüsste mein Mädchen dass sie bald weg muss, zeigte sie sich von ihrer besten Seite. Nach 20 km war es wieder da, dieses geniale Gefühl von beginnender Euphorie und dieses Loslassen von allem was jetzt stören könnte. Ich hätte am liebsten Sex mit der Straße gehabt, mit dem Wald, mit den Bergen, mit …. sorry ich kann es nicht zurückhalten, ich hol mir schnell was zum sauber machen, gleich wieder da ….. So jetzt,…Selbst wenn ich am Verdursten gewesen wäre, ich hätte den letzten Euro für Sprit statt für Wasser ausgegeben.
Ich entschied mich auf dem Rückweg von den Dolomiten nach einer Übernachtung in Lienz zu einem Abstecher über den Großglockner. Auf dem Weg dorthin sah man immer mehr Biker, die scheinbar die gleiche Idee hatten. Verdammt, es waren kleinere Gruppen, zumeist 4-5 Bikes, die mir jetzt versetzt vor der Nase herum eierten. Typen, markenspezifisch gekleidet, auf extrem gut ausgestatteten BMW GS. Ich blieb zunächst hinten dran und staunte neidvoll – „auch haben will“. Da ich jedoch fahren statt gaffen wollte und obendrein früher oder später mangels fehlender Kreiselkräfte in einer der nächsten Kurven umgekippt wäre, entschied ich mich fürs Überholen. Ich zog also bei der nächsten Gelegenheit vorbei und grüßte höflich mit dem mediteranen Motorradfahrergruß, rechter Fuß kurz raus, ciao Bello. Wahrscheinlich haben die Jungs aber gedacht ich hätte das Gleichgewicht verloren. Zumindest kam nur kollektives Kopfschütteln und die Scheibenwischergeste zurück.
Fortsetzung folgt....
Im Laufe der letzten 35 Jahre habe ich gemerkt, dass mir das Motorradfahren immer weniger bedeutete. Ich redete mir ein, dass alle anderen Schuld sind: Z.B. weil zu viel Verkehr ist, die schönsten Strecken total überlaufen sind, weil Outlaw-Rocker Mercedes fahren, dafür aber IT-Admins, Arzte und Rechtsanwälte dafür Harleys oder BMW-GSen quälen. Wo sind die wahren Helden auf zwei Rädern geblieben? Ich brauchte unbedingt eine zweite Meinung und mit einem langjährigen Freund (auch Biker) philosophierten wir über die neue Unlust beim Gedanken ans Biken. Nach drei-vier Jacky-Cola und beeinflusst durch die Stimmung, die das Album „wish you were here“ von PF verbreitete, schoben wir es einstimmig auf unser fortgeschrittenes Alter und vermuteten, dass mit den Jahren von dauerhaftem Konsum von Verblödungsfernsehen irgendetwas mit unseren Hirnen passiert sein musste.
Fakt war, man muss das irgendwie wieder rückgängig machen?! Also dachte ich zunächst daran gnadenlos aufzurüsten, um wieder maximalen Spaß am Biken zu bekommen. Also gut, mal den Markt sondieren.
5 Maschinen hatte ich bis dahin besessen und jede davon viele Jahre gefahren. Ja, das sind eigentlich wenige, doch ich war im Prinzip immer sehr zufrieden und sah keinen Anlass öfter zu wechseln. Meine aktuelle TDM 4TX war ja nun schon mehr als in die Jahre gekommen und inspiriert durch diverse Zeitschriften war ich auf der Suche nach einem Hightechmonster. So ein Teil mit all dem was Mann und Frau heut so haben muss. Ich wollte wieder dabei sein, bei denen die was vorzuzeigen haben. In der engeren Auswahl befanden sich dabei drei Maschinen vom Schlage einer Großenduro mit Fahrerassistenzsysthemen, abgasoptimiert, mit Gelsitzbank und Katzenklo hinten drauf.
Noch eine letzte Tour wollte ich mit meiner betagten TDM machen und so fand ich mich im Sommer 2013 bei einer Solotour durch die Alpen wieder. Es war noch nicht viel los auf meiner Route als ich meine Linie durch die geilen Strecken zog. Mit jedem Kilometer fühlte ich mich besser. Als wüsste mein Mädchen dass sie bald weg muss, zeigte sie sich von ihrer besten Seite. Nach 20 km war es wieder da, dieses geniale Gefühl von beginnender Euphorie und dieses Loslassen von allem was jetzt stören könnte. Ich hätte am liebsten Sex mit der Straße gehabt, mit dem Wald, mit den Bergen, mit …. sorry ich kann es nicht zurückhalten, ich hol mir schnell was zum sauber machen, gleich wieder da ….. So jetzt,…Selbst wenn ich am Verdursten gewesen wäre, ich hätte den letzten Euro für Sprit statt für Wasser ausgegeben.
Ich entschied mich auf dem Rückweg von den Dolomiten nach einer Übernachtung in Lienz zu einem Abstecher über den Großglockner. Auf dem Weg dorthin sah man immer mehr Biker, die scheinbar die gleiche Idee hatten. Verdammt, es waren kleinere Gruppen, zumeist 4-5 Bikes, die mir jetzt versetzt vor der Nase herum eierten. Typen, markenspezifisch gekleidet, auf extrem gut ausgestatteten BMW GS. Ich blieb zunächst hinten dran und staunte neidvoll – „auch haben will“. Da ich jedoch fahren statt gaffen wollte und obendrein früher oder später mangels fehlender Kreiselkräfte in einer der nächsten Kurven umgekippt wäre, entschied ich mich fürs Überholen. Ich zog also bei der nächsten Gelegenheit vorbei und grüßte höflich mit dem mediteranen Motorradfahrergruß, rechter Fuß kurz raus, ciao Bello. Wahrscheinlich haben die Jungs aber gedacht ich hätte das Gleichgewicht verloren. Zumindest kam nur kollektives Kopfschütteln und die Scheibenwischergeste zurück.
Fortsetzung folgt....