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Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von RocketRaccoon
Hallo zusammen,

langsam bin ich der Verzweiflung nahe.

Ich musste das Lenkkopflager an der CB 450 N tauschen, da ich sonst keinen TÜV bekommen würde.

Die untere Lagerschale habe ich bündig recht problemlos bis zum Anschlag platzieren eintreiben können.

Ich verzweifle nunmehr an der oberen Lagerschale!
Sie sitzt schon fast bündig, aber es fehlen eben noch 2-3 mm bis sie an der richtigen Position ganz unten sitzt.

Ich habe alles versucht: Lageschale kühlen, Schaft erwärmen, mit einer M10 Stange unt alten Lagerschalen eine Presse gebaut, Hammerschläge usw... Das Ding bewegt sich einfach nicht.
Dabei hat sich das Gewinde der Gewindestange sogar rundgedreht. Vermutlich war das Metall zu weich???
Ich möchte nur ungern 200 € für eine Lagerpresse ausgeben, die man eher selten benutzt.

Habt Ihr noch Ideen, Möglichkeiten??? :dontknow:

Tausend Dank vorab mal wieder.

Schönes Wochenende

Rocket

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von TommiSHA
Hallo,
...wieder rausmachen und schauen, woran´s liegt...ich vermute, dass was faul ist und die Schale auch mit Presse nicht reingehen würde.



Gruß
Thomas

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von joho
Moin, wenn ein Lager beim einpressen mittendrin fest geht ist´s immer Mist. Schmiermittel hattest Du dazwischen?
Mit einer Gewindesstange warst Du schon richtig, ich würd mir an Deiner Stelle den größten Durchmesser der durchpasst in mindestens 8.8 kaufen und dazu lange Muttern. Das sollte um die 10.-EUR zu bekommen sein und dann mit viel Fett oder Motoröl auf dem Gewinde nochmal Druck machen. Wenn im kalten Zustand nichts geht die Muttern auf vollem Druck lassen und wieder den Schaft unterhalb des Lagers mit Brenner oder Industriefön erwärmen. ...wenn dann ein knacken vom Lager zu hören ist die Muttern zügig weiter anziehen ;-)
Wenn Du das alte Lager zum einpressen verwendest schleifst Du das am besten mit der Flex ect. vorher im Durchmesser etwas kleiner. Viel Glück! ;-)

Grüße, Achim

edith. Der Thomas war grad schneller und hat natürlich nicht unrecht. Wenn das Lager sich in Richtung raus bewegen lässt passt wirklich irgendetwas nicht.

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von sven1
Moin Rocket,

für mich hört sich das nach falscher Schale an.
Hast du schon die mögliche Einpresstiefe und die Höhe der Lagerschale abgeglichen? Wenn ja, dann den Lenkkopf sehr penibel säubern und auskratzen.
Hast du wirklich das richtige Lager? Bei Suzuki gibt es marginale Unterschiede in den Baureihen, am Sichersten geht es über die FIN des Rahmens.

Evtl. Schalen vertauscht? Unten und Oben? Ich kenne die Lager der Honda nicht.
Ansonsten sollten die Schalen OHNE Gewalt einpressbar sein, ein Gummihammer/Schonhammer und ein Holzklotz oder die genannte Gewindestange haben bisher immer gereicht.

Grüße

Sven

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von BonsaiDriver
Moin

Ideen gibt es schon

1. Idee - wer hat den da und mit welchen Mitteln die alten Lagerschalen "rausgepr...."?
und wie sieht der gesamte Lagersitz aus?
wenn sich beim Einsetzen der neuen Lagerschalen ein Grad bildet wars das...

2. Idee - wenn dann doch alles nach deiner "professionellen" Ansicht top aussieht
würde ich doch mal zu einem Profi fahren und mir die Lagerschalen von dem einsetzen lassen...

gerade die Brot und Butter Mopeds aus den 80zigern sind aus genau solchem Stahl gebaut
eine leicht schief eingesetzte Lagerschale verursacht gerne den von dir beschriebenen Schaden!

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von cafetogo
Schau erstmal nach ob die überhaupt nach unten muss, bei umbau auf Kegelrolllager ist das manchmal normal.

Grüße
Roland

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von RC42
2-3 mm? Das ist ja eine Welt.
Sven gab schon den besten Tip. Einpresstiefe messen und vergleichen.
Was für ein Lager verwendest du überhaupt? Original, Nachbau oder Kegelrollenlager?
Bei den Kegelrollenlagern kommt es vor, dass die je nach Modell etwas überstehen und trotzdem richtig sitzen. Es kommt auch vor, dass schlicht das falsche Lager in der richtigen Verpackung liegt. Den Fall hatte ich diese Woche erst bei einem Lagersatz der Fa. All Balls.

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von RocketRaccoon
Soooo Leute,

Problem gelöst!

Vielen vielen Dank für Eure Antworten. Tatsächlich war alles schon am richtigen Ort. Ich hatte die Schale aber nochmals ausgebaut und nachgemessen. Siehe da: Beim Umbau auf ein Kegelrollenlager sind knapp 1,8 mm Differenz. Ergo: Die Schale steht oben - im Gegensatz zu unten- tatsächlich etwas über. Ich hatte, da ich zwischendurch die Reparatur unterbrochen hatte, vergessen, dass oben wie eine kleine Nut bzw. Absatz - im Gegensatz zu unten - eingefasst ist, sodass "klar" war, dass die Schale nicht weiter runtergeht. :D

Also: Wer eine CB 450 auf Kegelrolle umbaut, darf wegen der überstehenden Schale nicht verzweifeln.

Jetzt folgt morgen wieder der Zusammenbau mit Gabelbrücke usw. Gibt es da Tipps für die richtige Einstellung?

Wieder was gelernt... ;)

Danke an alle nochmals und schönes Wochenende!

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 20. Mär 2021
von BerndM
Das ist nicht nur bei CB 450 so.

Re: Lenkkopflager der Verzweiflung!

Verfasst: 21. Mär 2021
von sven1
Gern geschehen, nur bin ich der Meinung, dass die Lagerschale nicht überstehen sollte, sondern bündig zur Oberkante des Halters abschließen muss.
Ist bei allen meinen Mopeds, die auf Kegellager umgerüstet wurden so.
Darum auch mein Einwand, das es manchmal ganz kleine Änderungen in den Serien gab, die du nur nach der FIN ermitteln kannst.

Das Anziehen der Mutter sollte das Lager spielfrei halten und den Lenker, wenn das Vorderrad ohne Bodenkontakt ist, langsam und in einer sanften Bewegung, zu Seite kippen lassen.