Filmriss – Weiterfahrt mit zündfreiem Zylinder
Verfasst: 4. Apr 2021
Frohe Ostern allerseits,
gestern fuhren wir zu zweit mit unseren Triumph-Dreizylindern durch das südliche Münsterland und sammelten die letzten Sonnenstrahlen ein. 20 km vorm Erreichen des Heimathafens wurde der Spaß eingebremst, weil der Triple des Gefährten nur noch auf zwei Zylindern muckte. Kurze Diagnose: Eindeutig irgendetwas mit der Zündung, weil der Drehzahlmesser mit dem linken Zylinder verheiratet ist und die beiden – Zündung und Drehzahlmesser – nur im Team funktionieren. Und aus der linken Tröte müffelte es erbärmlich nach unverbranntem Sprit. Um den technischen Fehler soll es hier nicht gehen, die Ursache ist halbwegs klar einzugrenzen und zu beheben.
Frage ist, ob man ruhigen Gewissens mit einem nicht zündenden Zylinder die Reststrecke reiten kann – im gemütlichen Trab, versteht sich – oder die Karre besser stehengelassen wird, um eventuelle Folgeschäden zu vermeiden.
Kern der Frage: Ist da etwas dran, dass das nicht verbrannte Gemisch den Ölfilm wegspült, im schlimmsten Fall der Kolben festgeht, im weniger schlimmen Fall zumindest mal ein erhöhter Verschleiß eintritt? Meine Einschätzung war: Kann man besonnen mit weiterfahren, ist nicht mehr weit, der Motor ein robustes Viech, die Sprit-Ölfilm-Geschichte aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Schlinderbahn im Bauch nach zu viel Eis, Apfel und Wasser zusammen gibt Bauchschmerzen oder durch die Nase hochziehen verklebt das Hirn.
Erste Hilfe, wenn die Ursache nicht vor Ort zu beheben ist, wäre, die Spritversorgung am Vergaser des betroffenen Zylinders abzuknapsen. Kommste aber auch erst später drauf…
Frage also: Kann man in so einem Fall weiterfahren, ohne sich das Hirn über einen abreißenden Ölfilm zu zermartern? Wobei sich für mich schon der „gerissene Ölfilm“ verdächtig danach anhört, als hätten sich die Geschichten darüber fester ins angenommene Allgemeinwissen gefressen, als es ein Kolben das jemals in der Laufbuchse vermag.
Die Frage würde sich nicht stellen, wenn die Karre auf den letzten Kilometern komplett verreckt wäre. Ist sie aber nicht. Meine Empfehlung unterwegs war: Kannste mit weiterfahren, ich würd’s tun, wenn es meine wäre, die Hand lege ich dafür aber nicht ins Feuer. Eintrag im Logbuch: Ankunft im Hafen ohne erkennbare weitere Komplikationen.
Und nun? „Gerade nochmal gutgegangen, aber besser nicht machen“ oder „Klar, ist nicht schön, kann man aber bedenkenlos machen.“ Was stimmt?
Viele Grüße
Martin
gestern fuhren wir zu zweit mit unseren Triumph-Dreizylindern durch das südliche Münsterland und sammelten die letzten Sonnenstrahlen ein. 20 km vorm Erreichen des Heimathafens wurde der Spaß eingebremst, weil der Triple des Gefährten nur noch auf zwei Zylindern muckte. Kurze Diagnose: Eindeutig irgendetwas mit der Zündung, weil der Drehzahlmesser mit dem linken Zylinder verheiratet ist und die beiden – Zündung und Drehzahlmesser – nur im Team funktionieren. Und aus der linken Tröte müffelte es erbärmlich nach unverbranntem Sprit. Um den technischen Fehler soll es hier nicht gehen, die Ursache ist halbwegs klar einzugrenzen und zu beheben.
Frage ist, ob man ruhigen Gewissens mit einem nicht zündenden Zylinder die Reststrecke reiten kann – im gemütlichen Trab, versteht sich – oder die Karre besser stehengelassen wird, um eventuelle Folgeschäden zu vermeiden.
Kern der Frage: Ist da etwas dran, dass das nicht verbrannte Gemisch den Ölfilm wegspült, im schlimmsten Fall der Kolben festgeht, im weniger schlimmen Fall zumindest mal ein erhöhter Verschleiß eintritt? Meine Einschätzung war: Kann man besonnen mit weiterfahren, ist nicht mehr weit, der Motor ein robustes Viech, die Sprit-Ölfilm-Geschichte aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Schlinderbahn im Bauch nach zu viel Eis, Apfel und Wasser zusammen gibt Bauchschmerzen oder durch die Nase hochziehen verklebt das Hirn.
Erste Hilfe, wenn die Ursache nicht vor Ort zu beheben ist, wäre, die Spritversorgung am Vergaser des betroffenen Zylinders abzuknapsen. Kommste aber auch erst später drauf…
Frage also: Kann man in so einem Fall weiterfahren, ohne sich das Hirn über einen abreißenden Ölfilm zu zermartern? Wobei sich für mich schon der „gerissene Ölfilm“ verdächtig danach anhört, als hätten sich die Geschichten darüber fester ins angenommene Allgemeinwissen gefressen, als es ein Kolben das jemals in der Laufbuchse vermag.
Die Frage würde sich nicht stellen, wenn die Karre auf den letzten Kilometern komplett verreckt wäre. Ist sie aber nicht. Meine Empfehlung unterwegs war: Kannste mit weiterfahren, ich würd’s tun, wenn es meine wäre, die Hand lege ich dafür aber nicht ins Feuer. Eintrag im Logbuch: Ankunft im Hafen ohne erkennbare weitere Komplikationen.
Und nun? „Gerade nochmal gutgegangen, aber besser nicht machen“ oder „Klar, ist nicht schön, kann man aber bedenkenlos machen.“ Was stimmt?
Viele Grüße
Martin