caferacer-forum.de

Seltsame Defekte und interessante Ursachen,
irgendwie ist mir gerade danach und ich stelle es mal unter dieser Rubrik ein , passt nirgends so richtig.

wer kennt das nicht, irgendetwas funtioniert nicht, Ursache unbekannt. Die Logik wird bemüht, das Forum wird befragt, nichts hilft so wirklich, Ferndiagnosen sind ja auch ein schwieriges Thema. Unbequeme Hinweise und Tipps werden gerne wegignoriert, schließlich wurde der Vergaser doch gerade ultrageschallt und die Elektrik mit der neuesten Superbox bestückt.
Und manchmal gibt es eben Fehler und Ursachen , auf die keine S..u kommt.
Hier will ich mal einen beschreiben, der eigentlich in den Bereich des Unwahrscheinlichen gehört, also eher Quantenphysik. Aber dann doch letzten Endes so einfach zu erklären war.

Zum jährlichen TR1 - Treffen in FR erschien ein Bekannter aus Bayern schweißgebadet, im war die Stahlflexleitung / Vorderbremse geplatzt, konnte dann ambulant repariert werden. Gedankenvolle Gesichter ringsum bei den anderen, sind Stahlflexleitungen vielleicht doch nicht der Weißheit letzter Schluss? Das Treffen nahm den üblichen feuchtfröhlichen Verlauf, die Gedanken an die Stahlflex - Sache wurden erfolgreich verdrängt.

2 Jahre später, TR1 Treffen in Austria, derselbe Fahrer (OK, Bayer, Feuerwehrmann, extrem kräftig gebaut) , dieselbe TR läuft auf mit defekter Stahlflexleitung vorne. Das kann nicht sein, so die einhellige Meinung aller Anwesenden. Unwahrscheinlich , Sechser im Lotto.
Wieder fand sich eine neue Stahlflexleitung in der Nähe, es wurde Eingebaut. Dann sollte die Probefahrt stattfinden, 120 Argusaugen ringsum. Starten des Mopeds: alles OK. Licht anmachen: alles insoweit OK, dass die TR trotz 200mm Scheinwerfer nur funzelt, wie üblich.
Unter den 120 Augen war aber ein Paar, dass ein merkwürdiges Flackern beobachtete, und nebenbei den Funkenflug zur Stahlummantelung. Die simple Ursache des zwiefachen Versagens war einfach eine schlechte Masseverbindung zur Lampe, simpe as Sh..t.

Noch einer:
Ich fahre fidel in Frankreich/ Urlaub /Seealpen in eine mir völlig unbekannte Ortschaft, Motor auf einmal aus, Saft anscheinend weg. OK, Sicherungen cheken, Multimeter ist ja immer dabei. Sicherungen also per Ohmscher Messung gechekt, alles OK. Aber trotzdem keine Funktion. Drohende Gedanken an Schwerwiegendes bewogen mich, erstmal eine Zigarette zu rauchen. Kann ja alles nicht sein. Die Erleuchtung: Messung der Spannung an den Sicherungsklemmen ergab an der Hauptsicherung: primär 13,5 V, sekundär 3, 4 V. Kurz überlegt: morgens war schwerer Bodennebel, dann staubige Straße, also: Schietkontakt.
Sicherung zehnmal in den Klemmen gedreht, und weiter ging es.

Wieder mal was fürs Leben gelernt, falls ihr auch merkwürdige Fehler und simple Ursachen erlebt habt, gerne berichten, es kann mir (vielleicht ja auch anderen) nur helfen, wenn ich mal wieder irgendwo stehe und nicht weiter weiß,
Gruß Ali

Moin Ali,

nette Geschichte, aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was die schlechte Masseverbindung der Lampe mit dem zweimaligen Platzen einer Stahlflexleitung zu tun hat. Kläre mich bitte auf.

Grüße

André

OK, war vielleicht ein bisschen zu Norddeutsch- kurzgefasst.
Das Leuchtmittel im Scheinwerfer vorne hat bei der TR und wohl auch anderen Mopeds oft einen schlechten Massekontakt, die rückfließenden Elektronen suchen sich dann den Weg übers Lenkkopflager, oder die Bowdenzüge, die dann gerne oft reißen, oder im beschriebenen Fall: die Stahlflexleitung vibrierte gegen den Lampentopf, bot damit 4-Takt vibrationell Massekontakt, was zu Funkenflug führte, damit zu extremen Temperaturen und zur Zerstörung der unter der Stahlummantelung liegenden Kunststoffleitung, die dann aufgab,
Gruß Ali

hy

also ich habs so verstanden dass es zwischen Kabel//Lampe und der Stahlflex zu ungewolltem Funkenflug kam.....also Funken in Form von Fehlstrom
oder einfach ausgedrückt: die Bremsleitung wurde abgebruzzelt !

da war aber schon ein ignoranter Fahrer am Werk

Hallo,
gabs früher schon beim B-Kadett, Massekabel weg, Karosserie hat Masse über Kupplungszug "gezogen".
Plötzlich konnte man Kupplung nicht mehr treten weil Kupplungszug komplett verschmort und festgepappt war.

Grüße
Werner

hatte ich auch schon bei ner Kiste...

Ja, das mit dem Loch in der Stahlflex durch Kurzschluß über den Scheinwerfertopf
hab' ich auch schon erlebt. Ist nem Kumpel passiert, auf der Abfahrt vom Stilfser
Joch runter nach Bormio ...

Nach dem Neuaufbau unserer alten CB125K5 habe ich die kleine auf den Anhänger gepackt und bin bei knapp unter 0 Grad auf ein Privatgelände gefahren um die kleine dort ausgiebig zu testen, damit es beim TÜV keine blöden Überraschungen gibt. War auch alles super, ca. 30 Minuten rum gefahren und gefroren, dann wieder aufgeladen, zum TÜV und erfolgreich die Vollabnahme gemacht.

Nach der Zulassung dann die erste Fahrt, aus der Garage gestartet und nach 2 km war der Spaß vorbei. Motor aus, nix ging mehr. Also aufgeladen und mit dem Anhänger wieder nach hause in die Garage, dort lief die kleine dann wieder ohne dass ich was gemacht hab.

Also gleich nochmal los, nun aber nur bergauf, damit man notfalls zurückrollen konnte. Musste ich auch, nach einem km wieder Motor abgestorben.

Vergaser raus, gereinigt, wieder rein, gleiches Spiel.

Dann wollte ich den Tank nochmal kontrollieren und habe über den linken Benzinschlauch den Sprit mit einer Pumpe abgesaugt. Dann kamen auf einmal Luftblasen und ich konnte mir diese zunächst nicht erklären, da aus dem Tank gerade mal ein Liter draußen war. Ich also den Tank aufgemacht und schwupps kamen keine Luftblasen mehr.

Dann wurde es mir relativ schnell klar, die Tankentlüftung im Tankdeckel war dicht und durch den Unterdruck habe ich den rechten Vergaser leergesaugt, bis über die rechte Schwimmerkammer Luft angesaugt wurde.

Solange man bei Kälte losgefahren ist und der Motor den Tank langsam aufwärmte war das kein Problem und das Maschinchen lief 30 - 60 Minuten wie ein Uhrwerk. Wenn man aber aus der warmen Garage in die Kälte gestartet ist, dann zog sich der Tankinhalt erstmal zusammen und schon nach wenigen Kilometern war Unterdruck im Tank, sodass die Schwimmerkammern leergesaugt wurden.

Neuer Tankdeckel und alles war wieder i.O.

Als ich meine Triumph Tiger als meinen allerersten Engländer zusammen hatte bin ich auch ganz Stolz die Straße rauf und runter gefahren. Immer beim Gaswegnehmen kam ein seltsames Scharren aus dem Getriebe. Ok ist ja bei dem Moped keine große Sache, also das Getriebe zerlegt, nachgesehen schien alles ok bis auf eine leicht angeriebene Anlaufscheibe aus Bronze. Neue Scheibe rein und alles wieder zusammen.

Losgefahren, gas weg und das Scharren war wieder da Alles noch 2 mal gemacht, immer noch ein Scharren.

Am ende war es dann eine um ca. 5 mm zu lange Schraube die an der Antriebskette geschrammt hat, wenn die Kette nicht unter zug war. Schraube gekürzt und seitdem kein Scharren mehr. Dafür kann ich das Getriebe jetzt nachts im Regen ohne Licht an der Landstraße zerlegen und wieder zusammenstecken.

Ohne jetzt den Eindruck erwecken zu wollen, dass die TR1en unzuverlässig sind, aber... Also ich fahr gemütlich von zu Hause zu meiner Werkstatt (ca. 20km entfernt) und auf einer der Haupt-Ausfallsstraßen von Linz raus ist es unerwartet rot. Also etwas festere Bremsung und *wupps* aller Strom weg. Rechter Seitendeckel weg, Hauptsicherung noch ok. Am Zündschloss gewackelt, nix.

Noch mal genauer geschaut: Ich hab vor längerer Zeit von Glassicherung auf Stecksicherung mit zwei (isolierten) 6.2mm Flachsteckern umgebaut. Einer der beiden Stecker hat sich nach 4-5 Jahren unter dem Schrumpfschlauch gelockert. (War mal eine Notreparatur, weil mir der originale Sicherungshalter zerfallen ist und die Crimpung hab ich damals mit dem Leatherman gemacht statt mit der richtigen Crimp-Zange.)