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Moto Guzzi» Cali-Racer

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holmi57
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Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von holmi57 »

FEZE hat geschrieben: 16. Okt 2021 [...]
Und wegen TRX rede ich nicht von Höchst KMH sondern von Fahrtüchtigkeit und Handling. Da kann höchstens Deine MM mithalten.
[...]
Mir geht's dabei auch nicht um Topspeed oder Rennstrecke, sondern um Fahrbarkeit und -Gefühl auf der Landstraße. Und das wurde mit der TRiXie teilweise schon etwas zäh (serienmäßig), da sind meine V2 druckvoller und lassen vom Handling her auch nichts vermissen. Jede natürlich auf ihre Art und entsprechend des Alters. Die XB mit Druck von unten und spielerischem Handling, die ex-LM mit Druck überall und nicht ganz so handlich, aber stabil, und die Morini als Sporttourer für alle Tage mit altersgerechter Sitzposition und beeindruckender Dynamik (erst vor kurzem 3000 km in den französischen Alpen unterwegs gewesen).

Ich habe damals lange mit mir gerungen, welche weg soll - irgendwann sind es dann doch zu viele, wenn man nebenbei auch noch "Projekte" wie die Cali umsetzen will. Und jünger wird man auch nicht ...
Aktuell könnte auch noch die Buell gehen müssen - wenn einer kommt, der sie wirklich will und zu schätzen weiß !

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Caferacer63
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Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von Caferacer63 »

holmi57 hat geschrieben: 16. Okt 2021 Aktuell könnte auch noch die Buell gehen müssen - wenn einer kommt, der sie wirklich will und zu schätzen weiß !
Dummerweise sind momentan die Preise für die Firebolt ziemlich im Keller :roll:
Wollte letztes Jahr meine Cherry Bomb-R mit vielen schönen Teilen für knapp unter 5k verkaufen.
Das Interesse hielt sich in Grenzen und Rest waren Spinner :stupid:
Also steht sie noch bei den anderen und bekommt demnächst wohl ein S Heck verpasst.

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holmi57
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Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von holmi57 »

Weiter im Thema Cali-Umbau:

Nach der groben Zerlegung des Dampfers kamen jetzt die Verfeinerungen dran. Wie bei meiner "alten" Le Mans sollte es ein Verlicchi-Schwanenhalslenker werden und dessen Klemmung gleichzeitig als Basis für den Lampenhalter dienen.
Lenker LM.jpg
Die Lampenhalter selbst wurden in bewährter Art aus Alublechen geformt, auf der linken Seite mit integrierter Halterung für das Zündschloß und den Warnblinkerknopf.
20191104_121722a.jpg
20191105_150958a.jpg
Die Ausleger werden mit Gummitüllen auf die Enden der Klemmschrauben geschoben; die Verschraubung am Lampentopf fixiert dies seitlich. Dadurch ist der Scheinwerfer in Gummi gelagert befestigt.
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holmi57
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Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von holmi57 »

Für die Sitzbankhalterung und die Befestigung der Elektrikteile unter derselben habe ich eine dreidimensionale Konstruktion aus Aluprofilen gezimmert, die vorne an der (hinteren) Tankhalterung und hinten an der Rahmentraverse verschraubt wurde. Die hinteren Enden wiederum bilden mit dem oben nach hinten auslaufenden Innenkotflügel eine Fixierung für das hintere Schutzblech.
20191205_113718a.jpg
Der Innenkotflügel dient gleichzeitig als Halter und Schutz für das voluminöse Steuergerät der Einspritzung, dieses verschwindet optisch hinter den seitlich abgekanteten Ausläufern des Aluteils.

Wie man vielleicht schon bemerkt, arbeite ich gerne mit Aluminium, es ist einfach mit normalem Garagenwerkzeug zu bearbeiten und bei entsprechender Dimensionierung stabil genug für die ihm zugedachten Aufgaben.

Das "Armaturenbrett" wurde natürlich auch aus diesem Werkstoff gefertigt. Nachdem mir ein nagelneuer kleinerer Guzzi-Tacho zugelaufen war - Drehzahlmesser bleibt der Originale mit 100 mm Durchmesser - wurde in langwieriger Findungsphase die optisch ansprechendste Anordnung von Instrumenten und Kontrolllämpchen ermittelt und aufs Blech übertragen.
20200331_104919a.jpg
Just zu dieser Zeit war ich seit einigen Wochen stolzer Besitzer eines 3D-Druckers geworden. Daher bot es sich an, die Halterungen für die LED-Lämpchen mit dieser Wunderwaffe anzufertigen. Auch mit wenig Erfahrungen auf diesem Gebiet gelang dies erfreulich schnell - Fehlversuche sind ja nicht weiter tragisch; verwerfen und neu (besser) drucken ...
20210219_153017a.jpg
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holmi57
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Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von holmi57 »

Nach längerer Pause geht's hier mal wieder weiter mit der Beschreibung des Umbaus.

Erst mal noch einige Bilder, um die Unterkonstruktion für Sitzbank und Elektrik zu verdeutlichen:
20190927_122609a.jpg
20191006_103851a.jpg
Nach der Anpassung der neu konstruierten Anbauteile und Halter wurde alles wieder abgebaut, um wie erwähnt Rahmen und Schwinge aufarbeiten und (teil)lackieren zu können. Dann konnten Rahmen und Antrieb wieder vereint werden. Am Motor selbst wurden bisher keinerlei Arbeiten vorgenommen, nach Inbetriebnahme wird’s eine normale Inspektion geben; bei der Kilometerleistung dürfte eine Überholung auch noch nicht erforderlich sein.

Die Elektrikteile, die bisher im Rahmendreieck untergebracht waren, wurden mit dem originalen Kabelbaum in den Freiraum zwischen Sitzbank-Hilfsrahmen und Unterkante der Rahmenrohre verlegt. Ich bin nicht so der Elektro-Freak und lasse speziell bei den Motorsteuerungselementen lieber die Verbindungen so, wie sie serienmäßig sind. Schaut zwar nicht ganz so toll aus, aber im zusammengebauten Zustand sieht man’s ja kaum. Und Gewicht sparen kann man an anderer Stelle auch … (vorweg schon mal: im Endausbau wiegt der Cali-Racer dann 214 kg mit 10 Litern Sprit im Tank).
20210531_181946a.jpg
Die Teile, an die man gelegentlich man ran muss (Relais und Sicherungen) habe ich längs in Fahrtrichtung so angeordnet, dass man notfalls im freien Rahmendreieck von unten Zugriff darauf hat und einen Übeltäter inspizieren bzw. wechseln kann.
20200907_183525a.jpg
Die externe Benzinpumpe wanderte in den Freiraum zwischen/unter den Drosselklappenkörpern – da hat sie eine kurze Verbindung zum nachfolgenden Filter, der wie im Original unterm Tank zwischen den Zylinderköpfen haust. Die gut gemeinte Anordnung der Pumpe (Halter natürlich wieder aus Aluprofilen) sollte sich später noch böse rächen …
20210525_184834a.jpg
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holmi57
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Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von holmi57 »

Das hintere Schutzblech wurde angepasst; an dessen Ende fand ein Alu-Kennzeichenträger (nicht selbstgemacht, ein Chinateil) seinen Platz. Unter dem Überstand des Kotflügels wurden zwei ebenfalls fernöstliche LED-Kennzeichenbeleuchter platziert. Das Kennzeichen hält gerade noch (mit etwas Toleranz gemessen) die 30 Grad-Schräge ein.
Am hinteren Rahmenende beleuchten Mini-LED-Blinker die Szenerie. Deren Verschraubung hält auch zwei Aluwinkel, die wiederum den Kotflügel (in Gummi gelagert) halten.
Wie sich später herausgestellt hat, sind die Blinker genau an der 30cm-Grenze vom hinteren Fahrzeugende (der Tüv-ler hat’s nachgemessen).
Ein ebenfalls LED-betriebenes Rücklicht sitzt zentral unter dem dafür leicht ausgeschnittenen Ducati-Höcker auf dem Schutzblech.
20200912_195948a.jpg

Parallel zu den technischen Arbeiten habe ich Überlegungen angestellt, wie die Sitzbank bzw. der Höcker optisch gestaltet werden sollte.
20201022_173121a.jpg
Erste Versuche erfolgten direkt am Objekt, später wurden verfeinerte Entwürfe am PC erstellt.

Die endgültige Version schaute dann so aus :
sitzbank-design8a.jpg
Allerdings ist der Höcker das einzige Teil, das zum Schluss, d.h. bei der Zulassung und TÜV-Abnahme, noch nicht fertig war. Die Aufbereitung und Lackierung erfolgt wohl erst über den Winter bzw. wenn’s wieder wärmer wird, also im Frühjahr.

Für die Batterie (natürlich ein leichtes „bleifreies“ Modell) habe ich ein Körbchen aus Alu-Leisten gezimmert, das an der Motorhalterung hinten unten und an der nicht mehr benötigten Aufnahme für den Hauptständer befestigt wird. Eine ähnliche Konstruktion hat sich an meiner LeMans bereits seit über 20 Jahren bewährt, erst mit einer Gel-Batterie, später dann auch mit einem LiFePo-Teil.
20210703_163222a.jpg
Zum optischen Feintuning erhielten die Drosselklappenkörper eine - gekaufte - Abdeckung aus poliertem Alu, der verbleibende Spalt zum Rahmen wurde durch ein angepasstes Alublech abgedeckt; nicht zuletzt, um die K&N-Filter etwas zu kaschieren.
20210811_155113a.jpg
Für den TÜV-Termin hatte ich mir noch mit meinem 3-D-Drucker eine Abdeckung der Filter zum Rahmendreieck hin gebastelt. Ein nichtsahnender Betrachter konnte also nicht auf Anhieb erkennen, dass sich dahinter etwas nicht eintragungsfähiges verbirgt …
War aber vielleicht doch ein wenig blauäugig von mir – nach dem Motto „ich probier’s einfach mal.“
20210907_175504a.jpg
20210907_175930a.jpg

Immerhin konnte sich das Ergebnis jetzt schon mal an die Öffentlichkeit trauen und wurde von meinem restlichen Fuhrpark freudig aufgenommen.
20210811_154319a.jpg
20210811_155340a.jpg
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Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von holmi57 »

Nächster Punkt : die TÜV-Abnahme

Die Bauphase war jetzt - weitgehend - abgeschlossen. Jetzt kam die nächste - größte - Hürde : die Abnahme der Änderungen beim TÜV.

Meine bisherigen „normalen“ HU-Termine hatte ich seit gut zwanzig Jahren bei einer GTÜ-Station absolviert. Nachdem ich mindestens dreimal im Jahr vorbeikam, war ich schon "Stammkunde"; der dortige Chef hat in einem Nebenraum etwa 12 eigene Mopeds stehen, also beste Voraussetzungen für eine entspannte Prüfung !
Die jetzt anstehende Änderungsabnahme konnte er mir allerdings nicht anbieten, da ihm noch eine erforderliche Zusatzqualifikation fehlt.

Also musste ich mich bei einer TÜV-Station einem mir völlig unbekannten Prüfer anvertrauen. Einen Termin gab’s kurzfristig, vorher noch „schnell“ zur Zulassungsstelle.
Da die letzte HU vom Vorbesitzer abgelaufen war, konnte mir die Dame vom Amt nur eine „vorläufige Zulassung“ für drei Tage ausstellen.
In dieser Frist sollte ich den TÜV-Termin absolvieren und dann wieder vorsprechen.

Der TÜV-Termin am Mittwoch begann noch ganz vielversprechend: Anmelden, Daten erfassen, „Geld mach ma später, wenn ma wissen, was alles ansteht“ und dann wieder ins Freie und auf den Sachverständigen warten …
20210908_153331a.jpg
Der kam dann auch bald, ein recht junger Typ, der einen kompetenten Eindruck machte. Er ging zweimal um das Moped rum, zückte eine Taschenlampe und leuchtete von schräg unten ins Rahmendreieck hinein (ist ja unfair ...).
„Ham’s für die K&N irgendwelche Papiere dabei ?“

Nachdem ich das verneinen musste, erklärte er mir, dass in diesem Zustand eine HU nicht erfolgreich absolviert werden könne.
Die Eintragungen (Lenker, Fußrasten und Sitzbank) könne er sich aber anschauen. Das tat er auch ausgiebig, machte eine kurze Probefahrt, schaute sich auch die HU-relevanten Punkte an, nahm noch einige Maße und verschwand mit meinen Papieren im Büro. Zurück kam er mit einer Rechnung für die erfolgten Eintragungen und mit dem Hinweis, wenn der Ansaugtrakt wieder zurückgerüstet werde, könne er problemlos die HU abnehmen.

So weit, so gut …
Die Drei-Tages-Frist im Hintergrund begann ich nach der Rückkehr sofort mit dem Umbau. War natürlich leichter gesagt als getan.
Dem originalen Luftfilterkasten stand ja immerhin einiges im Weg. Und die komplette Elektrik zurückrüsten wollte – und konnte – ich auch nicht. Also fasste ich den Entschluss (anwesende TÜV-ler und ähnliche bitte weghören), den Kasten soweit zu modifizieren, dass alle Elektrikteile an dem von mir zugedachten Platz bleiben können, es aber trotzdem von außen serienmäßig aussieht.

Zur Anprobe habe ich die ganze "Unter-Sitzbank-Elektrik" einfach mal auf die Seite geklappt.
20210909_101042a.jpg
Die obere Reihe (Relais und Sicherungen) unter der Sitzbank war da noch das kleinere Problem; da musste „nur“ eine kleine Öffnung oben in den Lufi-Kasten geschnitten werden.
20210909_142317a.jpg
Aufwendiger war die Benzinpumpe. Hierfür habe ich zunächst mit einer Lochsäge eine Öffnung vorne in den Kasten geschnitten. Für die Zulaufleitung kam weiter oben noch eine Bohrung rein. Allerdings kollidierte die Pumpe noch mit den Ansaugrohren, die in den Kasten ragen. Diese Rohre und die innen liegenden Gummis mussten kreativ angepasst werden. Letztendlich konnte die Pumpe mit „Presspassung“ in den Fake-Luftfilterkasten geschoben und Stromanschluß und Benzinleitung eingefädelt werden.
20210909_142424a.jpg
Letztendlich hatte alles wieder irgendwie Platz, auch wenn’s knapp wurde – den Schnorchel unterm Tank habe ich mir allerdings gespart. Dann kam auch der Tank wieder drauf; besonders lästig ist bei diesem Typ, dass eine Benzin-Rücklaufleitung vorne knapp hinter dem Lenkkopf am Tanktunnel verschraubt ist – man kommt so gut wie gar nicht hin; recht weit kann der Tank nicht bewegt werden, weil die Leitung knapp verlegt ist. Ein unendliches Gepfriemel …

„Pünktlich“ am Freitag ging’s zum zweiten Versuch beim TÜV. Sinnvollerweise war der Prüfer vom ersten Mal nicht im Dienst; also musste ich seinem – ebenfalls sehr aufgeschlossenen - Kollegen die Hintergründe nochmal erklären.
Obwohl die Prüfung dadurch erschwert wurde, dass der Motor im Leerlauf zu hoch lief, ging alles zu meiner Zufriedenheit über die Bühne. Wie sich herausgestellt hat, stieß das Gestänge zwischen den Drosselklappen am neu verlegten Benzinschlauch an und verhinderte, dass es den letzten Zehntelmillimeter in seine Null-Lage zurückgehen konnte.

Insgesamt kann ich über die Arbeitsweise der Sachverständigen beim TÜV nur Positives sagen; korrekt und fachlich fundiert, aber keine "Ameisentätowierer", die auf Nichtigkeiten herumreiten. Wie hier schon oft erwähnt, kommt es sicher zu einem großen Teil auch darauf an, wie man selbst auftritt.

Abschließend noch einige Hinweise zu Bezugsquellen für Guzzi-Teile :
Ideal zur Ersatzteilsuche ist die Seite von wendelmotorraeder.de Berlin mit direkter Suche in den offiziellen Explosionszeichnungen und Auflistung der Fahrzeuge, bei denen ein Teil verbaut ist.
Marktführer ist wohl stein-dinse.biz mit Fotos zu fast allen Ersatzteilen und Alternativangeboten.
Am meisten gekauft habe ich allerdings bei Ingolf Schubert und dessen Firma smotos.de
Keine optisch so ansprechende Seite wie die Mitbewerber, sondern lediglich Teilelisten, dafür aber persönliche Betreuung und nahezu vollständige Lieferfähigkeit. Ein Anbieter, der Guzzi lebt und in vielen Fällen auch günstiger als andere ist. Dafür muss man eben akzeptieren, dass er auch mal für drei Monate auf „Wüstentrip“ ist und sein Laden zu ist.
Daneben habe ich Normteile bei Fachanbietern bezogen (Edelstahlschrauben etc.), Gummitüllen gibt’s in allen Größen bei Anbietern von Radiobedarf.

Der komplette Umbau hat sich vom Kauf der Basis bis zur erfolgreichen Zulassung über gut zwei Jahre erstreckt. Allerdings waren nach der ersten Begeisterungsphase auch immer wieder Zeiträume dazwischen, wo wenig bis garnichts passiert ist. Das war aber durchaus hilfreich, weil man dadurch Gelegenheit erhielt, Lösungen zu finden und zu überdenken. Wenn's dann wieder losging, wurde relativ schnell auch relativ viel umgesetzt. All das ohne Drehbank, Hebebühne, stille Helfer im Hintergrund oder sonstige Mitschrauber.

Ich bin zufrieden mit der Umsetzung und mache mich gerade daran, das nächste Projekt auf den Weg zu bringen ...
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jenscbr184
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Registriert: 16. Feb 2021
Motorrad:: R60/7, K100 RS, SC59, 425T Gespann, ES250/0, EMW R35, 2*Cali3

Re: Moto Guzzi» Cali-Racer

Beitrag von jenscbr184 »

Schön beschrieben und gut umgesetzt. .daumen-h1:

Was fehlt, sind Bilder der finalen Version. :oldtimer:
"Wer freudig tut und sich des Getanen freut, ist glücklich" Goethe und mein Papa

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