Man hört es immer wieder und ich habe es auch schon emhrfach selbst erlebt, ganz massiv auch wieder aktuell:
Nach längerer Standzeit, oder auch mit zunehmendem Alter, fangen die Kupplungslamellen an zu verkleben. Teilweise so extrem, dass man sie kaum gelöst bekommt, obwohl sie mechanisch freigängig wären.
Jetzt meine Frage: Was ist der Grund dafür? Weichen die Binder in den Reibbelägen auf und werden klebrig? Liegt es am Öl?
Im aktuellen Fall ist es so, dass ich die Kupplungslamellen mechanisch einzeln trennen kann und die Kupplung dann auch sauber trennt. Sobald man sie aber einmal einkuppelt und direkt wieder betätigt, klebt sie wie zuvor und ein Trennen ist wieder nur mit Nachhilfe (oder langem Warten) möglich.
So recht einleuchten mag mir das nicht. Dass man nach ein paar Tagen mal den Kickstarter betätigt, um die Kupplung vor dem Starten zu lösen ist ja noch ok, dass die Lamellen aber direkt bei Kontakt verkleben, ist schon extrem.
Gibt es da irgendwelche tiefernen Erkenntnisse, außer: "Is' halt so, muss man mit leben."?
Gruß,
Andreas
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"klebende" Kupplung -Theorie?!
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Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Sie haben meinen Namen gerufen? *streiftsichdenLabormantelüberundsteigtvomasthmatischkeuchendenweißenEsel*
#Arbeitshypothese - darf gern widerlegt werden:
Adhäsion und Kohäsion klingeln vielleicht noch aus dem Physik-Unterricht? Adhäsion, jene Kraft die zwischen zwei unterschiedlichen Stoffen entsteht, wenn sie SEHR nahe aneinanderkommen. Warum erst bei gebrauchten Kupplungen? Weil dann sowohl die Kupplungsscheibe als auch die Stahlscheibe bereits auf Hochglanz poliert sind. Plus die Tatsache, dass durch längeres Stehen das Öl dazwischen rausgepresst wird und bei der ersten Trennung ein massiver Unterdruck entsteht, der mal überwunden werden muss.
So grob meine Theorie.
LG
Greg - mit Mittelohrentzündung im Bett
#Arbeitshypothese - darf gern widerlegt werden:
Adhäsion und Kohäsion klingeln vielleicht noch aus dem Physik-Unterricht? Adhäsion, jene Kraft die zwischen zwei unterschiedlichen Stoffen entsteht, wenn sie SEHR nahe aneinanderkommen. Warum erst bei gebrauchten Kupplungen? Weil dann sowohl die Kupplungsscheibe als auch die Stahlscheibe bereits auf Hochglanz poliert sind. Plus die Tatsache, dass durch längeres Stehen das Öl dazwischen rausgepresst wird und bei der ersten Trennung ein massiver Unterdruck entsteht, der mal überwunden werden muss.
So grob meine Theorie.
LG
Greg - mit Mittelohrentzündung im Bett
Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Welches Motoröl verwendest du, für Nasskupplungen geeignet?
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Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Hätte ich jetzt auch gefragt.
Die als "Motorradöle" verkauften Schmierstoffe haben, bei gleicher Viskosität, wohl noch irgendwas an Additiven drin.
Sonst achte beim nächsten Ölwechsel mal drauf.
Ich hab das Problem jetzt zwar nicht, aber ich würde mal versuchen, den Motor zum Abstellen des Motorrades bei eingelegtem Gang und gezogener Kupplung auszuschalten und erst danach den Kupplungsgriff loslassen.
Dadurch ist immer noch etwas Öl zwischen den Lamellen, welches sonst durch Zentrifugalkraft und Anpressdruck herausgedrückt würde.
Obs hilft?.........keine Ahnung.
Kannst ja mal berichten.
Die als "Motorradöle" verkauften Schmierstoffe haben, bei gleicher Viskosität, wohl noch irgendwas an Additiven drin.
Sonst achte beim nächsten Ölwechsel mal drauf.
Ich hab das Problem jetzt zwar nicht, aber ich würde mal versuchen, den Motor zum Abstellen des Motorrades bei eingelegtem Gang und gezogener Kupplung auszuschalten und erst danach den Kupplungsgriff loslassen.
Dadurch ist immer noch etwas Öl zwischen den Lamellen, welches sonst durch Zentrifugalkraft und Anpressdruck herausgedrückt würde.
Obs hilft?.........keine Ahnung.
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Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Ich hatte letztens eine CBX750 mit ohne Öl für fast ein Jahr, da war die Kupplung auch verklebt.
Nach mit mit Öl bedurfte es allerdings nur ein beherztes Anstupsen, dann war alles wieder gut.
Daß die immer wieder klebt, das ist seltsam. Da bin ich mal gespannt, wie sich das auflöst.
Nach mit mit Öl bedurfte es allerdings nur ein beherztes Anstupsen, dann war alles wieder gut.
Daß die immer wieder klebt, das ist seltsam. Da bin ich mal gespannt, wie sich das auflöst.
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Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Mit ohne Öl und langer Standzeit kann es passieren, dass sich auf den Zwischenscheiben partiell Rost bildet und
sich die Kupplung deshalb nicht trennt. ...Hatte ich letztens auch. Rost entfernt, mit Öl zusammen gebaut, alles gut.
sich die Kupplung deshalb nicht trennt. ...Hatte ich letztens auch. Rost entfernt, mit Öl zusammen gebaut, alles gut.
Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Interessantes Thema.
Als ich vor 4 Jahren meine Four komplett überholt habe, kippte ich gem. Werbung und Volksmeinung zum erstenmal ein
minerlisches Öl mit Getriebe-Additiv, Naßkupplung geeignet, in den Motor.
Seitdem klebt die Kupplung nach einigen Tagen Standzeit.
Nebenbei gemerkt, hatte ich dieses Problem seit 1977 und 68.000 km bei der Honda bis zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht.
Bin bis dato ein rein mineralisches Motorenöl gefahren. Und da war die Welt noch in Ordnung.
Es hat sich etwas gebessert, seitdem ich wieder reines Motorenöl verwende.
Vermutlich dürfte es wieder weg sein, wenn ich bei Gelegenheit die Kupplungsbeläge tausche.
Meiner Meinung liegt das am Öl.
Grüße
Michael
Ich möchte hier jetzt keine "Öldiskussion" starten, aber das mit dem Additiv ist wohl nicht so abwegig.....Welches Motoröl verwendest du, für Nasskupplungen geeignet?...
Als ich vor 4 Jahren meine Four komplett überholt habe, kippte ich gem. Werbung und Volksmeinung zum erstenmal ein
minerlisches Öl mit Getriebe-Additiv, Naßkupplung geeignet, in den Motor.
Seitdem klebt die Kupplung nach einigen Tagen Standzeit.
Nebenbei gemerkt, hatte ich dieses Problem seit 1977 und 68.000 km bei der Honda bis zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht.
Bin bis dato ein rein mineralisches Motorenöl gefahren. Und da war die Welt noch in Ordnung.
Es hat sich etwas gebessert, seitdem ich wieder reines Motorenöl verwende.
Vermutlich dürfte es wieder weg sein, wenn ich bei Gelegenheit die Kupplungsbeläge tausche.
Meiner Meinung liegt das am Öl.
Grüße
Michael
Wer Andere in der Kurve brät,
hat bestimmt ein 2-Takt Heizgerät.
Der Spruch ist geklaut von "COBRA" der Mofa-Gang
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Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Moin, hatte das Problem bei meinen 750ern und 500 Honda auch. Hatte denen damals teilsynthetisches Öl gegönnt, Kupplung verklebte und ab und zu rutschte sie auch durch. Fahre jetzt wieder rein mineralisch und das Problem ist beseitigt. Meine Restbestände des teilsynthetischen Öls will will von Gleichgesinnten keiner geschenkt haben. Eddy
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Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Und nun schenken wir uns die Verschwörungstheorien.
Die Antwort ist ganz simpel.
Im Grunde ist es nichts anderes als bei Endmassen.
Je feiner die Oberflächen auf ein ander eingeschliffen sind desto höher die kohesion.
Gruß Zippo
Die Antwort ist ganz simpel.
Im Grunde ist es nichts anderes als bei Endmassen.
Je feiner die Oberflächen auf ein ander eingeschliffen sind desto höher die kohesion.
Gruß Zippo
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Re: "klebende" Kupplung -Theorie?!
Das Öl dürfte ein mineralisches 20W50 gewesen sein. Hatte es aber schon in schwächerer Form mit ATF.
In diesem Fall stand die Maschine vier Jahre und hatte einige Zeit, sich zu setzen. Dennoch wundert es mich, dass die Kupplung so hartnäckig fest geht, direkt nachdem sie lose war und durchgedreht wurde. Die Beläge hatten erst ~5.000km drauf, übermäßigen Verschleiß kann man wohl ausschließen.
Noch mal: Dass die Kupplung fest war, wundert mich nicht. Dass sie direkt wieder fest geht, aber schon.
Gruß,
Andreas
In diesem Fall stand die Maschine vier Jahre und hatte einige Zeit, sich zu setzen. Dennoch wundert es mich, dass die Kupplung so hartnäckig fest geht, direkt nachdem sie lose war und durchgedreht wurde. Die Beläge hatten erst ~5.000km drauf, übermäßigen Verschleiß kann man wohl ausschließen.
Noch mal: Dass die Kupplung fest war, wundert mich nicht. Dass sie direkt wieder fest geht, aber schon.
Gruß,
Andreas