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Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

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Lisbeth
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von Lisbeth »

Mein Vadder hatte vor knapp sechs Jahren einen Schlaganfall und ist seitdem körperlich sehr eingeschränkt.
Einen Monat nach der Reha wollte er unbedingt wieder Auto fahren, obwohl er in einer Stadt wohnt und der ÖPNV dort gut ausgebaut ist.
Er war jetzt nicht sooooo beratungsresistent und hat eine Fahrtauglichkeitsprüfung abgelegt, um im Falle eines Falles keinen Ärger an der Backe zu haben.
Der Fahrlehrer bescheinigte ihm absolute Fahrtauglichkeit.
Niemand von uns will freiwillig bei ihm mitfahren! Mir läuft die Galle über, wenn er fährt.
Wenigstens hat er sich vor ein paar Monaten ein Automatikfahrzeug zugelegt.
Aber das macht die Sache nicht wirklich besser.
Ich hatte mich seinerzeit gefragt, was das für ein Fahrlehrer sein muss, der ihm eine positive Bescheinigung ausgestellt hat.

So‘n Zettel hat in diesem Fall für mich keinen besonderen Wert und kostet nur unnötig Kohle.

Bollermann
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von Bollermann »

Ist doch mit über 50 % aller Vorschriften und Regularien doch genau so.
Alle zwei Jahre zum TÜV, obwohl in den letzten hundert Jahren keinem Motorrad mehr der Dampfkessel geplatzt ist.
Kein Vergeben, kein Vergessen

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Bambi
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von Bambi »

Hallo zusammen,
was ich mir zwischendurch überlegt habe und noch loswerden muß:
wir sollten Winne nicht die löbliche Entscheidung kaputtreden!!!
Wenn sich jemand, egal ob mit oder ohne direkten Grund, zu einen solchen Test entschließt ist das nur bewunderswert. Ich wiederhole die Quintessenz aus meinem ersten Post: im Augenblick sehe ich aus den beschriebenen Gründen keine Veranlassung. Ich hoffe, daß ich so clever bin wie Winne wenn es mal soweit ist. So leise 'Andeutungen' sollte man ja erkennen können.
(So habe ich zum Beispiel nach meiner Hüft-OP festgestellt, daß die danach erforderlichen Schmerzmittel durchaus Einfluß hatten. So ganz richtig aufgeklärt wurde ich diesbezüglich nicht. Nachdem ich es bei einer Fahrt selbst gemerkt habe hat Iris uns 'schlau-gelesen'. Soviel zu schleichenden Verlusten der Fahrfähigkeit.)
Also anerkennende Grüße, Bambi
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

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UdoZ1R
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von UdoZ1R »

Ich bin seit mittlerweile über 25 Jahren im Außendienst unterwegs und fahre daher relativ viel und das sowohl im Ballungsraum wie auch über Land. Mit jetzt Ende 50 beobachte ich:

Junge wie Alte fahren nach dem Motto, wenn jeder an sich denkt, ist ja an alle gedacht :banghead: Vorfahrtregelungen scheinen nur noch rudimentär in den Köpfen abrufbar zu sein, rote Ampeln werden ignoriert, soll heißen ich kann doch noch rüber, geparkt wird überall wo der Blechhaufen gerade zum stehen kommt, sonst gerne auf Rad und neuerdings Gehwegen. Ob jemand noch durchkommt oder nicht ist nicht relevant. Das Alles geht mir so dermaßen auf den Sack, weil der Egoismus unerträglich wird.

Wenn ich aber dann mal beobachte, wer als rollendes Hindernis mit 20 in Tempo 30 Zonen, 38 - 45 im übrigen Stadtgebiet und max. 75 auf freien Landstraßen unterwegs ist, sind das tatsächlich eher Senioren. Unsicherheit, Unfähigkeit, Zeitüberfluss, Luts der restlichen Menschheit auf die Eier zu gehen, ich weiß nicht warum sie es tun.

Ich finde den Ansatz gut, die Fahrtüchtigkeit regelmäßig zu checken. Und ja, ich fürchte auch, dass sich diverse Verbände damit die Taschen voll machen würden, von daher teile ich die Bedenken einiger Foristen hier durchaus. Trotzdem glaube ich dass es für Alle gut wäre wie bei den LKW Fahrern immer mal wieder Dinge abzugleichen.
Gruß Udo

PS. Motorräder werden mit Werkzeug repariert und umgebaut, nicht mit der Kreditkarte!

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sven1
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von sven1 »

@Udo: „es steht jedem Fahrzeugführer frei, nach individueller Risikobeurteilung, die Geschwindigkeit nach seinem Ermessen anzupassen. Die Höchstgeschwindigkeit regeln die Schilder.“

Zitat der befragten Polizeidienststelle, weil ein Teilnehmer die Kurven mittig mit 30 nahm und auf der Geraden wieder beschleunigte und ich mit meinem roten Cabrio nicht vorbei kam. Im Bereich Hameln/ Pyrmont auf der Landstraße ehr kritisch.


Wie gesagt, die Schilder geben die Höchstgeschwindigkeit vor, nicht was du mindestens fahren musst 😏.

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prontoliono
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von prontoliono »

Mein Vorschlag wäre ohnehin, dass ALLE Verkehrsteilnehmer alle fünf Jahre einen medizinischen Test absolvieren müssen, um ihren Führerschein zu behalten. Prüfen kann man Augenlicht, die Lauscher und den augenscheinlichen Gesamtzustand. Ein kleiner Bluttest könnte über die Leberwerte auch mal grobe Hinweise auf Alkoholmissbrauch geben…….

Ich habe letzte Woche mit einem Senioren diskutiert.
Der hat sich mit seinen 68 Jahren zwar auch vorgenommen, es etwas langsamer am Lenkrad angehen zu lassen.

Das bedeutet aber ganz konkret, dass er diese Woche auf der Nordschleife den Ehrgeiz auf Rundenzeiten unter acht Minuten BTG nicht mehr ausleben will. Diskutiert wurde aber das Fahrwerks-setup seines GT3 dennoch mit viel Begeisterung.

Und auf den Beginn der Snowboardsaison freut er sich auch schon.
So kann es auch kommen……

FIPS74
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von FIPS74 »

Winnes Selbstreflektion und Umsetzung zum Stand der Dinge finde ich gut und nachahmenswert.
Komischerweise gibt es so viele Dinge im Leben die man im Alter hinterfragt, ob man das noch schafft oder bewerkstelligen kann. Z. B. sich auf eine Leiter zu trauen um die Dachrinne zu reinigen, nen Bierkasten zu schleppen oder noch für den Urlaub in den Flieger steigt.
Die jahrelange Routine mit dem Fahrzeug dagegen kaum.
Ich musste dieses Jahr auch zum Betriebsarzt wegen dem Attest CE LKW Führerschein zur 50er Regelung und ab da alle 5Jahre, da ist man schon mal zumindest ärztlich überwacht.
Wenn ich hier in Dresden mit meiner 18 to Kehrmaschine so mit 7 bis 12 km/h durch die Stadt düse seh ich schon viel Elend und Leid im Strassenverkehr quer durch alle Altersschichten.
Was die Jugend mit Nervosität und Tempo auftrumpft machen die Helikopter Eltern mit Arroganz und Egoismus wett. Bei der älteren Belegschaft spürt man hingegen schon das teilweise unsichere Auftreten gepaart mit einer auffälligen Langsamkeit.
Leider bekomme ich keine Prämie von meinem Arbeitgeber, wenn ich am Tag ne Handvoll Unfälle mit meinem LKW vermeide. Die Aufreger hab ich leider jeden Tag.
Eine 1h Eignungsfahrt aller 5Jahre nach Rentenalter würde ich begrüßen, mit anschließender Aussprache des Sachverständigen.

Mangels Fahrlehrer wird dies eh nicht geschehen.

Trotzdem sehe ich durch das Urteilsvermögen Dritter die Einsicht bei Älteren eher gegeben als im persönlichen Umfeld derer.
Gruss Silvio

My Garage My Rules...

yamahasan
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Motorrad:: Vmax 1200,XS 1100,XS 1100,Le Mans 1000 RR,Le Mans 3,
Le Mans 3,ELR 1100,
GL 1000,GPZ 1100,GPZ 1100 UT, TT 600R.

Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von yamahasan »

Habe den Thread mal überflogen,
aus Erfahrung kann ich jedem mal empfehlen sich selber zu überprüfen und mal einen Tag korrekt nach den Regeln zu fahren oder es wie der Threadstarter zu machen.
Die Fahrerlaubnis ist nicht die Bescheinigung, daß man ein Fahrzeug gut führen kann sondern die Verpflichtung sich permanent weiter zu verbessern. Meint in diesem Fall, das Wissen über neue Regeln ständig zu aktuallisieren, das eigene Fahrverhalten zu reflektieren und zu verbessern.
Alt werden wir alle mal, jung waren wir auch mal und der §1 der StVo regelt das miteinander ganz gut:
Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) § 1 Grundregeln (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Wer auf der Rennstrecke im Alter noch top ist, kann im Strassenverkehr trotzdem ein Problem sein, wenn er dort seit Erwerb der Fahrerlaubnis nichts dazugelernt hat und den §1 StVo vergessen hat.

Eine aktuelle Führerscheinprüfung würde von euch wahrscheinlich keiner bestehen, denkt mal drüber nach.

Gruß
Frank

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mic
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und weil es so schön ist
noch eine 79er von Miles
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von mic »

Hallo
Ich bin überrascht, wie einiges sich mit dem deckt, dass ich auch so im Straßenverkehr wahrnehmen darf :mrgreen:
Stellt euch einmal vor, dass da ein kleiner Prüfungsbogen vorgelegt wird und dieser dann bestand ist, um eine weitere Fahrtüchtigkeit zu erlangen. Schaut einmal nach, wie umfangreich der Fragenkatalog mittlerweile ist und probiert vor allem mal so einen Test.

Gruß Micha

michaelw
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Re: Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren.

Beitrag von michaelw »

...Wenn ich hier in Dresden mit meiner 18 to Kehrmaschine so mit 7 bis 12 km/h durch die Stadt düse...

Meine Hochachtung. Den Job wollte ich nicht haben! :salute: Da kannst´e bald ein Buch schreiben. .daumen-h1:
Wird ein spannender Krimi.

Mir hat mein Job nach weit über 10 Jahren mit 40-Tonner gereicht.
Habe zum 30.09. gekündigt. Nehme gerade Urlaub und privatisiere eine zeitlang bis (8 Wochen) zur RENTE!
Will der Jugend die noch an den Weihnachtsmann glaubt, den osteuropäischen Truckern, den tätowierten Trucker-Babes
und sonstigen Lenkradsklaven die Arbeit nicht wegnehmen.

..Habe fertig... Mission erfüllt.. .daumen-h1:

Grüße aus Oberbayern
Michael
Wer Andere in der Kurve brät,
hat bestimmt ein 2-Takt Heizgerät.

Der Spruch ist geklaut von "COBRA" der Mofa-Gang

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