Seite 1 von 2

Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von Ede S
Hallo Forumsgemeinde!
Jetzt habe ich mich hier im Forum angemeldet in der Hoffnung, dass hier jemand mir bei meinem Anliegen weiterhelfen kann.

in meiner Ducati SD900 benutze ich seit fast 35 Jahren eine englische 8-Backen Trommelbremse von Dave Degens.
Nachdem ich diese hier in Nürnberg bei Bremsen-Schöbel neu belegen lies, hat sie nahezu keine Wirkung mehr,
obwohl mir seitens Schöbel zugesichert wurde, daß das beste Material von der Reibwirkung her benutzt wurde.

Meine Frage ist also, gibt es hierfür irgendwo Originalbeläge, bzw. kann ich sie mit dem Originalmaterial belegen lassen?
Vielleicht hat jemand Kontakte oder eine Empfehlung, an wen ich mich wenden könnte?

Über jegliche Info würde ich mich riesig freuen.
Grüßle, Ede
SD01.jpg

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von fuerdieenkel
...wurden denn die Beläge auf den exakten Trommeldurchmesser eingeschliffen und die einzelnen Backen penibel eingestellt?

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von Ede S
Hallo Karsten,
die sind eingestellt, das ist nicht schwer. Sie tragen auch auf der vollen Fläche. Das Problem ist eigentlich, daß die heutigen (Sinter)materialien sehr hart sind. Die neuen Beläge zeigen in den letzten 20 Jahren sogut wie keine Abnutzung, leider auch
kaum Bremswirkung. Da stimmt die Reibpaarung offensichtlich nicht.
Grüßle, Ede

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von LastMohawk
Da gebe ich Karsten Recht.

Es ist ja ne extrem hübsche Bremse die da vorne werkelt.

Was ich dazu sagen kann:
Nach 18 Jahren Doppelduplex, gut nur 4 Backen vorne. Aber wenn ich das Rad runter hatte und auch immer wieder zwischen drin musste ich die Bremse sehr penibel einstellen. Und nach dem Abschmirgeln der Trommeln und der Beläge, selbst nach sauberer Einstellung, zog die Bremse mehr schlecht als Recht.
Das Einstellen der Bremse war sehr zeitaufwändig.
Ich hatte folgende Vorgehensweise (hatte, weil ich sie vor einem Jahr gegen eine Doppelscheibe getauscht habe)

Rad ausgebaut
alle Beläge mit etwas Kreide markiert
dann Rad drauf
die Beläge sauber eingestellt
und ein paar km gefahren und immer gebremst.

jetzt kommt ne Schleife:
Rad ausgebaut
den Kreideauftrag auf den Belägen kontrolliert
überall wo die Kreide fehlt, mit einer Feile etwas Belag abgenommen
neu Kreide drauf
eingebaut und eingestellt
einige km gefahren und gebremst
jetzt Schleife von vorne bis keine Kreise mehr sichtbar

Zum Einstellen habe ich alles ausgehängt und nur ein Backen eingestellt... dann die Verbinderstange zwischen den Belägen so eingestellt, dass beide Backen zusammen greifen (wenn man das Rad von Hand dreht, dann merkt man das sehr schnell)

Dann das Speil auf der anderen Seite wiederholt.
Jetzt beide Seiten geprüft, dass sie gleichzeitig zeihen.

Bei dir ist das Ganze Einstellen eben nicht doppelt oder vierfach,

Frage, wie verhält sich denn die Bremse wenn es sehr heiß ist, normales Wetter, etwas hohe Luftfeuchtigkeit und richtig Pisswetter?

Meine verhielt sich folgendermaßen:
sehr heiß: Bremse musste kräftig betätigt werden
normales Wetter : Bremste mit vorausschauender Fahrweise befriedigend
etwas hohe Luftfeuchtigkeit: vorsichtig Bremsen, Bremse neigt zum richtig zubeißen
richtiges Pisswetter: bremse bremste überhaupt nicht mehr. Selbst bei voll gezogener Bremse konnte ich die Kiste noch von Hand schieben.

Und noch ne Frage:
Wie verhält sie sich denn wenn man an einem steilen Berg anhalten muss? Hält sie im Stand das Moped fest? meine Doppelduplex hatte da schon Probleme-

Viel Erfolg beim Einstellen

Gruß
der Indianer

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von Stolle1989
Hast du alle Beläge nach Gefühl an die Trommel angelegt?
Ich habe bei allen meinen Trommelbremsen immer die Grundplatte samt Beläge auf die Fräse oder Drehbank genommen. Dann die Beläge allesamt vorgespannt bis ich im exakten Trommeldurchmesser überdrehen oder spindeln konnte. Das Ganze natürlich sehr präzise über die Bohrung für die Radachse ausgerichtet.
Damit war wirklich ein flächiger Kontakt aller Backen gegeben.

Dann beim einbauen ganz wichtig, alles los zusammenstecken und die Radachse nur ganz leicht anlegen. Dann die Bremse kräftig ziehen und erst dann die Radachse anziehen. Problem ist oft relativ viel Spiel, manchmal mehrere 10tel zwischen Zentrierbohrung und Achse. So zentrieren die Backen so gut es eben geht.

Wenn jetzt noch die Backen einzeln ggf geprüft oder eingestellt werden sollen würde ich bei einer doppelten Duplex erst eine Seite und anschließend die Andere machen. Dazu eine Seite aushängen.

Jetzt kann man nach Gefühl arbeiten oder präzise. Bei fast allen meiner Bremsen lohnte sich die präzise Variante. Dazu eine Messuhr mit einem Stativ irgendwie an der Gabel relativ steif befestigen. Und dann in Zustellrichtung 2er Backen an der Trommel anschlagen. Nun bremsen und die Uhr sollte sich kaum spürbar bewegen. Hat sie in eine Richtung einen stärkeren Ausschlag entsprechend die Backenanlenkung korrigieren. Manche Trommeln sind recht "weich" ergo lohnt es sich auf der gegenüberliegenden Seite gegen zu prüfen. Bei dieser Bremse mit 4 Backen das ganze um 90 GRad verdreht wiederholen und dann genau so die 2te Seite.

So habe ich bis dato sehr griffige Bremsen hinbekommen. Sollte das trotzdem nicht klappen sind wohl tatsächlich die Beläge Murks.

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von DocShoe
Moin,
es wird genau so gemacht, wie der alte Indianer es beschreibt. Höchstens noch nen Schliff gegen die Drehrichtung mit ner Schruppfeile könnte ich dazugeben. Am Ende... melde Dich bei Dave Degens, der sollte noch leben....

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von Mottek
Ede S hat geschrieben: 12. Aug 2025 obwohl mir (...) zugesichert wurde, daß das beste Material von der Reibwirkung her benutzt wurde.
Hi,
falls es am Ende doch die Beläge sind: wurde Dir denn auch gesagt, welche Beläge verbaut wurden? Im 2-Ventiler-Forum gab es gute Erfahrungen mit den BK 5300 oder ggf. 6596 (etwas härter).

Gruß, Ralph

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 12. Aug 2025
von Stolle1989
DocShoe hat geschrieben: 12. Aug 2025 Moin,
es wird genau so gemacht, wie der alte Indianer es beschreibt. Höchstens noch nen Schliff gegen die Drehrichtung mit ner Schruppfeile könnte ich dazugeben. Am Ende... melde Dich bei Dave Degens, der sollte noch leben....
Wenn man oft auseinander bauen will ja. Hat man Zugang zu Zerspanungsmaschinen und entsprechendem Messequipment wie von mir beschrieben. ;)

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 13. Aug 2025
von Ede S
[/quote]

Hi,
falls es am Ende doch die Beläge sind: wurde Dir denn auch gesagt, welche Beläge verbaut wurden? Im 2-Ventiler-Forum gab es gute Erfahrungen mit den BK 5300 oder ggf. 6596 (etwas härter).

Gruß, Ralph
[/quote]

Hallo Ralph,
laut der alten Rechnung ist es das 5300. Ich habe jetzt bei Schöbel angerufen und es wurde mir ein "neues" Material angeboten
mit der Bezeichnung 5387. Ich traue mich noch nicht ganz, der Wechsel auf das andere Belagmaterial würde ca. €200.- kosten.
Ob das wirklich besser wird? Am Telefon hieß es nur: "ja, ja, das Material ist schon besser geworden.."
Nach den letzten 100.000 Km tragen die Backen jetzt zu maximal 40%. Da ist das Belagmaterial eindeutig zu hart.
Aber die alten asbesthaltigen gibt's wohl nicht mehr.
Wenn jemand noch eine Idee hat (nicht aufs Einstellen bezogen), ich würde mich freuen.
Grüßle, Ede

Re: Bremse von CMA Dresda

Verfasst: 13. Aug 2025
von conti1
Hallo , ich hatte alle Bremsen bisher bei Radbelagservice Hahnstein der hat auch noch viele alte Belagarten in weich....
Seine Preise sind unglaublich günstig :rockout:
Mal anrufen und dein Problem besprechen kostet nix :oldtimer: :mrgreen:
Grüße Horst