Progressive Federn_Einbaurichtung und Wirkungsweise
Verfasst: 30. Mär 2014
Ich habe gestern die Gabeln einer GL650 und die einer 900er Boldor zerlegt.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Federn unterschiedlich eingebaut sind/waren. Bei der GL war das eng gewickelte Teil oben und bei der Bolle war es unten.
Bei der GL ist oben noch eine kurze Feder drüber, bei der Bolle nicht. Die Vorspannung ist bei der GL wesentlich größer als bei der Bolle. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob die Bollegabel richtig zusammengebaut war.
Wie ist das überhaupt mit der Progressivität der Federn?
Ich hab einfach mal "laut gedacht":
...Bei den Konis (hinten) ist der eng gewickelte Teil unten. Die Ventilfedern der 650er sind auch progressiv gewickelt. Das Handbuch schreibt vor, dass der eng gew Teil zum ZylKopf gerichtet sein muss. Wirth schreibt bei seinen Gabelfedern vor, die eng gewickelte Seite nach oben einzubauen. Das wäre dann genau andersrum wie bei den Konis.
Irgendwie hängt das mit der Verringerung der ungefederten Massen zusammen, aber wie?
Der eng gewickelte Teil der Feder ist weicher (geringere Steigung), aber schwerer, weil mehr Windungen bei gleicher Länge vorhanden sind.
Baut man die Gabelfeder mit der engen Seite nach oben ein, werden die ungefederten Massen unten reduziert. Gleichzeitig ist es so, dass beim Eintauchen der Gabel die Haupbelastung von oben kommt (dynamische Radlastverteilung), die Feder also weich anspricht und mit zunehmender Eintauchtiefe straffer wird.
Bei den Ventilfedern liegt das Hauptaugenmerk auf der Verringerung der ungefederten Massen des Ventiltriebs. Der eng gewickelte Teil muss dazu zum ZylKopf zeigen. Durch die Progressivität wird einem Ventilflattern bei hohen Drehzahlen begegnet. So wird da auch ein Schuh draus.
Aber warum sind die Konis andersrum drin?
Hier sind die ungefederten Massen zwar auch unten, gleichzeitig aber kommt der "Stoß", der das Einfedern auslöst, aber auch von unten, also genau andersrum wie bei der Gabel. Deshalb ist bei den hinteren Dämpfern die eng gewickelte Seite unten, damit die Feder weich anspricht und mit zunehmender Belastung härter wird.
Warum sind Kupplungsfedern nicht progressiv gewickelt? ...Weil es hier keine "ungefederten Massen" gibt und keine schwellende Last. Die Krafteinwirkung ist von beiden Seiten her gleich.
...Frage an die Spezialisten: Hab ich richtig gedacht ?
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Federn unterschiedlich eingebaut sind/waren. Bei der GL war das eng gewickelte Teil oben und bei der Bolle war es unten.
Bei der GL ist oben noch eine kurze Feder drüber, bei der Bolle nicht. Die Vorspannung ist bei der GL wesentlich größer als bei der Bolle. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob die Bollegabel richtig zusammengebaut war.
Wie ist das überhaupt mit der Progressivität der Federn?

Ich hab einfach mal "laut gedacht":
...Bei den Konis (hinten) ist der eng gewickelte Teil unten. Die Ventilfedern der 650er sind auch progressiv gewickelt. Das Handbuch schreibt vor, dass der eng gew Teil zum ZylKopf gerichtet sein muss. Wirth schreibt bei seinen Gabelfedern vor, die eng gewickelte Seite nach oben einzubauen. Das wäre dann genau andersrum wie bei den Konis.
Irgendwie hängt das mit der Verringerung der ungefederten Massen zusammen, aber wie?
Der eng gewickelte Teil der Feder ist weicher (geringere Steigung), aber schwerer, weil mehr Windungen bei gleicher Länge vorhanden sind.
Baut man die Gabelfeder mit der engen Seite nach oben ein, werden die ungefederten Massen unten reduziert. Gleichzeitig ist es so, dass beim Eintauchen der Gabel die Haupbelastung von oben kommt (dynamische Radlastverteilung), die Feder also weich anspricht und mit zunehmender Eintauchtiefe straffer wird.
Bei den Ventilfedern liegt das Hauptaugenmerk auf der Verringerung der ungefederten Massen des Ventiltriebs. Der eng gewickelte Teil muss dazu zum ZylKopf zeigen. Durch die Progressivität wird einem Ventilflattern bei hohen Drehzahlen begegnet. So wird da auch ein Schuh draus.
Aber warum sind die Konis andersrum drin?
Hier sind die ungefederten Massen zwar auch unten, gleichzeitig aber kommt der "Stoß", der das Einfedern auslöst, aber auch von unten, also genau andersrum wie bei der Gabel. Deshalb ist bei den hinteren Dämpfern die eng gewickelte Seite unten, damit die Feder weich anspricht und mit zunehmender Belastung härter wird.
Warum sind Kupplungsfedern nicht progressiv gewickelt? ...Weil es hier keine "ungefederten Massen" gibt und keine schwellende Last. Die Krafteinwirkung ist von beiden Seiten her gleich.
...Frage an die Spezialisten: Hab ich richtig gedacht ?
