1:
Besorgt euch einen Sigma-Radtacho egal welchen Baujahres. Ich empfehle Geräte ohne "Fahrradpiktogramm" und überflüssige Funktionen wie Höhenmeter und Co. Grundsätzlich gilt: Je mehr Funktionen, desto teurer, desto mehr Bedienelemente und desto komplexer die Platine.
Die Taster zur Bedienung werden natürlich entfernt und neue, wasserdichte Taster ans äußere Gehäuse des DZM verlegt.
Demnach braucht ihr ein paar Elektronikartikel:
-2 bis 3 Taster mit Wasserschutzkappe
-4 LEDs, klar oder farbig für die Kontrolleuchten (wahlweise, man muss sie ja nicht in das Zifferblatt integrieren)
-Schrumpfschlauch 2mm und 6 mm je einen Meter
-Altes Druckerkabel als Leitungsspender
2:
Öffnet das Gehäuse des Sigma-Tachos. Leider sind die modernen Einheiten üppig verklebt, sodass man sie längs außen an der Kante vorsichtig mit einem Sägeblatt aufsägen muss. Dabei unbedingt geduldig vorgehen, denn die plötzlich auftauchende Leiterplatte verzeiht keine groben Schnitzer, ebenso der empfindliche Bildschirm.
3:
Habt ihr die Bildschirmeinheit dann erstmal freigelegt, kann die Anprobe am Zifferblatt eures DZM vorgenommen werden.
Vorab solltet ihr eure DZM schon auseinandergebaut haben, um zu prüfen, ob diese überhaupt Raum für einen Bildschirm bieten. Die Honda CB DZMs sind da sehr großzügig.
Jetzt heißt es anzeichnen, VORSICHTIG (Das Zifferblatt ist für gewöhnlich spröde und brüchig) bohren und fräsen. Man kann den Bildschirm mit Einfassung durch das Zifferblatt legen, oder ihn wie in meinem Fall hinter dem Zifferblatt installieren. Warum? Das erkläre ich später noch einmal genauer.
Fräsen würde ich nur bis kurz vor der Markierung, alle Reste dann mit einer kleinen Flach- und Eckfeile angleichen. So erhält man das optisch ansprechenste Ergebnis und vermeidet Ärgernisse durch einen Abrutscher mit dem Dremel.
4:
Ihr habt Plätze für den Bildschirm (und die LEDs) gefunden und ausgearbeitet/gebohrt? Prima. Nun kann der Zusammenbau beginnen.
Sofern ihr LEDs verwendet, solltet ihr diese nicht vollständig durchstecken, da sonst der Zeiger anstößt und ihr ihn nachbiegen müsst.
Stellt sicher, dass sie in gleicher Höhe etwa 2-3 mm durch das Zifferblatt ragen und fixiert sie mit einem Tropfen Sekundenkleber.
Problem ist nun, dass bei indirekter Beleuchtung hinter dem Zifferblatt die LEDs natürlich durchstrahlt werden. Schnappt euch ein paar Lochverstärker für abgeheftete Blätter, klebt diese um die LEDs, lackiert sie auf der Rückseite mit einem Lackstift schwarz und schon haben wir das Durchstrahlungsproblem gelöst.
Mit 2K-Kleber lässt sich der Bildschirmrahmen nach Anschleifen des Klebeortes prima auf der Rückseite des Ziffernblatts befestigen.
5:
Rupft das Druckerkabel von etwa 1m Länge und ihr habt schöne, dezente Litzen um den Tacho zu verdrahten und einen Anschluss für den DZM zu basteln.
Schnappt euch ein Messgerät und messt die Potentiale an den verschiedenen Kontakten auf der Platine. Taster werden ohne Orientierung der Polarität einfach an die alten Kontakte gelötet. Man kann jedoch (so wie ich) die Masse auch schön auf den alten Batterieanschluss für Masse zusammenführen.
Zwei Kabel (lila und orange) müssen an die Anschlüsse für den Hallgeber gelötet werden, der später am Vorderrad verbaut wird.
Da die Bordspannung bei 12 V liegt, müssen vor die LEDs Widerstände mit ca 460 Ohm gelötet werden, welche jeweils mit um die 3 V arbeiten. Dieser Widerstand kann bei anderen LEDs anders ausfallen, ihr könnt es ja selbst berechnen, denn die Stromaufnahme der LEDs ist im Katalog angegeben.
Ihr braucht weiterhin die Anschlüsse für Fernlicht, Leerlauf, Blinker und Öldruckkontrolle (bei mir hellblau, gelb, grün und rot/schwarz) die ihr wie durch den Schaltplan des Motorrads vorgegeben gegen + oder - schalten müsst.
Bei mir: hellblau und grün gegen Masse, gelb und rot/schwarz gegen +)
Wichtig: Alles muss isoliert sein, denn an offenen dünnen Litzen habt ihr nicht lange Spaß am DZM. Nutzt die Schrumpfschläuche um ein optisch und fachlich sauberes Ergebnis zu erzielen.
Da die dünnen LED-Anschlüsse bei Vibrationen zum Bruch an dem Kunststoffmantel der LED neigen, empfiehlt es sich, diese mit einen Tropfen Heißkleber zu unterstützen.
Gleichzeitig kann man das Kabelbündel auf dem Zifferblatt fixieren, um für Ordnung und Vibrationsfreiheit zu sorgen.
Weiter bin ich gerade noch nicht, aber es wird definitiv noch was kommen!
LG Oette