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Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von German
Was könnt Ihr mir da empfehlen?

Ich hab da schon mal gegooglt, die Teile sind ja wirklich nicht besonders teuer, aber was taugt was?

Neulich wollt ich mit einem zweischneidigen Ausdreher von Rennsteig eine abgerissene Ventildeckelschraube aus meinem Zyl.kopf drehen, der riss mir promt ab, weiterer Nachteil war der zöllige Sechskannt, zum Glück hatte mein Kummpel dafür eine passende Nuss dabei.

Ich denke mal, dass ein normaler Linksausdreher mehr ab kann und wann hat man's schon mal mit einer Linksgewindeschraube zu tun?

German

Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von MichaelZ750Twin
Linksausdreher sind schon ok, aber hier würde ich unbedingt auf Qualität/Markenware setzen.
Lieber den benötigten einzeln für 20,- Euro kaufen als ein ganzes Set für 10,- Euro.
Habe mal einen billigen Linksausdreher in der angebohrten Schraube abgerissen.
Da die Linksausdreher aus gehärtetem Metall bestehen, hat man dann das nächste, noch schwieriger zu lösende Problem.

Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von f104wart
Bei Linksausdrehern gehen die Meiningen stark auseinander.

Linksausdreher sollten, wie auch der von Facom in jedem Fall einen möglichst langen konischen Teil mit geringer Steigung haben. Die billigen kannst Du vergessen.

Besser sind solche Werkzeuge, bei denen auch ein Vorrichtungen zum zentrischen Anbohren des Restgewindes vorhanden sind.


...Was man auch versuchen kann, ist, den Schraubenrest zentrisch anzubohren und eine Torx-Nuss in die Bohrung zu treiben, mit der man den Bolzenrest dann heraus dreht.

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Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von oneway
MichaelZ750Twin hat geschrieben: Habe mal einen billigen Linksausdreher in der angebohrten Schraube abgerissen.
Da die Linksausdreher aus gehärtetem Metall bestehen, hat man dann das nächste, noch schwieriger zu lösende Problem.
Das ist dann ein RIESENPROBLEM :twisted:
Ist mir auch einmal passiert :tease: seit dem findet sich in meiner Werkbank keiner mehr ...... ich finde, sauber ausbohren am sinnvollsten.... .daumen-h1:

Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von f104wart
oneway hat geschrieben: ... ich finde, sauber ausbohren am sinnvollsten.... .daumen-h1:
Funktioniert halt nur in den meisten Fällen nicht wirklich. Das schwierigste ist dabei, den Bohrer wirklich mittig anzusetzen, ohne dass er auf der meist unebenen Bruchstelle verläuft. ...Da sind die Anbohrhilfen aus diesem Satz schon ganz hilfreich.

Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von oneway
f104wart hat geschrieben:
oneway hat geschrieben: ... ich finde, sauber ausbohren am sinnvollsten.... .daumen-h1:
Funktioniert halt nur in den meisten Fällen nicht wirklich. Das schwierigste ist dabei, den Bohrer wirklich mittig anzusetzen, ohne dass er auf der meist unebenen Bruchstelle verläuft. ...Da sind die Anbohrhilfen aus diesem Satz schon ganz hilfreich.

Jo das ist der Trick :wink: aber lieber dann eine Gewindebuchse eindrehen (wenn was schief geht) , als sich mit dem abgebrochenen Linksausdreher rumärgern.

Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von f104wart
oneway hat geschrieben:... aber lieber dann eine Gewindebuchse eindrehen (wenn was schief geht) , als sich mit dem abgebrochenen Linksausdreher rumärgern.
Das allerbeste ist, man reißt eine Schraube gar nicht erst ab.

Das ist aber leichter gesagt als getan. Als erstes muss man sich klar darüber sein, dass WD 40 kein Röstlöser ist. Das Zeug taugt zum Putzen und wozu auch immer, aber nicht dafür, wofür es eigentlich sein soll.

Ein guter Rostlöser, z.B. von Liqui Moly ist die Grundvoraussetzung. Dazu noch Wärme und eine gehörige Portion Geduld. Einsprühen und sofort losdrehen geht meistens in die Hose.

Alte Schrauben, die ich wieder verwenden will, reinige ich mit einer Drahtbürste oder mit diesem Gewindenachschneider von Hazet. Danach reibe ich die Schrauben mit einem mit WD 40 (ja, hier kann man es dann wieder nehmen) getränkten Lappen ein, so dass ein leichter Schmierfilm bleibt. So behandelte Schrauben lassen sich auch nach Jahren wieder problemlos lösen.

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Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von MichaelZ750Twin
Ich nehme zum Gewindenachschneiden einfach die Einsätze aus einem einfachen Gewindeschneidset.
Bisher hat das gut funktioniert.

Die Wärmebehandlung ist eine bekannte Variante.
Dabei wird ja typischerweise das Bauteil in dem die Schraube steckt erwärmt, damit sich das minimal ausdehnt.
Ich habe mal einen Schraubertrick gehört / gelesen, bei dem Kältespray (z.B. Elektronikzubehör) auf die Schraube gesprüht wird, damit die minimal schrumpft. Ist das ein Märchen oder funktioniert das wirklich ?

Zur Gewindereparatur kann ich nur einteilige, massive Buchsen (z.B. von Würth) empfehlen.
Sind zusammen mit dem notwendigen Werkzeug aber leider sehr teuer.
Die aufgewickelten Drahteinsätze namens Helicoil taugen auf Dauer nichts.

Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 27. Nov 2014
von f104wart
MichaelZ750Twin hat geschrieben:Ich nehme zum Gewindenachschneiden einfach die Einsätze aus einem einfachen Gewindeschneidset.
Bisher hat das gut funktioniert.
Stimmt, aber das Hazet-Teil passt sich allen Gewinden an und man kann auch Feingewinde damit nacharbeiten, für das in einem normalen Set kein Schneideisen vorhanden ist. :wink:


Das mit dem Kältespray halte ich für ein Gerücht. Es geht ja auch beim Erwärmen nicht nur um die Ausdehnung, sondern auch darum, dass der Rost unter der Hitzeeinwirkung gelöst wird.

Die Anwendung von Kältespray kenne ich bislang nur im Zusammenhang mit Passungen, um z.B. eine Welle-Nabe-Verbindung herzustellen.

Re: Schraubenausdreher

Verfasst: 28. Nov 2014
von MichaelZ750Twin
Ah, verstanden ;-)
Für die "exotischen" Gewinde und kleine Korrekturen nehme ich die Gewindefeile.