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Yamaha» XT500 roadracer

Rennstreckenprojekte und ¼-Meile Sprinter
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sven
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Registriert: 23. Jan 2016
Motorrad:: Yamaha/Cagiva

Re: XT500 roadracer

Beitrag von sven »

So, meine XT hatte ich im Winter zerlegt nachdem mir in Rijeka eine Ventilfeder gebrochen ist.
Wo ich schon mal dabei war dachte ich könnte ich den Rahmen auch mal strahlen lassen. Bei
der Abholung hab ich auf dem Rückweg auch die Uno mitgenommen und es kam natürlich wie
es kommen musste: XT Rahmen in den Keller gestellt und die Uno in die Werkstatt. Fortan nur
noch an der Uno geschraubt, aber nachdem die am Pann nicht ganz wie gewünscht funktioniert
hat werd ich den Rest der Saison wieder mit der XT bestreiten.
Also erstmal das rolling chassis aufgebaut:
P1030274 - Kopie.JPG
Der Rahmen ist stahlkugelgestrahlt und außer mit Sprühöl nicht weiter nachbehandelt worden, also
kein Klarlack noch Pulver. Ist natürlich nichts für den Alltagsgebrauch aber auf der Rennstrecke sieht
man öfter blanke Rahmen. Muß man halt öfter mal einsprühen und ggf. im Winter mit Scotch schleifen.
Ansonsten hab ich glaub ich das Fahrwerk schon mal beschrieben, deshalb hier nur ganz kurz:
Magnesiumräder 1.85x18 und 2.50x18, Dunlop KR825 bzw KR145 hinten. Vorderradbremse Spondon
Monoblock mit 320er Bremboscheibe, hinten Brembo P05 mit 220er Scheibe.
r6 Gabel, Gabelbrücken (noch) umgearbeitete von MuZ Scorpion (beides untere), Wilbers piggyback
Federbeine, over Aluminiumschwinge. Fußrastenanlage Eigenbau bis auf Schalthebel.
Vorderachse, Lenkdorn, Schwingen und Hinterachse sowie alle Bolzen, Schrauben, Scheiben und Muttern Titan.

Leider bin ich ein schlechter Fotograf, deshalb nur noch zwei Bilder (kann man nochmal anklicken, dann erkennt
man etwas mehr):
P1030275 - Kopie.JPG
P1030276 - Kopie.JPG
Viele Grüße
Sven
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Satan is my motor ...

meine XT

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grizzly
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Re: XT500 roadracer

Beitrag von grizzly »

cooles Projekt,
wann gehts weiter? :)
Wer selber schraubt hat mehr davon. :oldtimer:

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ricardo
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Motorrad:: Dies und das.
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Re: XT500 roadracer

Beitrag von ricardo »

Hi Sven,

ich sehe den Thread jetzt erst. Wirklich ein Sahnestück, besonders weil mir XT Racer weniger bekannt sind, als die SR's.
Bei Magnesiumfelgen schwingt bei mir immer die Daredevil-Keule im Unterton mit, das Zeug ist zwar wundervoll leicht, aber je nach Historie Brausepulvergefährdet, respekt dem der sich da rauf traut :))
Ich persönlich würde von dem geölten Rahmen absehen, und ihn mindestens mit einem guten Klarlack behandeln. Die Rahmen haben einfach zu viele Stellen an die man mit Anbauteilen dann nicht mehr herankommt, demnach schlecht ölen/entrosten kann (außer du startest den Motor mal ohne Ventilspiel-Deckel :))) ) - du halst dir hiermit einfach eine riesen Arbeit auf - und auf lange Sicht sieht das dann vmtl. eher ranzig als geil aus, wenn es roh bleibt. Ich bin leider auch kein Lack-Profi, kann mir aber vorstellen dass man auf der Kugelgestrahlten Oberfläche (edelstahlkugeln, oder stahl btw?) einen 2K Klarlack gut zum haften bekommt.

Verrat doch mal etwas mehr zum Motorinneren. Ich baue gerade einen Vorkriegs-Rennmotor, bei dem ich das SR500 Pleuel verwende, und frage mich stets warum manch einer etwas anderes als das Serienteil verbaut :))

Wir müssen uns mal über die Titanteile unterhalten, glaube ich. Ich hab da... ähm... Bedarf. (Steck und Schwingachse)

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sven
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Registriert: 23. Jan 2016
Motorrad:: Yamaha/Cagiva

Re: XT500 roadracer

Beitrag von sven »

Ja, das mit dem blanken Rahmen war vielleicht etwas gewagt...
... wird sich ja spätestens in Rijeka (nah am Meer und viel Wind)
herausstellen. Schlimmstenfalls muß er nochmal gestrahlt und
dann irgendwie beschichtet werden. Die Kugeln zum Strahlen sind
soweit ich weiß aus rostfreiem Stahl.
Pulvern sieht zwar gut aus aber ich mag das nicht so gern, ein Pfund
Plastik auf den Rahmen brennen. Außerdem erfordert es sehr viel Vor-
oder Nacharbeit weil die Schicht überall wo Bauteile anständig verschraubt
werden sollen runter muß, weil das sonstnicht gescheit fest wird.
(also zumindest nicht bei den Schichtstärken die ich bisher gesehen hab)
Lackieren ist teuer (ich bin erwiesenermaßen talentlos was den
Umgang mit Farbe angeht, also müßte ich es machen lassen).
Ich tendiere zu ner KTL-Beschichtung, die ist hauchdünn, kommt
übererall hin und hält gut.

Was das Pleuel angeht: das Serienpleuel ist schon gut, sehr leicht,
hat ein erstschlagsicheres Bigend, reißt auch nicht ... aaaber wenn du
richtig hohe Drehzahlen fährst gibt's schonmal Probleme mit
dem Smallend, das neigt zum oval-werden. Seit ich den Motor aber
nicht mehr regelmäßig über 9000 drehe ist das allerdings auch kein Thema
mehr. Leichter Kolben ist trotzdem kein Schaden.
An dem Motor ist eigentlich nicht viel gemacht, Zündung, Vergaser, Kanäle,
Ventiltrieb, was man halt so macht. Unterhalb vom Zylinder kann man ihn
eigentlich serienmäßig lassen. Was die Standfestigkeit angeht kann man
es so ausdrücken: die Stahlteile halten, der Aluguss ist empfindlich und
an mehreren Stellen unterdimensioniert.

So viel für heute!

Viele Grüße
Sven
Satan is my motor ...

meine XT

jokotr
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Motorrad:: Yamaha TR 1 81 und Suzuki GSX GSXR

Re: XT500 roadracer

Beitrag von jokotr »

Serwos Sven, wegen des blanken Rahmens würd i mir ned so viel Gedanken machen, da passiert nach
einigen Ölschichten ned mehr wirklich viel. Die Yamton war ja auch jahrelang "blank" im Einsatz.
Nur ab und an etwas Flugrost. Inzwischen ist er staubiger als rostig, steht schon zu lange rum.
Gruß Sepp
Das gebohrte Loch ist das Titan des kleinen Mannes...................

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ricardo
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Re: XT500 roadracer

Beitrag von ricardo »

Nun, Pulverlackschichten sind üblicherweise 0.1mm dick. Idealerweise phosphatiert man die Rahmen vorher (Phosphorsäure+Salzsäure), die Eisenphosphatschicht ist recht korrosionsbeständig und bietet einen super Grund für Pulverlack, aber auch andere Lacke. Das mit dem Nasslack ist so eine Sache. Ich bin hierbei leider auch kein Profi, aber beim Rahmen fällt das weniger auf als... sagen wir mal beim Tank. Desshalb lackiere ich den meisten Kram selbst, und gebe bei Rahmen nicht sooo viel auf Optik. Es gibt einfach wichtigereres, und wenn man 2-3 mal was ab und wieder herangeschraubt hat, sind ohnehin Kratzer im Lack.

Dass sich Bauteile lösen ist am Motorrad ja im gewissen Rahmen normal, besonders wenn man einen Vibrator fährt (kenn' ich von der Horex) - Loctite 243 kaufe ich in den 250ml Flaschen. Früher habe ich Gewinde noch mit Stopfen und dergleichen versehen, inzwischen lass' ich einfach das Pulver drauf, gehe einmal mit einem gescheiten Gewindebohrer hindurch, und habe einen saubereren Übergang von Pulverlack zu Gewinde. Manch einer hat noch bedenken wegen den 180-200 Grad bei denen der Rahmen im Ofen hängt, aber metallurgisch ist das unbedenklich, es sei denn Aluminiumrahmen.

Das mit den ovalen Pleuelaugen ist leider etwas 2V-Spezifisch. Sobald man ordentlich Kompression haben will, muss man einen schwereren Kolben dranhängen, oder aber man schweißt den Brennraum zu aka. Badewanne. Ist eigentlich sowieso mein Favorit resp. Bildung von Glühnestern und Laufkultur. Besser als den Brennraum weiter mit Kolbendom zu zerklüften und Doppelzündung.

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sven
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Motorrad:: Yamaha/Cagiva

Re: XT500 roadracer

Beitrag von sven »

Hmm, bei 0,1 Schichtdicke würd ich ja nichts sagen, aber der Rahmen den wir
letztens haben pulvern lassen hatte mindestens dreimal soviel. Das setzt sich
natürlich sobald es Flächenpressung kriegt bzw. fließt zur Seite weg...

Ansonsten hab ich eigentlich keine Probleme mit gelockerten Schraubverbindungen
an der XT, außer an Stellen wo Nichtmetallwerkstoffe geklemmt werden (Höcker).

Daß Kolben für 2ventiler tendenziell schwerer sind als welche für 4ventiler, da stimm
ich dir zu (oft auch schon deshalb weil es ältere Konstruktionen mit langem Hemd
und viel Kompressionshöhe sind, der hohe Dom kommt dann natürlich auch noch da-
zu), aber daß das manchmal Probleme mit dem Pleuelauge gibt ist ja wohl eher eine
Frage dessen Dimensionierung und nicht prinzipbedingt. Imho.

Viele Grüße
Sven
Satan is my motor ...

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sven
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Re: XT500 roadracer

Beitrag von sven »

jokotr hat geschrieben:Serwos Sven, wegen des blanken Rahmens würd i mir ned so viel Gedanken machen, da passiert nach
einigen Ölschichten ned mehr wirklich viel. Die Yamton war ja auch jahrelang "blank" im Einsatz.
Nur ab und an etwas Flugrost. Inzwischen ist er staubiger als rostig, steht schon zu lange rum.
Gruß Sepp
Ja, der Micha G. fährt ja auch son Rahmen und der sieht auch nach ein paar Saisons noch gut aus.
Wobei, hast du da ein spezielles Korrosionsschutzöl benutzt? Oder einfach drei Dosen Kettenspray? :mrgreen:
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ricardo
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Re: XT500 roadracer

Beitrag von ricardo »

Für Kettensägenketten gibt es ein Rhizinusbasiertes "Haftöl", garantiert Umweltverträglich, und man "hängt dann" an deinem Moped. Wär doch was. Kannst Du ab und an dieses Holi-Basierte Farbpulver drüberstreuseln, und fährst jedes Rennen in einer anderen Neon-Farbe :))

Ja, das Pleuelauge ist schon recht zart für einen ordentlichen Kolben in dieser Bohrung. Hierbei ist nicht nur Hemdlänge ein Problem, auch die Kompressionshöhe ist oft riesig, moderne 2-Ring Kolben hätten im SR Motor wohl 3-4mm Platz bis zur Zylinder-Oberkante. Der Kolbenbolzen ist für diese Zylinderbohrung auch reichlich groß bemessen, original gigantisch lang, nicht wirklich konisch ausgefast, viel einsparpotential. Die 4V Kolben die ich mit der gleichen Bohrung hier zu liegen habe wiegen mindestens 30% weniger als das oem SR zeug, deren Kolbenbolzen ist bestimmt 2cm kürzer und co.
Dafür verringert man mit sinkender Hemdlänge die Verdrehstabilität des Kolbens und somit sinkt doch die Lebensdauer in nicht zu verachtendem Maße.

jokotr
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Motorrad:: Yamaha TR 1 81 und Suzuki GSX GSXR

Re: XT500 roadracer

Beitrag von jokotr »

Die ersten Male mit Olivenöl aus dem Blechkanister, riecht gut und man kriegt das Bio-Siegel :grinsen1:
Danach was grad da war.
S.
Das gebohrte Loch ist das Titan des kleinen Mannes...................

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