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Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 27. Jan 2015
von CPE
Seit einiger Zeit geht mir Gedanke durch den Kopf , dass es sinnvoll sein kann , dass man nicht wegen jeder kleinen
Hülse bei Firmen oder Bekannten betteln gehen muss und man sich eine eigene Drehmaschine zulegt.
Ich komme zwar aus dem Metallberufspektrum , habe aber keine Ahnung vom drehen . Nun gut , ich bin gewillt es zu
lernen .
Für diverse Distanzen oder Hülsen , die man sich für einen Umbau machen könnte , sollten meiner Meinung nach die
kleineren Tischdrehmaschinen ausreichen.
Ich hab da mal ein wenig im Netz gesucht und bin zu folgendem Schluss gekommen :
- Die kleinen billigen China Maschinen scheiden aus ( Einhell , Holzmann , Güde , Quantum etc. ) Sie kommen wohl mehr
oder weniger vom selben Band. Die einschlägigen Foren bemängeln Genauigkeit und Handhabung.
- Die Proxxon PD 230 scheint in der kleinen Klasse gute Qualität zu liefern , kostet aber mit Zubehör auch ca. 1300,-
http://www.proxxon.com/de/micromot/24004.php?list
- Die Proxxon PD 400 wäre sicher die bessere Wahl , weil vielseitiger , haut aber mit ca. 2300,- inkl. Zubehör mächtig
rein.
http://www.proxxon.com/de/micromot/24400.php?list
- Eine Wabeco D2000 wäre der Hit , ist aber mit 2400,- ohne Zubehör verdammt teuer.
https://www.wabeco-remscheid.de/drehmaschine-d2000.html
Nun frage ich mich , ob die kleine Proxxon doch ausreichend ist ?

Kann man auch mit Ihr Edelstahl vernünftig bearbeiten ? Welches Zubehör sollte man auf jeden Fall dazu bestellen ?
Eine gebrauchte Maschine guter Qualität würde ich auch nehmen , habe da aber Angst , dass man mich über den Tisch
zieht . ( Wie beurteilt man eine gebrauchte Maschine ? , Auf was genau achtet man ? )
Leider gibt es im Netz nicht wirklich brauchbares Gerät , oder ich kenne die entsprechenden Seiten nicht ...
Hinzu kommt noch , dass ich nur eingeschränkten Platz für die Aufstellung habe. ( LxBxH max. ca. 1100x400x400 )
Wer kennt sich hier aus und kann mir ein paar Tips geben ?
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 27. Jan 2015
von Oette
Du willst also eine kurze Spitzenweite? Versuchs mal mit dieser hier:
http://www.optimum-maschinen.de/produkt ... index.html (<1000 Euro)
oder dieser
http://www.optimum-maschinen.de/produkt ... index.html (>1000 Euro)
Bisher ist Nummer 2 tadellos seit Jahren bei mir im Einsatz (jedoch ohne Digitalanzeige), zuverlässig bis auf ein einmal ausgefallenes Stellpoti, und wirklich gute Genauigkeit für den Anwendungsbereich.
Edelstahl kann man bearbeiten mit vernünftigen Drehmeißeln, jedoch ist da auch irgendwann mal ein gewisses Limit erreicht. Teile mit Abmaßen von mehr als 60mm Durchmesser bei der Härte sind dann schon schwierig, da die Maschine mangels schwerem und verankerten Stand zum Schwingen neigt.
Für den semiprofessionellen Einsatz mit Stahl, Alu, Messing und Co sind aber praktisch kaum Grenzen gesetzt. Da habe ich schon sehr große Teile passgenau drehen können.
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 27. Jan 2015
von Moppedmessi
Eigentlich wollte ich zu diesen Themen die Füße still halten. Meine Meinung dazu passte nicht jedem.
Ich gebe dir in den folgenden Zeilen keine Rat. Ich beschreibe wie ich es in den letzten ca. 25 Jahren gemacht habe.
Durch div. Umstände stehen bei uns eine Proxxon, eine von RC, eine Quantum und ein uraltes Schätzchen ohne irgendwelche Vorschübe. Unlängst ist eine LZ Masch. mit ca. 200mm Spitzenhöhe, Spitzenweite ?, weggegangen. Ich brauchte sie einfach nicht.
Mein Liebling ist das alte Schätzchen, sie ist so herrlich unkompliziert.
Will sagen, eigentlich ist die Maschine für Büchsen nicht so entscheidend.
Edelstahlbearbeitung kann man mit Jein beantworten. Duplex ist eine Strafe, 1.4305 eine Wohltat. 1.4301 und 1.4571 ist mit den entsprechenden Werkzeugen auch zu bearbeiten.
Mittlerweile nutze ich kleinere einseitige C-Platten. Aktuell CCMT09t304 oder 08, diese ist mit einem Freiwinkel von 7° schön scharf. Es darf nur eine Schlichtplatte sein, da ich nur geringe Spantiefen abnehme. Die Platten für mittlere oder schwere Zerspanung fangen erst bei mehreren mm Spantiefe an zu schneiden.
Da machen meine Maschinchen schlapp und die Oberfläche sieht bescheiden aus.
Einfache Konturen (sofern man davon sprechen kann) mache ich mit kleinen D Platten (DNMG oder DCMT).
Bei Alu nehme ich geschliffene Platten (CCGT oder DCGT)
Innen ausdrehen mit einem kleinen Meissel von Komet oder ähnlicher Bauform.
Mir ist dabei der Hersteller der Platten und des Halters egal. Eine WSP hält bei mir im Heimbetrieb sehr lange.
Ich kaufe sehr gerne auf Teilemärkten.
Zuletzt kam die kleine Quantum mit reichlich Platten für 130€ dazu. Bei der Maschine war die Motorsteuerung defekt. Für 100€ gab es eine neuere Steuerung und sie lief wieder. Sie steht nun in der Garage.
Mein Fazit: Mit ist eigentlich die Maschine egal solange ich für die Bearbeitung das passende Werkzeug da habe.
Nochmal an alle: So mache ich das seit geraumer Zeit und wenn das jemand anders macht finde ich das OK, werde das aber für mich so beibehalten!!
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 27. Jan 2015
von CPE
@oette :
Aha , die Optiturn TU2004V ist also auch geeignet . Erfahrungen sind immer gut ...
Die Bucht sagt dazu : 1269,-
Habe mir auch schon überlegt : Wenn die Maschinen Normaufnahmen haben , dann kann man ja Werkzeuge
vom qualitativ guten Zubehör kaufen . Aber welches ? Von wem ?
( 10mm Drehmeißelsatz , Planscheibe , Futter für Bohrer etc. )
Noch eins : Meine absolute Schmerzgrenze mit allem Zubehör sind um die 1500,-
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 27. Jan 2015
von Elmar
Ein Kumpel von will seine, kaum gebrauchte, evtl. wieder verkaufen. Ist von Bernado und hat, soviel ich es noch im Kopf hab, so um die 1200,- - 1300,- € neu gekostet.
Falls Interesse, meld Dich.
Standort: Nähe 56812 Cochem / Mosel
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 27. Jan 2015
von grumbern
man muss immer wissen, für was man das Gerät braucht. Meine kleine, die jetzt bei Michael steht, hat gute 8 Jahre unter mir gedient. Für buchsen, Schrauben abdrehen etc. lange gut. Chinaböller für irgendwas um die 500-600€.
Will man komplexere Arbeiten verrichten und auch bei längeren Werkstücken nicht an Genauigkeit einbüßen, kommt man an einer ordentlichen maschine nicht vorbei. Für den Mopedschrauber aber eher weniger Interessant.
Wenn du nur Kleinteile brauchst, suche nach einer Mechanikerdrehmaschine. Die haben keinen Längsvorschub und sind daher kaum gesucht, dafür klein und einfach zu bedienen. Hier fährt man mit den bekannten Marken sehr gut, Weiler z.B.
Was man damit bearbeiten kann, hängt wie schon gesagt auch sehr stark vom Werkzeug ab.
Gruß,
Andreas
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 10. Feb 2015
von tunix
@ CPE,
ich habe mir vor Weihnachten eine Rotwerk EDM 350BR gekauft, um mal ein bisschen mit na Drehe zu spielen. Ich wählte diese Maschine, da sie den stärksten Motor hat, den die Firma anbietet. Leider ist der Motor schon nach 3 Tagen gestorben und ich habe die Maschine zurück gegeben. Nur habe ich mir eine Paulimot PM2700 gekauft. Ich muss sagen, im Vergleich zur Rotwerk um längen besser. Die Paulimot ist viel genauer, hat ein robustes Schaltgetriebe und wiegt das dreifache. Mit vernünftigen Meiseln mit Wendeplatten sind die Ergebnisse echt gut. Ich bin von der Paulimot echt begeistert. Obwohl es eine China-Maschine ist, ist sie richtig gut. Quantum, Optimum, Sieg, Rotwerk sind auch alles Chinesen. Optimum mach sehr viel Werbung, das spiegelt sich auch im Preis wieder. Und ich wollte keine elektrisch gesteuerte Maschine mehr haben, viel zu anfällig. Die PM2700 ist robust, genau und bietet ausreichend Einstellmöglichkeiten und Zubehör. Es gibt bestimmt weitaus bessere Maschine, aber auch für einen höheren Preis. Ich hatte auch mal mit einer Wabeco geliebäugelt, aber die waren mir, um mal ein bisschen aus zu probieren, zu teuer.
Ich habe bis jetzt alles möglich mit der Maschine bearbeitet. Alu, Messing, Edelstahl und ST37. Um ein vernünftiges Ergebnis zu erhalten sind Faktoren wie zulässige Schnittgeschwindigkeit, Vorschub usw. zu beachten. Es kommt auch auf das Material an. St37 ist zum drehen echter Mist, da sehr intolerant, was die Drehzahl betrifft, wobei man bei höheren Drehzahlen bessere Ergebnisse erreicht. Edelstahl und Messing sind da toleranter
Gerade um Hülsen zu drehen solltest Du eine genaue Maschine haben, da Gleitlager und Führungen Maßhaltig sein müssen.
Als unabdingbar für eine Drehmaschine finde ich vernünftiges Messwerkzeug, sprich ein Stativ, eine Mikrometeruhr, einen Messbügel 0 – 25mm, ein H-Lineal und einen Messschieber mit Uhr, oder Digitalanzeige. Damit lassen sich sowohl Werkstücke als auch die Maschine genau vermessen und einstellen.
Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel Erfolg und Glück beim Kauf einer Drehmaschine.
LB
tunix
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 10. Feb 2015
von CPE
Vielen Dank für deine Info !
Nun habe ich mich für die Bernardo entschieden. Die Maschine ist heute auch eingetroffen und ich werde
sicher am Wochenende mal ans experimentieren gehen.
Deine Paulimot hat ja eine Spitzenweite von 700mm . Die Bernardo Profi 400 hat nur 400 mm .
http://www.bernardo-maschinen.com/Profi ... o06980juo2
Für mich reicht das . Außerdem habe ich auf die Aufstellfläche achten müssen und da sind mir Grenzen gesetzt.
Hoffe ich habe es nicht falsch gemacht.
Habe noch dazu einen guten Drehmeißelsatz mit Wendeplatten , ein Schnellspannfutter , eine mitlaufende Spitze
und einen Satz kleine Fräser bestellt. Gesamt sind dann auch 1400,- über den Tisch gewandert.
Ach so und natürlich Messwerkzeuge ...
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 10. Feb 2015
von UdoZ1R
http://forum.zerspanungsbude.net/index. ... 092be1c015
Hallo,
jetzt wo Du die Hardware in der Werkstatt hast, kannst du ja mal hier ein bisschen stöbern. Ich find da immer wieder was neues...
Gruß Udo
Re: Kleine Tischdrehmaschine - Beratung erforderlich
Verfasst: 12. Feb 2015
von CPE
So , die Maschine ist da und aufgestellt. Nach dem ich das Transportschutzfett endlich beseitigt hatte , habe ich an
den vorgesehenen Stellen ( Schmiernippel ) die Maschine ordentlich abgeschmiert. Nachjustieren musste ich den
Reitstock und Schlitten . Geht aber alles recht gut.
Funktion ist soweit ich das beurteilen kann recht gut. Einen Schnellwechsel - Spannhalter für das Werkzeug werde ich
mal im Hinterkopf behalten.
Ein kleiner Nachteil : Bei dem 10x10 Werkzeug muss am Halter ein dünner Streifen untergelegt werden , sonst läuft der
Drehmeißel nicht genau auf Mittenflucht , sondern darunter. Der Standard - Werkzeughalter ist halt in der Höhe nicht
einstellbar ...