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Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von artur
Sodele,

wie mal in diesem Bereich angedroht, konnten Jörg und ich unsere Starterbatterien unter gleichen Bedingungen messen.
Wir haben beide 'ne Guzzi Le Mans '79 und den gleichen Anlasser (Valeo). Der hat gegenüber dem originalen Bosch mehr Leistung und einen besseren Wirkungsgrad.
Mein Motor hat 950 ccm, der von Jörg 850-950ccm. Ob ein größerer Motor unbedingt eine höhere Kompression mit sich bringt, das überlasse ich den Experten hier.
Jörg hat einen 30Ah Bleiakku, ich einen LiFePo4 mit 7.5Ah. Falls sich also ein größerer Motor schwerer drehen lassen sollte, dann wäre bei gleichem Messergebnis der LiFePo4 im Vorteil.
Gemessen wurde mit einem Multimeter während des Startvorgangs die Spannung am Anlasserkabel. Bei den ersten Umdrehungen fällt die Spannung sicher unter den eingeschwungenen Wert. Da kein Oszi zur Hand konnte nur der eingeschwungene Wert gemessen werden.

Kleine Randnotiz:
bei Jörg konnte man ohne weiteres die Zündung tot legen und nur den Anlasser ohne Funken drehen lassen. Bei mir ist das nicht ganz so einfach gewesen und ich musste genau hinschauen ob sich der Spannungswert nach dem Zünden erhöht. Bei Gelegenheit messe ich nochmal ohne Zündung.

So. Tatataaaaa:
Blei: 10.0V
LiFePo4: 11.2V

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von Rysva
Danke für den Test, sehr aufschlussreich! .daumen-h1:

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von schraubnix
Hallo

Spannungsmässig sieht das nicht nach einem grossen Unterschied aus bei eurem Test , aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist .

So ein Volt ist manchmal das Zünglein an der Waage ;-)

Schön das ihr das mal getestet habt . .daumen-h1:


Gruss

Uli


P.S. :


Kurz bevor die LiFePos leer sind kommen die Spannungsmässig nochmal ein bischen hoch , da würde das Messergebniss im Vergleich zu einer " normalen " Batterie noch deutlicher ausfallen .

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von artur
Ich habe mir den Unterschied auch größer vorgestellt.
Dieses Quentchen von eienem Volt könnte aber für einige nachgerüstete elektronische Zündungen beim Anlassen der Grund zur Kapitulation sein.
Und die Entladekurve, wie Schraubnix schon schreibt, ist natürlich auch ein Argument:

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von schraubnix
Hallo

Hier ist ein schöner Test , schon älter aber immer noch gültig .

http://www.elektromodellflug.de/oldpage ... 6650-x.htm

Auszug daraus :

Der Spannungsverlauf ist mustergültig weil "Ansteigend" zum Entladende da mit der Eigenerwärmung der Innenwiderstand (Ri) wohl überproportional als üblich abnimmt


Gruss

Uli

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von Schinder
Moin !

Warum gibt man eigentlich für die LiPo-Dinger so viel Kohle aus,
wenn es für um 150,- schlichte und einbaufertige Li-Io-Akkus gibt,
die (angeblich) schon Ladestrombegrenzer und Balancer im Gehäuse haben ?

Fahre so ein Ding nun seit über einem Jahr problemlos durch die Gegend,
habe keinerlei Theater mit zu wenig Startstrom, auch nicht bei unter 5°C
und habe damit mal eben fünf Kilo eingespart.
Letztens damit sogar noch einem PKW Starthilfe gegeben.

Wie ich mir als Elektrolaie habe sagen lassen,
so ist auch nicht die Voltangabe, sondern die Startstromleistung relevant,
also die beim Druck auf´s Starterknöpfchen antretenden Ampere.
(bitte korrigieren, wenn falsch, ich hab von Elektrik nicht viel Ahnung)



Gruss, Jochen !

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von artur
Ja, ist interessant. Dieser Anstieg gegen "Lebensende" der LiFePo4 ist umso stärker je höher die Temperatur ist... Das allgemeine Spannungsniveau ist dann aber, den Grafiken nach, auch - wie bei allen Akkus - niedriger.
Sollte also nichts bringen bei schwächelndem Anlasser auf diesen "Spannungsbuckel" zu hoffen in dem man den Akku leerorgelt)

@Schinder:
Der beliebteste Vergleich, auf den sich auch Deine Quelle bezieht, ist der folgende: Ah-Zahl des Bleiakkus (also der Energieinhalt) gegen Ah-Zahl des Lithium-Akkus. Beide Akkus werden die gleiche Leistung zum Anlassen abgeben, das ist Fakt. Man brauch aber, um die Startleistung eines 30Ah-Blei-Akkus mit einem Li-Akku zu ersetzen keinen 30Ah-Li-Akku. In meinem Fall reicht einer mit 7.5Ah und man hat ca. 8kg Masse gespart.
Zusätzlich sackt die Spannung beim Lithium-Akku nicht ganz so weit ab wie beim Blei-Akku. Das heisst der Anlasser wird schneller drehen und die Bordspannung ist "straffer", heißt bleibt bei einem konstanterem Niveau. Aus diesem Grund wurden (günstigerweise) zwei baugleiche Fahrzeuge gewählt, um eben die Bordspannung beim Anlassen gegeneinander vergleichen zu können.

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von artur
...

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von DerAlte
Also ich fahr an meiner Duc auch LiFePo4. Hat den selben Effekt wie ein Saisonkennzeichen- zwischen 0 und 5 Grad C. geht garnichts. :mrgreen:
Hab 2x Fremdspannung gebraucht um von Zuhause weg zu kommen. Unterwegs wars dann Easy, der Motor hat ja gewärmt :grin:
Daten: 650 ccm, 5 AH

Grüße Volker

Re: Blei vs. Lithium. Oder: wer misst, der wisst.

Verfasst: 29. Mär 2015
von Schinder
artur hat geschrieben:... um die Startleistung eines 30Ah-Blei-Akkus mit einem Li-Akku zu ersetzen keinen 30Ah-Li-Akku. In meinem Fall reicht einer mit 7.5Ah und man hat ca. 8kg Masse gespart.
War ein Testkauf meinerseits.
Naja, ich habe 14 Ah gegen 7 Ah "getauscht" und nur 5kg gespart.
Bin, trotz anfänglicher Skepsis sehr zufrieden mit dem Ding.
Als ich die Packung aus dem Karton geholt habe dachte ich,
die hätten vergessen, den Akku da reinzupacken ... :grin:
Was nix wiegt, das taugt auch nix.
Ich ließ mich eines Besseren überzeugen.
Ist nicht nur leichter, auch wesentlich kleiner und
über´n Winter auch nie geladen.
Tadellose Funktion ...



Gruss, Jochen !