Unruhiger Leerlauf
Verfasst: 5. Mai 2015
Ich fahre eine Royal Enfield mit 535er Motor und Amal mk1 Vergaser. Über den Winter hat sie die Kurbelwelle aus der 500er mit größerer Schwungmasse und ein Nockenwellen- & Ventilkit aus UK verpasst bekommen. Motor dreht einwandfrei, zieht gut durch. Kerzenbild mit folgender Kombi:
- Hauptdüse: 210
- Nadeldüse: 106
- Schieber: 2.5
- Leerlaufdüse: 17 Was würdet Ihr bei dem Kerzenbild empfehlen? Haupt- und Nadeldüse eine Größe kleiner und Scheiber eine Nummer rauf?
Leerlauf unruhig, ich tippe auf Nebenluft von irgendwo her. Und während der Fahrt bei plötzlicher Gaswegnahme und gleichzeitig Kupplung ziehen geht der Motor allmählich runter auf 500-600 U/min und stirbt dann. Woran kann das liegen? Im RE-Forum gab mir jemand folgenden Tipp:
Im Fahrbetrieb senkt sich der Spritstand in der Schwimmerkammer leicht ab, bevor das Schwimmernadelventil den Zufluss für Nachschub freigibt. Dieser verringerte Stand reicht für den einwandfreien Fahrbetrieb aus. Beim plötzlichen Gaswegnehmen muss die Leerlaufdüse jetzt allerdings mit dem etwas geringeren Niveau klarkommen, sie hat eine größere Ansauglänge, bräuchte also stärkeren Unterdruck um den Widerstand der Einschnürung durch die kleine Leerlaufdüse zu überwinden. Lösung daher entweder die etwas größere Leerlaufdüse oder das leicht erhöhte Kraftstoffniveau in der Kammer.
Es klingt etwas konstruiert, aber zwischen geschlossenem Schwimmernadelventil und dem exakten und vollen Öffnungsmoment liegt ein gewisser Unterschied in der Schwimmerposition. Wenn du plötzlich das Gas wegnimmst, braucht es ein bis zwei Sekunden, bis diese völlige Öffnung und damit der ungehinderte Spritzufluss hergestellt ist - in der Sekunde saugt der Motor bei 900 UpM 7,5 mal das Zylindervolumen mit Gemisch ein (die teilweise höheren Drehzahlen beim "Abfallen" der Drehzahl mal außer Betracht gelassen), wenn da kurz zu wenig Sprit da ist, wird es für eine gleichmäßige Zündung schnell zu mager und der Motor stirbt.
PS:
Dieses Phänomen ist bei Vergasermotoren nicht unüblich, daher wurden in der Spätphase der Vergasermotoren überwiegend SU-Vergaser mit Klappensteuerung verbaut. Die Schieberbewegung wird da über Unterdruck geregelt, d.h. der Vergaser reagiert auf ruckartige Klappenbewegungen verzögert, es bleibt immer Zeit, die Spritmengen mit sanftem Übergang anzupassen. Neben der Lösung dieses Problems sind die SU-Vergaser auch noch spritsparend, da sich eine unruhige/zittrige Gashand/Gasfuß durch die "Glättung" des Spritflusses nicht so stark auf den Verbrauch auswirkt -> siehe letztes Vergasermodell Enfield, die Elektra mit dem sogenannten "Lean Burn Motor".
Ich werde mal überprüfen ob das Ding irgendwo Nebenluft zieht, evtl. hat sich was an den Anschlussflanschen verbogen. Hat sonst noch jemand eine Idee?
- Hauptdüse: 210
- Nadeldüse: 106
- Schieber: 2.5
- Leerlaufdüse: 17 Was würdet Ihr bei dem Kerzenbild empfehlen? Haupt- und Nadeldüse eine Größe kleiner und Scheiber eine Nummer rauf?
Leerlauf unruhig, ich tippe auf Nebenluft von irgendwo her. Und während der Fahrt bei plötzlicher Gaswegnahme und gleichzeitig Kupplung ziehen geht der Motor allmählich runter auf 500-600 U/min und stirbt dann. Woran kann das liegen? Im RE-Forum gab mir jemand folgenden Tipp:
Im Fahrbetrieb senkt sich der Spritstand in der Schwimmerkammer leicht ab, bevor das Schwimmernadelventil den Zufluss für Nachschub freigibt. Dieser verringerte Stand reicht für den einwandfreien Fahrbetrieb aus. Beim plötzlichen Gaswegnehmen muss die Leerlaufdüse jetzt allerdings mit dem etwas geringeren Niveau klarkommen, sie hat eine größere Ansauglänge, bräuchte also stärkeren Unterdruck um den Widerstand der Einschnürung durch die kleine Leerlaufdüse zu überwinden. Lösung daher entweder die etwas größere Leerlaufdüse oder das leicht erhöhte Kraftstoffniveau in der Kammer.
Es klingt etwas konstruiert, aber zwischen geschlossenem Schwimmernadelventil und dem exakten und vollen Öffnungsmoment liegt ein gewisser Unterschied in der Schwimmerposition. Wenn du plötzlich das Gas wegnimmst, braucht es ein bis zwei Sekunden, bis diese völlige Öffnung und damit der ungehinderte Spritzufluss hergestellt ist - in der Sekunde saugt der Motor bei 900 UpM 7,5 mal das Zylindervolumen mit Gemisch ein (die teilweise höheren Drehzahlen beim "Abfallen" der Drehzahl mal außer Betracht gelassen), wenn da kurz zu wenig Sprit da ist, wird es für eine gleichmäßige Zündung schnell zu mager und der Motor stirbt.
PS:
Dieses Phänomen ist bei Vergasermotoren nicht unüblich, daher wurden in der Spätphase der Vergasermotoren überwiegend SU-Vergaser mit Klappensteuerung verbaut. Die Schieberbewegung wird da über Unterdruck geregelt, d.h. der Vergaser reagiert auf ruckartige Klappenbewegungen verzögert, es bleibt immer Zeit, die Spritmengen mit sanftem Übergang anzupassen. Neben der Lösung dieses Problems sind die SU-Vergaser auch noch spritsparend, da sich eine unruhige/zittrige Gashand/Gasfuß durch die "Glättung" des Spritflusses nicht so stark auf den Verbrauch auswirkt -> siehe letztes Vergasermodell Enfield, die Elektra mit dem sogenannten "Lean Burn Motor".
Ich werde mal überprüfen ob das Ding irgendwo Nebenluft zieht, evtl. hat sich was an den Anschlussflanschen verbogen. Hat sonst noch jemand eine Idee?