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Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

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TeaLow
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von TeaLow »

DAS ist allerdings seeehr gut!!! Original haben die inneren Schalen auch solche Buchsen. Also haargenau wie bei dir, nur ohne Rohr! Also, es gänge!!
Meine Schwingenachse hat Muttern beidseitig.
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TeaLow
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von TeaLow »

Was wäre denn, wenn du die Hülsen in das Rohr SCHRAUBEN würdest. Feingewinde. Und am Bund Kerben für Hakenschlüssel. Wenns fest ist, drehen die sich nicht mehr.
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sven
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von sven »

r550 hat geschrieben: 11. Apr 2019 ... selbst bei präzisester Fertigung kannst Du das Spiel nicht so einstellen wie mit einem Gewinde.
Also ich hab das damals so gemacht: das Distanzrohr ein bißchen zu lang gelassen,
alles in die (ausgebaute) Schwinge montiert und die Achse mit 80Nm angezogen, das
soll sie später auch haben. Dann mit der Uhr das Axialspiel gemessen, den Kram wieder
zerlegt, Distanzrohr entsprechend gekürzt und wieder von vorn. Wenn spielfrei dann
noch zweidrei Hundertstel weg und fertig. Ich wüßte ehrlich gesagt nicht wie man
ein Lenkkopflager mit Nutmuttern sehr viel präziser einstellen könnte ...


Wenn Du eine Abstandshülse verwendest, müsstest Du eine sogenannte X-Anordnung wählen, und die Außenringe spannen.
Das ist eine gute Idee, aber wie soll man das mit vertretbarem Aufwand hinkriegen?
Du bräuchtest ja nach innen weisende axial verstellbare Gehäuseschultern, und auf
die Schnelle fällt mir da nur eine Feingewindebohrung anstelle der Lagersitze in der
Schwinge ein in die man die Lageraufnahme einschrauben kann. Die dann auch noch
außen gekontert werden müßte, zumindest auf einer Seite ...
Da ist die O-Anordnung schon etwas kompakter.

Nadelbuchsen ...
... geben aber andererseits jede Unrundheit der Lagersitze (dünnwandige Stahl-Schweißkonstruktion)
nach innen weiter und das Lagerspiel ist komplett von der Passung in der Schwinge abhängig. Da sind
mir gescheite Außenringe mit etwas Minus, die man mit 648 o.Ä. einklebt lieber.
Axialnadeln ...
Naja, axiale ist ja hier eher zweitrangig.

Viele Grüße
Sven
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Raureif
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von Raureif »

Ich habe es wie Sven gemacht (nur leider nicht so hochwertig!) und es funktioniert bei mir bisher auch tadellos. Er hat das Distanzrohr runter gearbeitet und ich habe es, im Prinzip, mit Distanzscheiben auf Länge gebracht.
Lediglich die Einstellung des Lagerspiels finde ich in beiden Fällen suboptimal da man es halt immer wieder demontieren muss bis es passt. Aber man kriegt es auf jeden Fall ausreichend präzise hin. Ich hab mal eine Konstruktion gesehen, bei der das Distanzrohr aus 2 Buchsen mit jeweils Innen- oder Außengewinde bestand. Dann konnte man die Länge des Distanzrohrs durch Rein- oder Rausdrehen einstellen. Aber das ist was für gelernte Dreher......

Wenn ich eine Drehbank hätte, und diese auch noch bedienen könnte, hätte ich auf Nadellager umgerüstet.
Schon deshalb, weil es bei Millionen Mopeds zuverlässig funktioniert und simpel ist.
Bei den modernen Mopeds werden solche Lagerstellen einfach mit vorgeschriebenen Drehmoment vorgespannt und gut ist. Eingestellt wird da gar nichts mehr.
Es bringt einfach nix hochpräzise Lagerungen zu konstruieren, wenn sich der Rest sowieso permanent verwindet. Irgendwann sollte man mal die Kirche im Dorf lassen (oder den Dom in Kölle, oder wie auch immer). :)

Gruß


Raureif

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TeaLow
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von TeaLow »

Raureif, Recht haste. Ich werds auch so lassen. Nur denke ich Konstruktionen immer gerne zuende bis zum Optimum. Vielleicht berufsbedingt. Und dann bin ich oft auf über Menschen glücklich, die mich dann stoppen. :-D Sonst krächte ich nie irgendwas fertig. :stupid: So denn, die 80% Lösung bleibt, aber die Idee überlebt! :prost:
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r550
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von r550 »

Hallo Sven,
Da hast Du natürlich einen super Aufwand betrieben und das ist auch 100% präzise .daumen-h1: . Ich hab es aber noch nie geschafft, ein Lager nicht nachspannen zu müssen. Bei Lenkkopflagern ziehe ich nach Gefühl an, fahr zwei Runden um den Block, mach drei Vollbremsungen und ziehe die Nutmutter noch mal nach. Das geht fix und ohne Zerlegen. Mit Distanzhülse müsste alles wieder auseinander.
Die X-Anordnung ist Käse, da hast Du völlig recht.
Bei unrunden Lagersitzen kann man besser Nadellager mit dickem Aussenring nehmen und einkleben.
Axiallager ist tatsächlich Luxus, aber der Schwingenbolzen darf nicht die Schwinge einklemmen, da braucht man ein passendes Innenrohr zwischen den Motorhalteplatten und zumindest Anlaufscheiben.
Ich habe bei meinen Rahmen die Lagersitze immer nach dem Schweißen aufs Endmaß gespindelt, die Schwingenlager (Schulterkugellager, doppelt) stecken im Rahmen, in der Schwinge ist Gewinde. Das ist einfach, stabil, sowie fluchtfehler- und spielfrei.
Die Lagerlösung von Rau ist übrigens wie auch der Rest seiner Rahmen bei Egli abgekupfert tappingfoot
Gruß
Klaus

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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von onkelheri »

Hatte ich auch mal, Klaus,

und habs in die Kardandhinterachse eingebaut: https://dreiradler.org/viewtopic.php?f=2&t=14775

was Du beschreibst ist YAMAHA XS ;-)

Gruß Heri

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Raureif
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von Raureif »

r550 hat geschrieben: 11. Apr 2019 Die Lagerlösung von Rau ist übrigens wie auch der Rest seiner Rahmen bei Egli abgekupfert
Rau, Jung, Schwingen, Fischer und Moto Martin haben völlig unbekümmert bei Egli abgekupfert. Alle haben nur genau so viel abgeändert, dass Egli ihnen nichts anhaben konnte. Und heute regen wir uns mit voller Empörung über die unverschämten Chinesen auf......... :grinsen1:

Die Schwingen selbst hat Rau/PSS bei K&J zugekauft. Das Interessante ist, dass sich früher kein Mensch über die Lagerung Gedanken gemacht hat. Die K&J Schwingen sind ja hundertfach auch in Japanfahrwerke eingebaut worden.
Bei den alten Z 900/1000 ist die Schwingenachse z.B. Teil des Rahmenkonzepts, d.h. ohne ordentlich festgezogene Schwingenachse erreicht der Rahmen nicht seine vorbestimmte Festigkeit (die ja eh schon grenzwertig war). Wenn man die Achse also richtig festgeknallt hat, sind die Kegelrollenlager bzw. ihre Sitze in wenigen Minuten Geschichte gewesen. Hat man die Achse nur so fest angezogen, dass die Lager halten, hat sich der Rest des Fahrwerks entsprechend verbogen. Offensichtlich hat das früher aber keinen Menschen interessiert.

Das waren halt noch richtig wilde Zeiten :grin:


Gruß

Raureif

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onkelheri
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Re: Schwingenlager von Zentralrohrfahrwerken und anderen

Beitrag von onkelheri »

Nun und wer hat den Zentralrohrrahmen samt Rollenlagerung der Schwinge in Deutschland mit als erstes eingebaut?

Das dürften wohl die KÖNIG Rennmaschinen von Kim Newcombe, Anfang der '70er gewesen sein...

Gruß Heri

https://www.motorradonline.de/szene-mot ... ig-macher/
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