Honda» CX500 LeMans
Verfasst: 31. Jul 2017
CX 500 LeMans
Nach meinen Honda CM400T und XBR-Umbauten, die beide in relativ kurzer Zeit und mit knappen
Budget (ca. 1K) realisiert wurden, sollte es diesmal etwas aussergewöhnliches werden. Natürlich
wieder eine Honda aus dieser Zeit und so machte ich mich auf die Suche nach einer brauchbaren CX
500. Güllepumpe? Da gibts doch Umbauten ohne Ende! Stimmt und davon auch ein paar richtig
geile. Ich wollte aber einen Umbau im Stil der alten LeMans Guzzis bzw. Ducs mit
Halbschalenverkleidung. Hab dazu nur die orangene Gülle-Laverda-Replika im web und den
silbernen CX500-Umbau von Oli aus dem Gülleforum gefunden.
Einen halbfertigen Gülle-Umbausatz konnte ich aus dem Nachlaß eines Honda-Sammlers erwerben
(der hatte noch ganz andere geile Teile wie die 6-Zylinder rumstehen, aber das ist ein anderes
Thema).In dem frisch gepulverten Rahmen steckte ein augenscheinlich überholter und gewarteter
Motor, der später auch lief. Leider tropfte Öl infolge einer schlecht montierten Gehäusedichtung
heraus und die Lima funktioniert nicht, so daß der Motor wieder ausgebaut und zerlegt wurde. O.k.,
dann gleich richtig gemacht, Umbau auf Nec-Lima, Ingnitec-Zündung (danke an Ralf für den
Support), Dichtringe usw. neu und wieder eingebaut. Dazu noch die Zylinderdeckel schwarz lackiert.
Leider gab es noch andere Überraschungen wie z.B, eine augenscheinlich überholte Gabel, aber
wozu Öl einfüllen oder gar die Klemmschrauben anziehen? ... und ein paar Fehlteile.
Zunächst wurden die Felgen lackiert und neue Reifen aus dem Conti-Classic-Programm montiert (ja
es gibt fahrtechnisch besseres, aber hier ging es um die Optik) und somit das Rolling-Chassis
komplettiert. Die Bremspumpe war defekt und wurde gegen ein Reproteil von David-Silver-Spares
getauscht zusammen mit zwei neuen Stahlflexleitungen (... und ohne den Verteiler lassen sich die
Bremsen auch besser entlüften).
Als authentische Halbschalenverkleidung wurde die von Ricambi Weiss mit getönter Scheibe
gewählt. Jetzt musste diese nur noch an die Mopete geschraubt werden, wozu ein Verkleidungshalter
einer CX 500 gekauft wurde. Ich weiss zwar immer noch nicht für welche Verkleidung, da ich diesen
2 x kürzen und auch sonst weitestgehend modifizieren durfte bis es halbwegs passte. Hätte also auch
irgendeinen kaufen können oder diesen selber bauen...
Im Kopf war das Projekt schon lange fertig, jedoch fehlte die klassische passende Höckersitzbank.
Ich wurde dann nach langer Suche in Belgien fündig. In den Rohling wurde eine passende
Schlußleuchte integriert. Die gebogene Sitzbank habe ich aus thermoplastischem PVC gebaut (und
im Backofen verformt), anschließend aufgepolstert und mit dem selbstgenähten Bezug in
Schlangenlederoptik bezogen. Irgendwie ist das Schlangenleder geil und wurde gleich noch auf dem
Tank und dem Höcker weiterverarbeitet....
Kniffelig war auch den Höcker in der gleichen Linie wie den gekürzten Rahmen anzupassen, sprich
Höckerrundung hinten und Loop sollten die gleiche Kontur haben, was schwierig ist, da die Rundung
keinen gleichmäßigen Radius hat. Unser guter Loop-Experte aus U.K. Paul hat dann 3 Versuche
gemacht bis es paßte.
Das Rahmenheck freizuräumen war die leichteste Aufgabe. Der Luftfilterkasten flog raus und wurde
durch 2 offene Lufis ersetzt. Interessanterweise läuft der Gülle-Motor damit ohne Modifikationen
der Bedüsung absolut einwandfrei, während die gleichen Lufis an 2 verschiedenen
CB/CM400-Motoren auch mit Umbedüsung nie wirklich gut funktionierten. Der LiOn-Akku wurde
im Höcker untergebracht, Ignitec kam unter den Tank und der neue Lima-Regler sowie das
Startrelais wurde zwischen den Rahmenrohren oben montiert. Noch ein paar Kabel modifiziert und
als Spirtzschutz eine schwarz lackierte Kunststoffmatte zwischen Tank und Loopende montiert.
Anstelle der originalen Instrumente wurde ein kleiner Tacho sowie ein DZM aus dem Zubehör
verbaut und die Elektrik entsprechend umgestrickt. Der DZM lief erst mit dem Signal aus der
Ignitec, nicht mit dem Zündimpuls der Spule.
Das Thema Lenker bzw. Lenkeinschlag und Montage der Armaturen war schwierig. Ich habe 4
verschiedene Lenker (auch ein M-Lenker von Fehling) probiert, bis ich einen gefunden hatte, wo es
halbwegs passte. Leider ist dieser in Carbon-Optik, aber den kann man ja nochmal lackieren bzw.
ersetzen. Als Blinker kamen nur Ochsenaugen in Frage - old-school rules! Spiegeltechnisch standen
Talbot-Spiegel. dann welche im Lucas-Style und die nun montierten modifizierten
Lenkenendenspiegel zur Auswahl (die es wegen dem Platz der Befestigungsmöglichkeiten wurden).
Die Endtöpfe wurden durch die Shorties von Tante Louise ersetzt und etwas ‘hochgezogen’.
Klingen kernig, aber nicht aufdringlich und harmonieren gut mit dem Motor (auch weil ich den
originalen Sammler dringelassen habe).
Lackiert habe ich die Teile in einem dunklen Tannengrün. Zuerst wurde die falsch angemischte
Farbe geliefert, dann aber problemlos umgetauscht.
Ich habe bei diesem Umbau alles komplett selber gemacht (bis auf das Loopbiegen), was nicht nur
viel Spaß gemacht, sondern auch eine gewisse Herausforderung dargestellt hat. Klar hätte ein
Profilackierer und gewerblicher Polsterer ein besseres Finish erzielen können, aber ich bin damit
zufrieden.
Nun aber endlich ein paar Bilder, bevor ich später noch aus dem Fahrbetrieb berichten werde.
Ciao
recycler
Nach meinen Honda CM400T und XBR-Umbauten, die beide in relativ kurzer Zeit und mit knappen
Budget (ca. 1K) realisiert wurden, sollte es diesmal etwas aussergewöhnliches werden. Natürlich
wieder eine Honda aus dieser Zeit und so machte ich mich auf die Suche nach einer brauchbaren CX
500. Güllepumpe? Da gibts doch Umbauten ohne Ende! Stimmt und davon auch ein paar richtig
geile. Ich wollte aber einen Umbau im Stil der alten LeMans Guzzis bzw. Ducs mit
Halbschalenverkleidung. Hab dazu nur die orangene Gülle-Laverda-Replika im web und den
silbernen CX500-Umbau von Oli aus dem Gülleforum gefunden.
Einen halbfertigen Gülle-Umbausatz konnte ich aus dem Nachlaß eines Honda-Sammlers erwerben
(der hatte noch ganz andere geile Teile wie die 6-Zylinder rumstehen, aber das ist ein anderes
Thema).In dem frisch gepulverten Rahmen steckte ein augenscheinlich überholter und gewarteter
Motor, der später auch lief. Leider tropfte Öl infolge einer schlecht montierten Gehäusedichtung
heraus und die Lima funktioniert nicht, so daß der Motor wieder ausgebaut und zerlegt wurde. O.k.,
dann gleich richtig gemacht, Umbau auf Nec-Lima, Ingnitec-Zündung (danke an Ralf für den
Support), Dichtringe usw. neu und wieder eingebaut. Dazu noch die Zylinderdeckel schwarz lackiert.
Leider gab es noch andere Überraschungen wie z.B, eine augenscheinlich überholte Gabel, aber
wozu Öl einfüllen oder gar die Klemmschrauben anziehen? ... und ein paar Fehlteile.
Zunächst wurden die Felgen lackiert und neue Reifen aus dem Conti-Classic-Programm montiert (ja
es gibt fahrtechnisch besseres, aber hier ging es um die Optik) und somit das Rolling-Chassis
komplettiert. Die Bremspumpe war defekt und wurde gegen ein Reproteil von David-Silver-Spares
getauscht zusammen mit zwei neuen Stahlflexleitungen (... und ohne den Verteiler lassen sich die
Bremsen auch besser entlüften).
Als authentische Halbschalenverkleidung wurde die von Ricambi Weiss mit getönter Scheibe
gewählt. Jetzt musste diese nur noch an die Mopete geschraubt werden, wozu ein Verkleidungshalter
einer CX 500 gekauft wurde. Ich weiss zwar immer noch nicht für welche Verkleidung, da ich diesen
2 x kürzen und auch sonst weitestgehend modifizieren durfte bis es halbwegs passte. Hätte also auch
irgendeinen kaufen können oder diesen selber bauen...
Im Kopf war das Projekt schon lange fertig, jedoch fehlte die klassische passende Höckersitzbank.
Ich wurde dann nach langer Suche in Belgien fündig. In den Rohling wurde eine passende
Schlußleuchte integriert. Die gebogene Sitzbank habe ich aus thermoplastischem PVC gebaut (und
im Backofen verformt), anschließend aufgepolstert und mit dem selbstgenähten Bezug in
Schlangenlederoptik bezogen. Irgendwie ist das Schlangenleder geil und wurde gleich noch auf dem
Tank und dem Höcker weiterverarbeitet....
Kniffelig war auch den Höcker in der gleichen Linie wie den gekürzten Rahmen anzupassen, sprich
Höckerrundung hinten und Loop sollten die gleiche Kontur haben, was schwierig ist, da die Rundung
keinen gleichmäßigen Radius hat. Unser guter Loop-Experte aus U.K. Paul hat dann 3 Versuche
gemacht bis es paßte.
Das Rahmenheck freizuräumen war die leichteste Aufgabe. Der Luftfilterkasten flog raus und wurde
durch 2 offene Lufis ersetzt. Interessanterweise läuft der Gülle-Motor damit ohne Modifikationen
der Bedüsung absolut einwandfrei, während die gleichen Lufis an 2 verschiedenen
CB/CM400-Motoren auch mit Umbedüsung nie wirklich gut funktionierten. Der LiOn-Akku wurde
im Höcker untergebracht, Ignitec kam unter den Tank und der neue Lima-Regler sowie das
Startrelais wurde zwischen den Rahmenrohren oben montiert. Noch ein paar Kabel modifiziert und
als Spirtzschutz eine schwarz lackierte Kunststoffmatte zwischen Tank und Loopende montiert.
Anstelle der originalen Instrumente wurde ein kleiner Tacho sowie ein DZM aus dem Zubehör
verbaut und die Elektrik entsprechend umgestrickt. Der DZM lief erst mit dem Signal aus der
Ignitec, nicht mit dem Zündimpuls der Spule.
Das Thema Lenker bzw. Lenkeinschlag und Montage der Armaturen war schwierig. Ich habe 4
verschiedene Lenker (auch ein M-Lenker von Fehling) probiert, bis ich einen gefunden hatte, wo es
halbwegs passte. Leider ist dieser in Carbon-Optik, aber den kann man ja nochmal lackieren bzw.
ersetzen. Als Blinker kamen nur Ochsenaugen in Frage - old-school rules! Spiegeltechnisch standen
Talbot-Spiegel. dann welche im Lucas-Style und die nun montierten modifizierten
Lenkenendenspiegel zur Auswahl (die es wegen dem Platz der Befestigungsmöglichkeiten wurden).
Die Endtöpfe wurden durch die Shorties von Tante Louise ersetzt und etwas ‘hochgezogen’.
Klingen kernig, aber nicht aufdringlich und harmonieren gut mit dem Motor (auch weil ich den
originalen Sammler dringelassen habe).
Lackiert habe ich die Teile in einem dunklen Tannengrün. Zuerst wurde die falsch angemischte
Farbe geliefert, dann aber problemlos umgetauscht.
Ich habe bei diesem Umbau alles komplett selber gemacht (bis auf das Loopbiegen), was nicht nur
viel Spaß gemacht, sondern auch eine gewisse Herausforderung dargestellt hat. Klar hätte ein
Profilackierer und gewerblicher Polsterer ein besseres Finish erzielen können, aber ich bin damit
zufrieden.
Nun aber endlich ein paar Bilder, bevor ich später noch aus dem Fahrbetrieb berichten werde.
Ciao
recycler