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Ladekontrollleuchte leuchtet bei höherer Drehzahl schwächer

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artur
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Re: Ladekontrollleuchte leuchtet bei höherer Drehzahl schwäc

Beitrag von artur »

Ein Indiez für schlechte Masseverbindung)
Du hast durch Anklemmen der neuen Diodenplatte (DP) nebenbei den Übergangswiderstand zwischen der Diodenplatte und Rahmen (oder wo sie sonst befestigt wird) herabgesetzt. Ich bin mir sicher, wenn Du die Kontaktstellen abschmirgelst (und zwar alle bis zum Batterie-Minuspol), wirds wieder gut.
Ich versuchs mal zu erklären:
An dem Übergang zwischen Batterie-Minuspol und Masse der Diodenplatte (wenn es die gleiche ist wie bei den Guzzis/BMWs, dann über Befestigungsschrauben auf ein Halteblech) ist durch Korrosion der Übergangswiderstand mit der Zeit größer geworden. Der Regler hat einen anderen Massepunkt (und ich nehme an, der ist besser als der der DP). An dem Übergang Batterie/DP fällt nun eine höhere Spannung ab (die hättest Du messen können). Der Regler aber "sieht" eine Spannung die für ihn genügend hoch ist und regelt ab. Da an der Batterie über die DP aber weniger ankommt (durch den Übergang) wird sie nicht (besser gesagt "später", bei höheren Drehzahlen) geladen.
Du könntest provisorisch (wie immer) eine neue Leitung direkt von der Masse der DP auf Bat.Minus legen, bevor Du an den Kontaktstellen rumschrubbst.

Gruß
Artur

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Dope
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Re: Ladekontrollleuchte leuchtet bei höherer Drehzahl schwäc

Beitrag von Dope »

Vielen dank Artur für die ausführliche Erklärung!
Klingt logisch.
Ich werde das morgen gleich mal testen und werde dann berichten.

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Dope
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Re: Ladekontrollleuchte leuchtet bei höherer Drehzahl schwäc

Beitrag von Dope »

So


Heute mal die Massekontakte sauber gemacht, und das ganze auch mal provisiorisch direkt ein Massekabel von der Batterie zur Diodenplatte gehängt und dann die Spannung gemessen die aus der Diodenplatte kommt, und das waren bis zu 19 Volt :wow:. Die Ladekontrolleuchte reagierte wie zuvor.

Kann es sein das ich das mit dem Regler drosseln muss?
Ich habe diesen einstellbaren Regler: http://www.ebay.de/itm/121555420818?_tr ... EBIDX%3AIT


Bei meiner neuen Diodenplatte ist unten noch eine zusätliche Zunge zum anklemmen. Ist diese für die Masse da?
Bild

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FourFriedel
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Re: Ladekontrollleuchte leuchtet bei höherer Drehzahl schwäc

Beitrag von FourFriedel »

Der Zusatzanschluss an der neuen Diodenplatte ist mit "Y" bezeichnet.
Das dürfte der Sternpunkt der Ständerwicklung sein.
Braucht man nicht, zum Durchmessen aber von Vorteil.
Nicht an Masse klemmen!
Ich gehe mal davon aus, dass du bei abgezogener B+ Leitung gemessen hast.
Es gibt Dioden, die das nicht abkönnen, weil wenn's dumm läuft Spannungsspitzen entstehen, die ungeschützen Dioden den Garaus machen, dazu später mehr.
Also, erst mal alles wieder korrekt anklemmen und wie schon vorgeschlagen wurde, bei 3000 U/min. die Ladespannung an der Batterie messsen.
Einmal mit und einmal ohne Hauptlicht.
Kommt nichts an? (so um die 14V)
Dann den Erregerstrom messen (nicht die Spannung, das wäre nur die halbe Miete).
Also Multimeter auf Ampere (DC) schalten, die Prüfklemmen evtl. in die A-Buchse.
Dann die Leitung der Erregerwicklung (DF nach Lima) auftrennen und die Prüfspitzen dazwischen klemmen (Reihenschaltung).
[Bitte nach diesem Test das Multimeter wieder umstöpseln, da eine nachfolgende Spannungsmessung im A-Bereich mindestens die Sicherung himmelt!]
Motor auf Drehzahl bringen, Anzeige?
Bis zu 4 Ampere können dort schon mal fließen.

Fließt ein Erregerstrom in der Größenordnung von 1 bis 4A und die Batterie wird dennoch nicht geladen, sind folgende Fehler einzukreisen:
> Ständerwicklungen (3), Wicklungsschluss oder Unterbrechung
> Rotorwicklung, Wicklungsschluss
> Diodenplatte, eine oder mehrere Hauptdioden platt.
> B+ oder B- Leitung Unterbrechung

Fließt kein Erregerstrom, kommt Folgendes in Frage:
> Regler platt
> Erregerdioden platt
> Ladekontrolleuchte defekt (ohne die "startet" die Lima nicht)
> Erregerwicklung / Schleifkohlen / Kollektor Unterbrechung

Wenn alle Kabelverbindungen geprüft sind (auch auf Brüche, also Anfang und Ende "durchklingeln", geht es ans Durchmessen der Diodenplatte, weil hier am ehesten Defekte auftreten.
Dazu muss sie leider dekontaktiert werden.
Multimeter auf Ohm stellen (Prüfkabel evtl. wieder umstöpseln), Symbol mit der Diode ist wichtig, weil nur hier Messspannungen über 1V anliegen.
Dann die 9 Diodenstrecken lt. Schaltplan durchmessen.
Jede Strecke muss in etwa den gleichen Durchlasswert anzeigen, natürlich nur in Durchlassrichtung.
Es darf nie annähernd 0 oder in Flussrichtung unendlich anzeigen, in Sperrrichtung immer unendlich!
Alle 9!
Alles heile?
Dann wirds komplizierter!
Das Durchmessen der Wicklungen ist mit Heimwerkermitteln nur schwer möglich, einige Fehler können nur mit speziellen Messgeräten ermittelt werden.
Unterbrechungen lassen sich mit dem Ohmmeter schnell entlarven.
Wicklungsschlüsse sind "trocken" nur mit einem etwas geringerem Widerstand (wenn überhaupt) zu erkennen, dazu braucht man schon ein Multimeter, das eine Auflösung von 0,0 Ohm aufweist.
Die 3 Ständerwicklungen sind schon recht genau gewickelt, so dass hier Unterschiede auf einen Defekt hinweisen könnten.
Besser wäre ein Induktivitäts-Messgerät.
Einen Windungschluss erkennt man durch geringere Induktivität und vor allem schlechter Güte (Digitalanzeige).
Behelfsmäßig könnte man das mit einer Prüflampe und einem 12V Trafo (Wechselspannung) austesten:
Jede Wicklung mit der Prüflampe und Trafo als Spannungsquelle (Reihenschaltung) durchmessen.
Eine defekte Wicklung würde die Prüflampe etwas heller aufleuchten lassen.
Evtl. braucht's dafür eine Blinker-Lampe (21W), wegen der erhöhten Stromaufnahme.
Die Errgerwicklung lässt sich erst mal nur ohmmäßig durchmessen, nach Herstellerangabe.
Stimmt der Wert und es gibt trotzdem einen kleinen Windungsschluss, würde die Lima noch Strom liefern, aber nicht mehr die volle Leistung und erst bei höheren Drehzahlen.

Klugscheißmodus: AUS :grinsen1:

ich hoffe, dich nicht verunsichert zu haben.
Fragen?
Gerne!

Beste Grüße
Friedel

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Dope
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Yamaha XV750 1983

Re: Ladekontrollleuchte leuchtet bei höherer Drehzahl schwäc

Beitrag von Dope »

Besten dank Friedel!

Ehrlich gesagt hast du mich mit deiner Mega Antwort schon etwas verunsichert.

Ich muss gestehen dass ich die Spannung am Gleichrichter gemssen habe, ohne diesen mit der Batterie Verbunden zu haben. Ein peinlicher Fehler :unbekannt:

Doch jetzt als der Gleichrichter mit der Batterie verbunden ist, ändert sich je nach Drehzahl die Spannung.
Ich habe bei ca. 7000U/min 14,8 Volt, wenn ich mit den Drehzalen weiter hinauf gehe (was ich nicht gemacht habe) geht die Spannung weiter hinauf, ich schätze bei maximaler Drehzahl würde sie ca. auf 15,5 Volt gehehn.

Ich habe einen regulierbaren Regler. Jedoch hatte die Regulierschraube keinen Einfluss (egal in welche Richtung ich die Schraube drehte)
Ich habs dann auch noch mit dem alten Regler versucht, bei dem das Verhalten genau das selbe war.

Wieviel Ladespannung ist den für eine Batterie ertragbar?

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FourFriedel
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Re: Ladekontrollleuchte leuchtet bei höherer Drehzahl schwäc

Beitrag von FourFriedel »

Sorry, ich hab's erst jetzt gelesen, das Häkchen war mal wieder nicht gemacht... :oops:

Wenn die Spannung so hoch schnellt, ist etwas im Argen.
14,6V würde ich als Obergrenze für AGM Batterien ansehen (Blei Fließ), wartungsarme Blei-Säure sollten das auch vertragen.
Man erkennt das daran, ob sie deutlich an Flüssigkeit verlieren (ausgasen), dann ist die Regler-Spannung zu hoch.
Entweder hat der Regler ne Macke, oder der berühmt berüchtigte Messfehler hat mal wieder zugeschlagen (oder sogar beides...).
Miss bei eingeschalteter Zündung u. Hauptlicht, Notschalter nicht auf AUS (also so, dass sie beim Starten anspringt), zwischen Zündungs-Plus am Regler und Pluspol-Batterie.
Mehr als 0,3V würde hier auf erhöhte Übergangswiderstände in der Zündungs-Plusleitung und den Steckverbindern und Schalter dazwischen hinweisen.
Die gemessene Spannung ist der Wert, den der Regler dieser Bauart immer hinzudichtet, also die Batterie mehr beaufschlagt wird.

Gruß
Friedel

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