Auch bei der Straßen-Seeley ging es endlich mal wieder weiter, sodass ich auch meinen Frickel-Fred wieder weiterführen kann.
Nachdem die Lenkkopflageridendifikation aus dem zölligen Timken-Sortiment erheblich mehr Zeit frisst als gedacht und den finalen Einbau der Gabel immer wieder verzögert, musste/durfte/konnte ich mich zwischenzeitlich mit anderen nervigen, aber auch schönen und herrlich unwichtigen Dingen beschäftigen.
Um dieses Projekt überhaupt auf die Straße zu bekommen, musste ich ja über unseren Leiter der hiesigen Zulassungsstelle eine Ausnahmegenehmigung beim Verkehrsministerium in Hannover beantragen. Zur Erinnerung, der Rahmen von 1977 hat eine Erstzulassung in Österreich von 2008(!) und demnach müsste ich normalerweise die gesetzl. Vorgaben für Fahrzeuge aus diesem Jahr einhalten, was wiederrum alleine schon abgastechnisch unmöglich ist. Also lange Rede kurzer Gin, ich habe einen sehr versierten TÜV-Prüfer für Spezialumbauten, der dieses Projekt begleitet und mir wichtige Tipps gibt, mir aber aber auch frühzeitig sagt, was geht und was nicht.
Damit wären wir auch gleich beim ersten Punkt, der auch mal wieder nicht so einfach ging, wie ich es mir so dachte in meiner kleinen Welt.
Die Lenkanschläge der FZR-Gabel passen leider nicht an die Anschlagspunkte des Seeley-Rahmens. Da ich den vernickelten Rahmen nicht verändern möchte, bleibt mir eigentlich nur die Gabelbrücken anzupassen. Die Idee mit einer senkrechten Bohrung mit eingeklebter Schraube fand der Prüfer nicht wirklich gut. Er machte aber den Gegenvorschlag, direkt an die alten Lenkanschläge zu gehen. Optimalerweise mit einem VA-Frästeil. Mein Lieblingsfräser hat mir freundlicherweise Winkel exakt nach meinen falschen Angaben gefertigt und sie passten somit leider nicht.

Da ich ihm danach nicht gleich wieder auf die Nerven gehen wollte, habe ich einen anderen Fräser aufgetan und 4 Wochen gewartet, bis ich leider eine zeitlich begründete Absage erhalten habe.
Da ich VA bearbeitungstechnisch gruselig finde, habe ich mir einen 5mm-Aluwinkel besorgt und manuell mit Schleifstein und Feile die neuen Lenkanschläge angepasst, verklebt und verschraubt. Nicht so schön wie gefräst, aber für den offiziellen Segen hat es gereicht.
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Zwischenzeitlich konnte ich auch endlich meine Riffeldeckel-Sammlung komplettieren und optimieren.
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Den Kupplungsedeckel hatte ich mir neu bei Motolana bestellt, aber so wirklich passte er noch nicht ins Bild. Und da mich Hauke bei jedem Werkstattbier wieder aufs neue auf die viel zu moderne Fräsoptik angesprochen hat, musste ich ihm ja auch eingestehen Recht zu haben. Also habe ich gestern Abend noch mal nachgearbeitet und Ecken und scharfe Fräskanten entfernt.
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Zwischenzeitlich konnte ich auch eine gut erhaltene, zeitgenössische, zurückverlegte Fußrastenlagen für einen schmalen Taler erstehen.
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Glücklicherweise konnte ich die Bauteile für kleines Geld neu verchromen lassen und da ich sowieso zum Verzinker musste, konnte das Gestänge dort auch kostenlos integriert werden. Eigentlich wollte ich das Ding ja für die Rennzwiebel nehmen, aber die sieht jetzt wieder so schick aus, dass ich sie wohl doch an die Straßenversion baue.
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