Servus,
ich war jetzt im Winter bei Temperaturen um die null Grad schon öfters mit dem Mopped unterwegs, auch weil ich durch Umrüstung auf die offenen Luftfilter (und damit verbunden das Weglassen des Vorwärmschlauches im normalen Gehäuse - bzw. Motorentlüftung) noch mit der Vergaserbedüsung spiele. Letzten Samstag bei Temperaturen von ca. 7 Grad max. lief sie bei gleicher Bedüsung deutlich besser wie noch Tage vorher, wo es kälter war (ist ne CM 400 Honda mit 2 Zylindern).
Liegt das Problem evtl. hier, bzw. kennt jemand das Phänomen (ich nicht mehr, da ich sonst nicht mit offenen Lufis bzw. so einen Kälte fahre)?
Ciao
recycler

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Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
- recycler
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Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
old's cool!
- AlteisenMalte
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Re: Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
Naja, also die Luftansaugung liegt jetzt in der warmen Abluft der Zylinder. Vereisung wird da kein Thema sein.
Kalte Luft hat mehr Sauerstoff als warme.... ....Bedüsung zu mager würd ich danach tippen.....
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- MichaelZ750Twin
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Re: Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
Servus Michael,
Vergaservereisung tritt am ehesten bei +4°C und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. Nebel) auf.
Dabei handelt es sich um ein schwerwiegendes mechanisches Problem, bei dem die Schieber bzw. die Drosselklappen in ihrer Stellung festfrieren. Das hat nichts mehr mit guter oder schlechter Vergaserabstimmung, sondern mit purem Überleben zu tun.
Gut wenn der Killschalter in Reichweite ist, sonst rauscht man bei Rot immer noch mit Gas über die Ampel oder der Motor dreht sich bei gezogener Kupplung zu Tode.
Nicht umsonst haben einige Moppeds eine Vergaserheizung.
Vergaservereisung tritt am ehesten bei +4°C und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. Nebel) auf.
Dabei handelt es sich um ein schwerwiegendes mechanisches Problem, bei dem die Schieber bzw. die Drosselklappen in ihrer Stellung festfrieren. Das hat nichts mehr mit guter oder schlechter Vergaserabstimmung, sondern mit purem Überleben zu tun.
Gut wenn der Killschalter in Reichweite ist, sonst rauscht man bei Rot immer noch mit Gas über die Ampel oder der Motor dreht sich bei gezogener Kupplung zu Tode.
Nicht umsonst haben einige Moppeds eine Vergaserheizung.
LG, Michael
"Es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen – es gibt nur die in der jeweiligen Situation bestmögliche Entscheidung" (Mae Leyrer)
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- kramer
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Re: Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
Nein, hat sie nicht - sie ist nur schwerer / dichter, und hat deshalb mehr Sauerstoff pro Volumeneinheit.AlteisenMalte hat geschrieben: ... Kalte Luft hat mehr Sauerstoff als warme ...
Im Prinzip hast du also recht :-)
Grüße
Peter
- BoNr2
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Re: Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
also bei meiner Ducati bleibt bei "Vergaservereisung" zum Glück kein Schieber hängen, sondern sie geht schlicht aus. Der Effekt tritt auf bei rund 10 Grad, sehr hoher Luftfeuchtigkeit und einem gewissen Tempo, wird in jedem Ducforum beschrieben...
Meine Four mit offenen Trichtern hat letzthin bei Kälte (5 Grad) und Nässe auch ordentlich gesprotzt, bin langsamer gefahren, dann ging es wieder.... könnte auch Vereisung gewesen sein
Grüüüße

Meine Four mit offenen Trichtern hat letzthin bei Kälte (5 Grad) und Nässe auch ordentlich gesprotzt, bin langsamer gefahren, dann ging es wieder.... könnte auch Vereisung gewesen sein

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- NilsLM2
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Re: Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
Also meine guzzi pafft derzeit etwas im Standgas / langsamer Fahrt. .. die hat gerade Ansaugstutzen und offene Trichter. .momentan haben wir minus 3 Grad ... glaube aber auch eher, dass es nicht unbedingt an einer Vereisung liegt, sondern eher an den sauerstoffverhältnissen oder sonst was anderes.. so frei wie die stehen,wäre solche Vergaser mit Sicherheit als erstes eingefroren...


- MichaelZ750Twin
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Re: Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
Vergaservereisung ist ein seltenes Phänomen und betrifft am ehesten die kleinen Moppeds mit 50, 80 oder 125 cm³ mit Schiebervergaser.
Die werden oft über längere Zeit mit Vollgas gefahren und dann kommt es zusammen mit der Luftfeuchtigkeit und der Verdunstungskälte des Benzins zur Vereisung, also dem Festfrieren des Gasschiebers.
Fahren bei niedrigen Aussentemperaturen führt zu einer sehr langsamen Erwärmung des Motors und wenn es gut geht, erreicht er überhaupt irgendwann seine Betriebstemperatur, aber die auch erst nach 10, 20 oder noch viel mehr Kilometern. Je nach Temperatur, Motortyp und Motorölinhalt.
Was im Sommer bei +20°C völlig problemlos funktioniert macht im Winter und unterhalb der vorgesehenen Betriebstemperatur was anderes als es eigentlich soll. Die Chokes sind oft nicht geeignet, um solch lange Warmlaufphasen in geeigneter Weise zu unterstützen und dann bleibt die perfekte Gasaufbereitung auf der Strecke.
Problem bei kalten Aussentemperaturen und kaltem Motor ist die Kondensation des bereits zerstäubten Benzins an den noch kalten Wänden des Ansaugkanals.
Dadurch kommt es zu einer Abmagerung des zugeführten Gemischs. Dagegen soll der Choke wirken, also entweder die Luftzufuhr reduzieren oder mehr Benzin zuführen. Mit sich erhöhender Motortemperatur und der Anwärmung des Ansaugkanals tritt die Kondensation nicht oder zumindest nicht mehr so stark auf und die Gemischzusammensetzung nähert sich wieder dem "Normalzustand".
In Verbindung mit Einzelluftfiltern (K+Ns, etc.) kann es hilfreich sein, die Ansaugfläche vorübergehend teilweise abzudecken oder den Luftdurchsatz zu reduzieren. Klebeband bei 0°C klebt nicht gut, aber ein Paar alte Socken kann man leicht drüberziehen und wieder abnehmen, wenn der Motor samt Ansaugkanal und Vergaser endlich warm ist.
Die werden oft über längere Zeit mit Vollgas gefahren und dann kommt es zusammen mit der Luftfeuchtigkeit und der Verdunstungskälte des Benzins zur Vereisung, also dem Festfrieren des Gasschiebers.
Fahren bei niedrigen Aussentemperaturen führt zu einer sehr langsamen Erwärmung des Motors und wenn es gut geht, erreicht er überhaupt irgendwann seine Betriebstemperatur, aber die auch erst nach 10, 20 oder noch viel mehr Kilometern. Je nach Temperatur, Motortyp und Motorölinhalt.
Was im Sommer bei +20°C völlig problemlos funktioniert macht im Winter und unterhalb der vorgesehenen Betriebstemperatur was anderes als es eigentlich soll. Die Chokes sind oft nicht geeignet, um solch lange Warmlaufphasen in geeigneter Weise zu unterstützen und dann bleibt die perfekte Gasaufbereitung auf der Strecke.
Problem bei kalten Aussentemperaturen und kaltem Motor ist die Kondensation des bereits zerstäubten Benzins an den noch kalten Wänden des Ansaugkanals.
Dadurch kommt es zu einer Abmagerung des zugeführten Gemischs. Dagegen soll der Choke wirken, also entweder die Luftzufuhr reduzieren oder mehr Benzin zuführen. Mit sich erhöhender Motortemperatur und der Anwärmung des Ansaugkanals tritt die Kondensation nicht oder zumindest nicht mehr so stark auf und die Gemischzusammensetzung nähert sich wieder dem "Normalzustand".
In Verbindung mit Einzelluftfiltern (K+Ns, etc.) kann es hilfreich sein, die Ansaugfläche vorübergehend teilweise abzudecken oder den Luftdurchsatz zu reduzieren. Klebeband bei 0°C klebt nicht gut, aber ein Paar alte Socken kann man leicht drüberziehen und wieder abnehmen, wenn der Motor samt Ansaugkanal und Vergaser endlich warm ist.
LG, Michael
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Re: Vergaservereisung bei offenen Lufis im Winter?
Ich hatte das Problem auch bei meiner damaligen Bandit 600. Sporadisch bei Temperaturen um 5°C war sie nicht im Standgas zu halten. Die viel ab 3000U/min so schnell nach unten ab, dass es fast unmöglich war, an eine Ampel heranzufahren, ohne dass sie aus ging. Wenn sie einmal aus war, ging sie auch nicht so schnell wieder an. Das dauerte dann so 2-3min. Nach erneutem Start lief sie wieder im Standgas, was sich aber nach ca. 3km wieder ins Gegenteil verkehrte. Sofern keine Ampel kam, ging sie einfach während der Fahrt aus (teilweise ohne die Gasgriffstellung zu verändern). Das Spielchen war für 20km Stadtfahrt doch sehr ermüdend. Erst nach ca. 15km lief sie einwandfrei.
Vergaservorwärmung oder irgend so etwas soll angeblich helfen.
Vergaservorwärmung oder irgend so etwas soll angeblich helfen.