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Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Kaufberatung: Mopeds
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grumbern
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von grumbern »

Ok, defekte Kipphebel und Nockenwellen sind natürlich schon eine Hausnummer. Das geht deutlich über "normale" Verschleißerscheinungen, wie Steuerkette, Dichtungen, Ventile einschleifen und neue Kolben samt Zylinderbearbeitung und Lagerung hinaus. Solche Brocken sind dann auch entsprechend schwer zu bekommen und demnach teuer, auch als Gebrauchtteil (wo man dann den Zustand oft nur erraten kann). Ricardo, wenn ich DIch richtig verstehe, ist die Quintessenz:

Diese Motoren waren hochgezüchtet und bei "normaler" Nichtwartung (sind wir mal realistisch: In 40 Jahren wurde das Moped irgendwann mal stiefmütterlich behandelt) zu 95% an empfindlichen Stellen, ohne ordentliche Ersatzteillage defekt. Demnach also wirklich ein Liebhabermodell, bei dem man es völlig auf genau diesen Typ abgesehen haben muss.
Gruß,
Andreas

Schraubnix

Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von Schraubnix »

ricardo hat geschrieben: Diese Grundlegende Arbeit heißt bei diesem Motorentyp komplett Zerlegen, innen komplett reinigen, alle Verschleißteile nach Handbuch überprüfen, und verbrauchte/defekte Teile austauschen. Das sind mindestens alle Gummiteile, oft aber auch Steuerkette, Simmerringe, Kolben, Nockenwelle und Kipphebel. Dann noch Ventilsitze nachschneiden und Ventile schleifen. Zack, 1000 Euro weg.

So war mein Gedanke . :wink:




Alles andere ist meiner Meinung nach nix halbes und nix ganzes .

Wenn man das alles " machen lassen " muss , muss man schon ordentlich Kohle auf der hohen Kante haben .

Hat man das nicht und hat von nix ne Ahnung ( aber davon reichlich ) siehts schlecht aus und man braucht eigentlich garnicht erst einen Gedanken an so ein Moped verschwenden .

Es sei denn , man kann so gut wie alles selber machen , mal abgesehen von Arbeiten die einen dafür erforderlichen Maschinenpark benötigen .

Dann kann man so ein Moped herrichten , kostet dann aber immer noch nicht gerade wenig Geld und vor allem Zeit .


Also Leute , ein bischen mehr Wert auf die Technik legen und nicht übermässig auf die Optik :oldtimer:

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Jupp100
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von Jupp100 »

Schraubnix hat geschrieben:......

Also Leute , ein bischen mehr Wert auf die Technik legen und nicht übermässig auf die Optik :oldtimer:
Das sehe ich auch so.
Und bei der CB 250 will ich Ricardos Urteil auch
garnicht anzweifeln, warum auch?
Die möglichen Kosten wären dann ein absolutes
K.O.-Kriterium für das Gerät.

Was ich sagen wollte ist, das ich es nicht verwerflich
finden kann, nicht jeden Motor mit hohem Zeit- und
Geldaufwand zu überholen. Zumindest so lange er
vertretbar läuft. Wenn man sich bspw. eine XS 400
für 500 € schießt, um schön mit 100 - 120 Kmh durch
die Gegend zu fahren, würde ich kaum 1000 € in den
Motor investieren. Allerdings auch nicht in den Lack, lustige
Reifen die aussehen wie vom Ford T geklaut, oder frag-
würdige Fahrwerksverschlimmerungen.

Da ist mir der "kontrollierte Wartungszustand", wie Ralf
es beschreibt, schon näher. Schon allein aus Kostengründen.
Ansonsten hätten wir hier wohl kaum auch Führerschein-
neulinge und Wiedereinsteiger am Start.
Aber sicher mehr Mitfünfziger, die schon die gesamte aktuelle
BMW-Palette in der Garage haben und nun eine neue Möglich-
keit sehen ihre Asche loszuwerden. :dontknow:
Gruß Stefan





In meiner Realität bin ich Realist!

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Suzukihans
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von Suzukihans »

Also ich sehs so, ich wunder mich immer wieder wie jemand so eine Gurke oder andere 125 er 250er usw kauft, für viel Geld repariert, und umbaut um danach immer noch mit ca 20 PS in der Gegend rumzustehen :steinigung:

ein brauchbares Moped kostet vielleicht etwas mehr zu kaufen, die Reparatur und oder Umbau ist aber oft genau so teuer / billig wie bei dem kleinen Furzer........ :banghead:
daher ist es vollkommen Banane ob das Ding nun 600 oder 1000 Kreuzer kostet, am Schluss wirds so und so teuer....... :oldtimer:


nicht falsch verstehen, ich finde die ollen Hondas auch sehr schön......... :dance2:

fast vergessen: die alten 2-Takter sind natürlich was gaaaaanz anderes :zunge:

Gruß Hans K.

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ricardo
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von ricardo »

Na wie es der Zufall will habe ich auch gerade 3 xs400 Motoren in der Werkstatt die ich überholen muss, und kann berichten, dass die schöne xs400 die man sich für 500 piepen an die Backe lacht eigentlich immer gebrochene Ventilführungen, verschlissene Steuerkettenspannschienen und min 1/10mm Radialspiel in den Kurbelwellengleitlagern aufweist. Die fahren dann auch nicht mehr gut, und machen viele Probleme, insbesondere da die originalen xs400 Vergaser nicht gerade ein Kinderspiel sind.
Ich weiß ja nicht wie viele von Euch xs400 fahren, und bei offenem Motor - reicht ja kupplungs und limadeckel abzunehmen - mal bei aufgelegter Messuhr die Kurbelwelle angehoben haben. Immer wenn ich das irgendwo gemacht habe, waren da 10/100-15/100mm höhenspiel. Sollwert sind 2/100mm und Maximum lt. Handbuch sind 4 oder 5. Das rumpelt dann schön beim fahren, und die Karre verbraucht gern öl, weil die kolben schief laufen weil die KW kippt. Lustig, nicht wahr?

Die cb250k lässt alles mit gleichem hubraum und baujahr <1990 ganz doof aussehen, und mit der 350k in einer etwas motormäßig optimierten version, kann man auf engen, kurvenreichen strecken allen Karren bis incl 650ccm den ganzen Tag auf der Nase rumfahren. Die Dinger sind agil, klingen vom Sound her unendlich sportlich, und sind sehr handlich weil leicht.
Wenn ich dagegen an den gruselig konstuierten dr800 Motor denke, bei dem suzi nur den anspruch hatte irgendwie noch ein bisschen mehr Hubraum unter zu bringen.... Puh. Und das Moped darum? Naja. Letztlich ist es geschmackssache. Wer die Hondas eben mag, muss sie sich kaufen. Wer eine will an der er nicht viel überholen muss ist wahrscheinlich mit einer 500, 550 oder 650er four besser dran.

Und 1000 Euro für einen mutmaßlich überholten Motor kann OK sein, letztlich zählt eben der tatsächliche innere zustand. Ich will Dir da keine Angst machen, aber ich habe bisher 3 oder 4 mal das Vergnügen mit "überholten" Motoren gehabt, und nie weniger als 5 gravierende Fehler/Defekte in jedem gefunden.
grumbern hat geschrieben: In 40 Jahren wurde das Moped irgendwann mal stiefmütterlich behandelt) zu 95% an empfindlichen Stellen, ohne ordentliche Ersatzteillage defekt.
Nahe dran Andreas, das Gute bei der cb ist, dass man außer der Kurbelwelle alle Teile noch irgendwie beschaffen oder instandsetzen kann. Kurbelwellen kann man theoretisch auch instandsetzen, ich arbeite daran nunmehr seit einem halben jahr, die Probleme dabei sind endlich, aber ein abendfüllendes Programm.
Das Gute hierbei ist jedoch, dass im Getriebe fast nie etwas kaputt geht. Von den 4 xs400 Motoren deren Getriebe ich bisher in den Händen hielt war meistens nicht nur der höchste gang von Pitting befallen (der 5. glaube ich?!) sondern auch der 4. und 3. Pitting im sinne von: beide Zahnräder schrottreif an 1/3 der Zähne.

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grumbern
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von grumbern »

ich wunder mich immer wieder wie jemand so eine Gurke oder andere 125 er 250er usw kauft, für viel Geld repariert, und umbaut um danach immer noch mit ca 20 PS in der Gegend rumzustehen :steinigung:
Meine Gurke hat nur 18PS und trotzdem hänge ich die fetten 1000er ab, wenn die Strecke passt.
Ich frage mich bei vielen, warum man so ein hässliches Motorrad fahren muss, nur weil es stark/schnell ist :dontknow:
Jedem, was er braucht. Ich liebäugele durchaus auch mit einer 250er, aber aus anderem Hause.
Gruß,
Andreas

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Emil1957
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von Emil1957 »

Suzukihans hat geschrieben:Also ich sehs so, ich wunder mich immer wieder wie jemand so eine Gurke oder andere 125 er 250er usw kauft, für viel Geld repariert, und umbaut um danach immer noch mit ca 20 PS in der Gegend rumzustehen :steinigung:
Wieviel Kubik/PS hat denn Deine DS 7? :grinsen1:
Grüße

Emil

Der Worte sind genug gewechselt,
Laßt mich auch endlich Taten sehn!
Indes ihr Komplimente drechselt,
Kann etwas Nützliches geschehn.

(Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

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grumbern
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von grumbern »

Immer wenn ich das irgendwo gemacht habe, waren da 10/100-15/100mm höhenspiel.
Autsch! Bei der Bullet hatte sich mal das KW-Lager verabschiedet und hatte dadurch (Pitting) auch ein gutes 1/10 Luft. Das klang dann wirklich wie ein Diesel unter Last. So was ist "normal"?! Bei meinem V8 hatte ich die Lagerstellen vermessen und die waren noch irgendwo bei 1-2/100 vom Sollmaß (falls das jemals so war) und auch bei der Chief war da noch nicht einmal was von Laufspuren zu sehen.
Bei meinen Kreidlers kenne ich das aber, da ist nahezu jede Kurbelwelle reif zur Überholung, weil sich bei allen das untere Pleuellager verabschiedet hat. Hören kann man das recht schön beim Abtouren durch ein unregelmäßiges, leicht metallisches "Pläng". Spürbar ist das aber selbst dann nicht! Man kann aber recht einfach das Pleuel am oberen Auge festhalten (KW frei hänged) und mit der anderen Hand einen leichten Schlag von oben geben. Wenn man dann ein Geräusch hört, wird es Zeit für die Presse und neuen Pleuelsatz...

Ricardo, ich hoffe, man sieht sich mal. Ich glaube, von Dir könnte ich noch manches lernen und denke, wir sind auf einer Linie! :salute:
Gruß,
Andreas

martin58
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von martin58 »

oh, hier gings ja ab, seit ich das letzte mal meinen senf dazu abgab.
anfang der 2000er jahre bin ich ca 2 jahre eine 250k gefahren und war mit dem krad sehr zufrieden. auf der landstraße hat die echt spaß gemacht, lt. tacho ging sie gut 140 und der sound machte süchtig. aber: ölwechsel alle 1,5k km, warmfahren etc (wie hier schon erwähnt).
die irgendwo in diesem thread gepostete cb250g kann man mit der 250k nicht vergleichen. die g war trotz 6ganggetriebe irgendwie deutlich lahmer (ich hatte auch für ca 1 jahr eine g, eigentlich für meine frau gekauft).

ansonsten würde ich mich den tendenziell eher skeptischen äusserungen in diesem thread voll anschließen: motorzustand rulez! optik ist sekundär.

edit: hinsichtlich der teileverfügbarkeit: die 350k war doch stückzahlenmäßig das am meisten gebaute krad der welt. wie ist es denn da mit gebrauchtteilen oder nos-teilen bestellt?

Woife
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Motorrad:: HONDA CB 125 B6
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Re: Entscheidungshilfe Honda CB250 K

Beitrag von Woife »

Jeder muss wissen was er macht.
Für meinen Teil hab' ich mir vor 15 Jahren eine HONDA CB 125 B6 (Bj. 75) und vor 10 Jahren eine CB 400 Four (Bj. 79) in die Garage gestellt. Erstere damals mit knapp 13.000 km und zweitere mit knapp 50.000 km. Die 125-er habe ich nach einem Telefonat mit dem Verkäufer blind gekauft, die Four vor Ort besichtigt, gestartet und ein paar Meter gefahren.
Die Kleine hat nun gut 60.000 km drauf und die Four knapp 110.000 km.
Außer regelmäßiger Wartung (Zündung und Ventilspiel prüfen plus Öl- und, so vorhanden, Filterwechsel und ein bisserl abschmieren) war da nicht viel und schon gar nichts Gravierendes.
Sicher sind die Motoren nicht mehr im neuwertigen Zustand, aber sie laufen prima, brauchen wenig Öl, rauchen nicht und sind akustisch und mechanisch unauffällig. Die würde ich als Käufer bedenkenlos kaufen und sie würden weiterhin viel Freude spenden.
Ebenso meine 950-er II-er Le Mans mit knapp 370.000 km bei der motorisch außer bei der Hubraumerhöhung vor gut 200.000 km mit neuen Lagern und Kipphebelwellen nur beide Auslassventile (deutlich vor der 100.000 km Schwelle) gewechselt wurden. Zustand z.B.der Ventilsitze und -führungen, Nockenwelle, Stößel, ... ? Interessiert nicht, denn der Motor startet kalt wie warm perfekt, Ölwechsel alle 8.000 km (ohne Nachfüllen dazwischen), raucht nicht, läuft ruhig, geschmeidig und druckvoll. Vermutlich könnt' man da locker eine mittlere vierstelliige €-Summe in eine Revision stecken. Kommt wohl auch irgendwann, aber ob bei 400.000 oder 500.000 km oder noch später werde ich dann sehen.
Es mag wohl manches an ausgelutschtem Altmaterial angeboten werden zumal die Preise in den vergangenen Jahren deutlich angezogen haben. Grundsätzlich sind die allermeisten Mopeds aus den 70-ern ff. motorisch und auch sonst robust und zuverlässig, wenn sie regelmäßig gewartet, sauber warm gefahren und nicht (aus)dauernd voll gefordert wurden.
Zur diskutierten 250-er: alleine die Teile (Armaturen, Lacksatz, Räder, Sitzbank - die wurden an meinen HONDA übrigens mittlerweile beide neu bezogen weil die Originalbezüge rissig wurden - ...) sollten, falls ein Neuaufbau nicht realisiert werden kann oder will, diese Summe wieder einbringen.

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