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Frage an die Winterfahrer: Vergaservereisung

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EnJay
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Re: Frage an die Winterfahrer: Vergaservereisung

Beitrag von EnJay »

grumbern hat geschrieben:Und jeder Kühlschrank und jede Kühltruhe arbeitet nach genau dem Prinzip, indem es das Kühlmittel durch den Verdampfer jagt: Großer Druck (flüssig) -> niedriger Druck (wird gasförmig und kalt).
Du hast da doch genau das Beschrieben was ich gesagt habe mit der Verdunstungskälte, oder nicht!?!
Es geht um den Phasenübergang von Flüssig nach Dampfförmig der, der eben so viel Energie aufnimmt. Und wie du selber schreibst: Du jagst es durch den VERDAMPFER!

Bei einem Kompressor (oder Tauchflasche,da noch extremer) wird es kalt, da du Luft mit 20°C komprimierst welche dann zb 30°C im komprimierten Zustand hat. Die 30°C kühlen dann wieder auf 20°C Umgebung ab und wenn du die Luft jetzt wieder entspannst ist die Temperatur niedriger, da die Wärmeenergie bereits an die Umgebungsluft abgegeben wurde.
Dieser Effekt ist aber bei weitem nicht so stark wie der durch den Phasenübergang!
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grumbern
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Re: Frage an die Winterfahrer: Vergaservereisung

Beitrag von grumbern »

Nicht ganz. Entscheidend ist der Druckverlust durch die erhöhte Strömungsgeschwinigkeit. Die Verdunstung spielt eine Rolle, ist aber nicht entscheidend. Die Pistole am kompressor wird deutlich kälter als 20°C und noch krasser hast du diesen Effekt an z.B. einer Druckgasflasche. An unseren großen Argontanks z.B., die die Schweißroboter in der Fertigung versorgen, bildet sich regelmäßig, auch im Hochsommer, eine mehrere cm dicke Eisschicht am Auslass. Das Gas hat keinerlei Phasenübergang, sondern wird einfach nur entspannt. Dass du beim Kühlkompressor einen Phasenübergang hast, resultiert einfach daraus, dass der Kühlstoff unter Druck verflüssigt.

Es werden wohl beide Effekte wirken, aber bei hoher Drehzahl ist das Mischungsverhältnis gleich, wie bei niedriger, nur die Menge wird mehr.

Wenn ich einen Eimer Benzin hinstelle, wird der auch recht schnell verdunsten - wirklich kalt werden, oder gar einfrieren, wird er dabei aber sicher nicht. Es wäre trotzdem interessant zu wissen, welcher der beiden Effekte ausschlaggebend ist und mit welchem Anteil. Ich behaupte aber nach wie vor, dass der Druckunterschied der Knackpunkt ist.
Gruß,
Andreas

Dengelmeister

Re: Frage an die Winterfahrer: Vergaservereisung

Beitrag von Dengelmeister »

Hmmm,
ich habe bis 2015 meine Yamaha FZR1000 als auch die BMW R100RS bei bis zu -15°C ca. 35km weit zur Arbeit getrieben und hatte NIE Probleme mit Vergaservereisung :dontknow:

Onym

Re: Frage an die Winterfahrer: Vergaservereisung

Beitrag von Onym »

Hmmm,
ich habe bis 2015 meine Yamaha FZR1000 als auch die BMW R100RS bei bis zu -15°C ca. 35km weit zur Arbeit getrieben und hatte NIE Probleme mit Vergaservereisung :dontknow:
Ja, wie gesagt: Eine "Vergaservereisung" im eigentlichen Sinne findet nicht mehr statt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will kann im Winter auf 10 Liter Sprit 50 ml Isopropanol mit in den Tank kippen... :wink:

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