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Schrauben lösen

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vanHans
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von vanHans »

Mich schauderts. Genau so wars bei meiner SR. Den knüppelharten abgebrochenen Linksausdreher da wieder rauskriegen....
Wer sich in die Bar begibt, bekommt darin Rum

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triplesmart
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von triplesmart »

Die ganz harten schweissen eine Mutter auf den Schraubenkopf.....hat mir mal geholfen bei einer Bremssattelschraube.
Die Kombination Stahlschraube in Alugewinde ist halt immer etwas tricky, da es zu Kontaktkorrosion kommt und die Schraube im Gewinde "vergriesknackelt". Lotus Elise Fahrer können davon ein Lied singen, da die Karosse mit Stahlschrauben an den Alurahmen geschraubt ist. tappingfoot

Is die elende Schraube eigentlich schon raus?

Grüße

Dirk
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himora88
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von himora88 »

KZ550D1 hat geschrieben:Hey
Das Bild kenn ich doch :grinsen1:
Das is ja meiner :dance2:

Schraubendreher draufsetzen und mal einen mit dem Klopfstock geben

Tobi: ja hab von meinem grad kein bild zur hand...
druff gehaun hab ich schon, und zeit hatte das öl schon viel zu viel^^


Aber hier waren ja schonmal paar gute tips.. werd ich mal testen, eins nach dem anderen...

den linksdreher wollte ich auch nicht ansetzten, habe ich im auto schon sehr schlechte erfahrungen gemacht...
die Schrauben sollen eh alle weg, daher drauf geschissen... wird alles torx....

muss in der bude eh ordnung schaffen... alles verbastelt
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f104wart
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von f104wart »

Langsam Jungs, nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen !! :wink:


...Wie Dirk schon sagt: Lass blos die Finger von diesen Linksausdrehern. Damit machst Du mehr kaptt als gut.

Wenn Du keinen Schlagschrauber hast, geht es in vielen Fällen auch noch mit einfacheren Methoden.
Das A und O dabei ist gutes und passendes(!!) Werkzeug

...Wenn ich es richtig sehe, sind das noch die originalen Kreuzschlitzschrauben (Philips). Bei den 6er Schrauben brauchst Du einen Philips Größe 3 mit schlagfestem Griff.

Den setzt Du an und drückst ihn nach links, so, dass er schon fast wieder raus möchte. In diesem Moment gibst Du ihm einen "satten Schlag auf den Kopf" und hälst dabei die nach links drehende Kraft bei.

In den meisten Fällen lösen sich die Schrauben dabei. Wenn Du keinen "Schraubendoktor" hast, kannst Du dabei auch etwas Scheuerpulver aus der "Hausapotheke" nehmen.


...sind die Kreuzschlitze schon zu sehr vermurkst, bohrst Du mittig ein Loch. Bei M6er Schrauben ca 3,5 bis 4 mm.

In dieses Loch schlägst Du einen Torx- oder Sechskantbit und versuchst, mit einem Bithalter und ner Ratsche die Schrauben zu lösen.

Röstlöser ...aber was G´scheites, z.B. Schnellröstöser von Liqi Moly (WD40 kannst Du dafür vergessen) hilft. Du solltest ihn aber lange, am besten über Nacht, einwirken lassen.



Das Problem ist die Kontaktkorosion zwischen Alu und Stahl. Ich schneide daher bei älteren Gehäusen aus Alu die Gewinde nach. Als Schmiermittel bei Alu dient Spiritus oder Petroleum. Das ergibt eine besonders glatte Oberfläche.

Gebrauchte Schrauben vor der Wiederverwendung mit einer Drahtbürtse gut reinigen und mit einem mit WD40 (hierfür kann man´s gebrauchen, wenn man´s eh schon hat) einssprühen oder darun baden. Anschließend mit einem Lappen das überschüssige WD40 wieder abwischen, so dass nur ein leichter Film davon übrig bleibt.

...Viel Erfolg
Ralf

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triplesmart
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von triplesmart »

Achte bitte beim Zuschrauben penibel auf das Drehmoment, wenn nicht dann gibt die Schraube einem oder zwei Gewindegängen einen Knacks......je öfter das Drehmoment mißachtet wird haben immer mehr der Gewindegänge einen Bruch...bis halt nix mehr geht.

Und schmier die Schrauben beim zusammenschrauben mit Alupaste ein! Kupferpaste lieber an der Stelle nicht, da Du dann ja noch ein drittes Metall in diese edel/unedel Metallchemie in's Spiel bringst.
http://www.schmierstoff-online.de/specs/PRO_102_TA.pdf

Bei Würth gibt's sowas auch.

Grüße

Dirk

PS
Auf gar keinen Fall mit Quecksilber da ran...is giftig und bildet mit Alu ein Amalgam. Deswegen sind Quecksilberthermometern in Flugzeugen auch verboten (Gut, das führt jetzt endgültig zu weit).
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f104wart
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von f104wart »

triplesmart hat geschrieben: (...) Die Kombination Stahlschraube in Alugewinde ist halt immer etwas tricky, da es zu Kontaktkorrosion kommt und die Schraube im Gewinde "vergriesknackelt". Lotus Elise Fahrer können davon ein Lied singen, da die Karosse mit Stahlschrauben an den Alurahmen geschraubt ist. tappingfoot
Ganau!! ...Deswegen setze ich in Alugehäusen gerne HeiliCoil Gewindeeinsätze ein. Das hat gleich mehrere Vorteile:

Erstens erhöht sich die Zugfestigkeit des Gewindes beträchtlich, da das äußere, also größere Gewinde des GewEinsatzes auf das Gehäuse wirkt.

Ausserdem steht die Schraube selbst nicht in Kontakt mit dem Alu. Also selbst dann, wenn der GewEinsatz aussen zum Alu hin etwas kontaktkorodiert, dann ist die Schraube immer noch blank, weil die Buchse aus Stahl ist und die Schraube selbst mit dem Alu gar nicht mehr in Verbindung kommt.

Ganz wichtig ist auch, dass man zum Bohren oder Gewindeschneiden in Alu Spiritus oder Petroleum als Kühl-/Schmiermittel benutzt. Das ergibt eine saubere und sehr glatte Oberfläche.

DLzG Ralf

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himora88
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von himora88 »

Mensch, das sind mal geile Tips.
Bin leider erst Samstag wieder in der Werkstatt, aber dann werde ich es testen.

Original sind die schrauben leider nicht mehr und so wie der rest am Bike aussieht, kann ich nicht garantieren, ob auf Drehmoment geachtet wurde.

Was meint ihr, provisorisch schonmal ein Mittelchen bestellen, das Samstag die Schraube def kommt ?
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triplesmart
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von triplesmart »

f104wart hat geschrieben:Deswegen setze ich in Alugehäusen gerne HeiliCoil Gewindeeinsätze ein. Das hat gleich mehrere Vorteile:

Erstens erhöht sich die Zugfestigkeit des Gewindes beträchtlich, da das äußere, also größere Gewinde des GewEinsatzes auf das Gehäuse wirkt.

Ausserdem steht die Schraube selbst nicht in Kontakt mit dem Alu. Also selbst dann, wenn der GewEinsatz aussen zum Alu hin etwas kontaktkorodiert, dann ist die Schraube immer noch blank, weil die Buchse aus Stahl ist und die Schraube selbst mit dem Alu gar nicht mehr in Verbindung kommt.
DAS ist natürlich die 200%ig beste Lösung, ich kenne Rennmechaniker, die machen das von Haus aus bei neuen Motoren und wichtigen Gewinden.

Denn Ralf hat noch einen weiteren Vorteil der HeliCoils vergessen, die Spirale des HeliCoil Einsatzes gleicht Ungleichmäßigkeiten (Fertigungstoleranzen) zwischen Gewinde und Schraube aus. Du kannst also 100%ig davon ausgehen, dass die Schraubverbindung überall satt aufliegt und die Belastungen maximal breit auf das gesamte Gewinde verteilt, was auch für die höhere Belastbarkeit von HeliCoils verantwortlich ist.

Grüße

Dirk

PS
Bei der Befestigung von Rotorblättern von Hubschraubern werden die Schrauben übrigens auf eine exakt vorgeschriebene Länge (unabhängig vom Anzugsmoment) angezogen, dafür gibt's dann so Lehren um die Dehnung zu überprüfen. Das ist die "advanced" Version von dem was wir oft bei Zylinderkopfschrauben kennen, die zuerst auf Drehmoment und dann noch einen bestimmten Winkel angezogen werden, da die Dehnspannung der Schraube und nicht der Zug vom Gewinde den Zylinderkopf hält.
Aber bei Luftfahrzeugen is selbst das zu ungenau....darum zählt nur die Längung der Schraube, da man so den Zug und die Haltekraft (ausgehend vom Material) präzise bestimmen kann. :oldtimer: (Jaja, Oppa erzählt vom Krieg)
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von himora88 »

okay das ist aber recht teuer... ne meine nen rostlöser.. den helicoil kaufe ich jetzt nicht^^
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f104wart
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Re: Schrauben lösen

Beitrag von f104wart »

triplesmart hat geschrieben: (...) Du kannst also 100%ig davon ausgehen, dass die Schraubverbindung überall satt aufliegt und die Belastungen maximal breit auf das gesamte Gewinde verteilt, was auch für die höhere Belastbarkeit von HeliCoils verantwortlich ist.
Jap, aber nur, wenn auch das Aufnahmegwinde für die Coils sauber geschnitten ist. :wink:


himora88 hat geschrieben:o... meine nen rostlöser
Den hier: http://www.google.de/#q=liqui+moly+schn ... l%C3%B6ser

...kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen und hat auch im Oldtimer Praxis-Test am besten abgeschnitten.


...Und nochmal für alle zum Mitschreiben:
WD Pfirsich taugt allenfalls zum Putzen, nicht aber als Rostlöser !! ...Manche scheinen das nie zu begreifen :roll:

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