Nein, daran siehst Du das nicht. Es geht nicht um den beweglichen Druckpilz, sondern um den Spannstift als solchen, also "das dicke silberne".
An diesem Beispiel kannst Du das sehr gut erkennen:
Das Gesamtmaß in voll ausgefahrenem Zustand beträgt hier 25,57 mm
K640_SDC12708.JPG
Der Pilzhub beträgt etwa 1,5-1,6 mm:
K640_K640_SDC12713.JPG
Der Pilzhub ist nötig, um die Dehnung der Kette durch Temperaturunterschiede auszugleichen. Ansonsten würde der Spanner bei einer warmen Kette nach vorne fahren und die Kette beim Abkühlen überspannen/dehnen.
Normalerweise, bei einem guten Spanner, darf man im ausgefahrenen Zusatnd NUR den Pilz bewegen dürfen.
In diesem Beispiel aber kann man den Pilz mitsamt des Spannstifts bis auf 20,46 mm zusammen drücken:
K640_SDC12710.JPG
Das bedeutet, dass der Spannstift nicht arretiert und die Steuerkette auf den letzten 3,5 mm des Arbeitshubs des Kettenspanners nicht mehr gespannt wird und schlagen kann.
Es gibt verschiedene Theorien, wie es zu diesem Phänomen kommt. Darauf aber möchte ich hier nicht eingehen. Wichtig ist, dass es eine Lösung gibt, den Spanner so zu modifizieren, dass er wieder funktioniert.
Dazu entfernt man die hintere Spannhülse, die den Weg der Kugel begrenzt:
K640_SDC12711.JPG
Die Kugel kann jetzt etwas weiter nach hinten und arretiert den Spannstift sicher bis an den Anschlag. In montiertem Zustand kann die Kugel auch so nicht heraus springen. Soviel zur Fehlerbeschreibung und der Ursache.
Das aber ist erste die halbe Miete. Um den Spanner wirklich zu optimieren, wird der vordere Schwerspannstift, der den Weg des Spannstifts begrenzt und diesen am Herausspringen hindert, durch eine M4 Madenschraube ersetzt, die mit einer Kontermutter gesichert wird. So kann man des Spiel zwischen Schraube und Gleitbahn genau definieren und verhindert ein Kratzen am Spannstift durch einen möglicherweise zu tief eingeschlagenen Schwerspannstift.
Ausserdem gilt es, die Ölbohrung (bei der anderen Gehäuseform sind es 2) mit einem 60 Grad Senker (notfalls gehen auch 90 Grad) so zu bearbeiten, dass ein Trichter für das Schleuderöl entsteht.
Auf diese Weise modifiziert funktioniert der automatische Spanner allen Unkenrufen zum Trotz sicher und zuverlässig.
...Zum EInbau des Spanners wird die Kugel mit einem Schraubendreher o.ä. nach vorne gedrückt und der Spannstift ganz nach hinten in das Gehäuse geschoben. Am Ende der Rampe besitzt der Spannstift eine Bohrung. Diese wird in Deckung zu der Bohrung am Ende des Gehäuses gebracht und der Spannstift mit einem Draht oder Nagel in dieser Position gehalten.
Nach dem Einbau des Kettenspanners wird der Draht herausgezogen und der Spannstift kann nach vorne gegen den Spannhebel fahren.
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