Interessanterweise wollte der O-Ring vom vorderen Steuerkettendeckel einfach nicht dicht werden, der wurde dann in weiterer Folge mit dem Deckel der Turbo ersetzt.
Beim Öldruckschalter hab ich (warum auch immer) den falschen erwischt, das war ein 0.9Bar Schließer, mit dem Effekt, dass die Ölwarnlampe immer dann angegangen ist, wie der Motor Öldruck hatte. Das könnte sich auf der Turbo als hilfreich erweisen, aber für die Alltags-TR1 such ich noch nach einem 1 Bar Öffner mit M10x1.0 Gewinde. Bis dahin hab ich den blauen Öldruckschalter ( VW 028 919 081H ) montiert, das ist allerdings ein 0.3 Bar Öffner, was ein bissl zu wenig ist, aber immerhin anzeigt, dass man schon 2-3 Umdrehungen orgeln darf, bis Öldruck da ist.
Und dann am nächsten Tag haben mein lieber Hr. Vater und ich beschlossen, dass wir eine erste Ausfahrt wagen. Mit dem Effekt, dass eine der nagelneuen Kerzen sich höflich aber bestimmt dauerhaft vom Dienst abgemeldet hat. Ein Stop bei einem Anfangs etwas verwirrten Honda-Händler (des sand aber beides koane Hondas...), hat mir dann zwei neue NGK-Kerzen in Erstausrüster-Qualität beschert, die seither vollkommen unauffällig ihren Dienst tun.
Eine andere Sache, die ich im Rahmen dieses Motorumbaus ausprobiert hab: VM38/Dellorto 40 in BT1100 Ansaugstutzen, auch wenn es am Papier geht, in der Realität ist die Aufnahme im Gummi etwas anders und das Ganze WILL NICHT HALTEN bzw. geht der Vergaser nicht bis zum Anschlag rein.
Zwischenzeitlich ist dann auch noch mein neues-gebrauchtes Standrohr gekommen und ich hab die XS1100-Gabelholme zusammenbauen und servicieren können.
Weil die XS-Gabeln teilweise ein bissl ein wildes Losbrechmoment haben, gebe ich immer eine Messerspitze (Schraubenzieherspitze) MoS2 dazu... Ob es was bringt? Keine Ahnung, aber das MoS2 setzt sich als Festkörperschmierstoff in allen möglichen Poren ab und bietet auch ein bissl bessere Notlaufeigenschaften. Abstimmung (falls es wer nachmachen will): 230ml, 15W - straff, aber jetzt kann ich die Vorspannung wieder auf 0 lassen und die Gabel schlägt nicht durch, statischer Durchhang sind ca. 25% vom Federweg (was ein bissl wenig ist, als man haben will...)
Im Rahmen vom ersten Service (bei ca. 150km) wurde dann der Luftfilter neu eingeölt,
Öl gewechselt (so gut wie ohne Abrieb),
und der Kupplungshebel-WeDi (14x25x5 - Standard-Industrieware) getauscht.
wenn man den Einsteller GANZ reindreht kommt man hinter den Wellendichtring und bei richtig heißem Motor (besonders wenn er eh schon ein bissl undicht ist), kommt er dann quasi von selber raus. Den neuen Dichtring kriegt man dann viel leichter rein, wenn man ein bissl Vaseline oder dgl. draufschmiert.
Nun, wie fährt sich die alte Dame jetzt? Wenn ich ehrlich bin, quasi wie vorher. Das Drehmoment kommt mit den großen Köpfen 300-400 U/min später und insgesamt fühlt sich der Motor ein ganzes Eck harmonischer an. Richtig abgehn tuts ab 3500-4000 U/min und dann mit Nachdruck bis 7000 (und auch weiter). Subjektiv fühlt er sich schwächer an als der alte Motor, wenn man dann aber auf den Tacho schaut, sieht man, dass man an der selben Stelle (ich hab da so eine Teststrecke) rund 10-15km/h schneller ist, wenn man kräftig am Gas zieht im 5. Gang. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass ich aufgrund des besseren Durchsatzes die Hauptdüsen um 10 Punkte größer wählen musste und auch sonst ganz schön am Vergaser rumspielen. Alles in allem waren die aufgeschweißten Köpfe ein ziemlicher Erfolg bis auf die Gewindereparatur am vorderen Zylinder. Da werde ich vermutlich im Winter die Löcher zuschweißen* und neu bohren, weil das fühlt sich nicht gut an, wenn man die Schraube anzieht. Mittlerweile sind rund 500km auf der Uhr und der Motor wird merklich freier. Hoffentlich kommen vor dem Feiertag nächste Woche noch meine Auspuffteile, dann kann ich nämlich endlich einen Lambda-Sondenanschluss setzen und mal das Popometer noch ein bissl feintunen.
*Oder mit Hülsen und Metall-Epoxy arbeiten, auf jeden Fall muss da was passieren.
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