Ich möchte mal eine Geschichte aus DDR-Zeiten beisteuern:
Das Material und die Möglichkeiten waren bekanntlich rar, um sich seine 250er-MZ zu individualisieren (und die zwo-fünfer war da schon mal ne Ansage). Das wenige und zumeist aufwändige Customizing wollte dann aber auch im Kreise der Kontrahenten zur Schau gestellt werden. Und ja: Dazu gehörte auch ne Kutte zur persönlichen Ausstattung, weil es eben cool war. Körperbemalung war noch nicht so angesagt - es sei denn, man saß schon mal im Knast.
Also traf man sich dann regelmäßig vor einer berüchtigten Kurve, genannt: die
Stalin-Kurve. Die Strecke wurde festgelegt, iirc also Start 500m vor der Kurve, Ziel 500m hinter der Kurve. Wer zuerst da war, hat gewonnen.
Es gab Stürze und verbogene Fußrasten - logisch. Für die Interessierten, ja sogar für die Nicht-Teilnehmer, war das aber ein Event! Mal was los aufm Dorf! Und überlebt hammer alle. Heutzutage undenkbar - Sicherheit und Konformität als oberste Priorität, endlose TÜV-Gespräche, E-Nummer aufm Rücklicht, richtiger Blinkerabstand, Spiegelfläche, ABE, Radabdeckung, Gutachten, Reifenfreigabe - und tot fahren sich trotzdem noch immer so manche, weil die Hocker ja heutzutage idealerweise wenigstens 150PS haben müssen. Seltsame Entwicklung, imho.
Genug geschwelgt in Erinnerungen. Früher war eh alles besser...
