forum logo image
caferacer-forum.de - Das Forum für Petrolheads, Garagenschrauber, Ölfinger, Frickelracer und Alteisentreiber

Original vs. Umbau

Ausschließlich für Themen mit dem klaren Bezug zum Motorrad und dem Cafe Racer Lifestyle
Benutzeravatar
Nescafe
Beiträge: 124
Registriert: 10. Okt 2019
Motorrad:: ......
EMW R35/3+Stoye Sport TS ('53+'61)
Honda CBR 1100XX . ('99)
Honda Transalp 650
Kawa ER5
YAMAHA FJ1100 . ('84)
Wohnort: Zarpen

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Nescafe »

Schade, dass es hier keine "Like Button" gibt, dem Beitrag vom Indianer ist nicht hinzuzufügen.
Gruß
Jan

"Rechts ist Gas :oldtimer: "

Benutzeravatar
TortugaINC
Beiträge: 6348
Registriert: 26. Jun 2018
Motorrad:: DR500, Ducati

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von TortugaINC »

Eine Schwalbe konnte auch vor 10 Jahren schon 60km/h, da wollte sie trotzdem keiner. Ich wüsste nicht, wie man eine Wertsteigerungen von teilweise um die 1000% in wenigen Jahren sonst bezeichnen sollte, wenn nicht als Hype (Güllepumpen liegen mindestens im Bereich von 500% Wertsteigerung). @Roland: mag für mich oder dich überteuert sein, die Preise werden halt gezahlt.
"Happiness is only real when shared”. 

Benutzeravatar
Bambi
Beiträge: 13300
Registriert: 15. Jan 2014
Motorrad:: Triumph Tiger Trail 750 - Suzuki DR Big 750-Gespann - Suzuki GN 400 - mehrere MZ - Hercules GS 175/7
Wohnort: Linz/Rhein

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Bambi »

Hallo zusammen,
dann will ich auch noch meinen Senf dazugeben.
Meine erste 'große' Maschine, eine MZ TS 250 (die heute sogenannte /0) habe ich bereits nach 2, 3 Jahren stark verändert. Mein Händler hat mir mithilfe von Geländesport-Teilen der ETS 250/G 5 einen Motor mit ca. 25 PS, 5-Gang-Getriebe, Sportkupplung und 32-er Bing Vergaser gebaut. Zeitgleich habe ich die Telegabel der Nachfolgerin /1 und deren 18-Zoll-Rad verbaut, den hinteren Koti gegen einen aus Kunststoff und die Bank gegen die neu-bezogene einer Moto Guzzi V 35/50 getauscht. Plus Lenker, Rücklicht und noch ein paar Kleinigkeiten ... Aber das war ja letztlich ein Großserien-Motorrad.
Die Triumph Tiger Trail 750 ist da eine andere Hausnummer. Nicht nur, daß von vorneherein nur ca. 140 Exemplare gebaut wurden (darunter auch NUR sechs 650-ccm-Varianten!). Aufgrund der gelben Farbe und der Kunststoff-Kotflügel verkaufte sie sich nicht wirklich. Meine spontane Begeisterung für die Trail wurde meist mit 'Welcher Idiot kauft sich eine gelbe Triumph mit Plastik-Kotis?' kommentiert. Dementsprechend wurden viele der 140 Exemplare schon gleich beim Händler wieder auf die normale Tiger zurückgerüstet und umlackiert. Insbesondere, weil Triumph-Meriden 1983 die Tore für immer schloß, noch unverkaufte Trails bei den Händlern standen und es noch Kunden gab die eine Tiger wollten. Leider wurden damals auch viele der speziellen Teile der Trail entsorgt ...
So, nun zu meiner: Obwohl die Trail damals bei mir sofort den 'Genauso-haben-muß'-Effekt hervorrief und ich diesem nachgab hat sie im Laufe der Jahre auf ihren knapp 90 tkm doch eine Menge Änderungen über sich ergehen lassen müssen.
Bild 1 unten zeigt die Maschine in den ersten Wochen nach dem Kauf, also 100 % original (bis auf das Lampengitter, welches ich gleich nicht montierte). Das riesige Ulo-Schlußlicht musste schon kurz darauf seinem kleineren Geschwisterchen von der BMW G/S weichen. Der hintere Blinkerhalter vibrierte kurz darauf ab und wurde zunächst durch eine selbst-gefertigte Kopie ersetzt. Ca. 4 - 5 Jahre später fand ich daß sie mit Ochsenaugen viel hübscher aussehen würde und baute eben diese an. Der Kunststoff-Kopf des Rückspiegels suchte ebenfalls wegen der Vibrationen recht früh das Weite. Eine schwarze Metall-Version für BMWs sprang dafür ein. Die lediglich anderthalb-sitzige Bank wurde recht früh gegen einen echten Zweisitzer getauscht weil Iris trotz ihrer eigenen GN 400 gelegentlich mitfahren wollte. Auch Soziusrasten musste ich dazu montieren. Der vordere Lampenhalter fiel einem Umkipper zum Opfer als wohl jemand die Maschine in einem unbeobachteten Moment umschubste. Tommaselli schaffte Abhilfe ... Ein externer Nebenstrom-Ölfilter empfiehlt sich bei den Britinnen auf alle Fälle und nach 2 Brüchen der starren Verbindung der Bremsleitung zwischen den Gabelbrücken habe ich vorne auf Stahlflex umgestellt. Ein Freund baute mir einen unserer GN 400-Hauptständer für die Trail passend um, die Faltenbälge wurden durch MZ-Teile ersetzt. H 4 sorgte für bessere Nachtsicht trotz kleinem Original-Scheinwerfer.
Der dickste Brocken war die Umstellung auf einen Alu-Zylinder-Kit. Der damalige Importeur hatte vergessen uns darauf hinzuweisen, daß wegen schlechterer Qualität der neuen Übermaßkolben größer gebohrt werden müsse und überließ uns den Alu-Kit dafür deutlich günstiger ... Irgendwann mochte ich den hohen Original-Koti vorne nicht mehr und ein gelb lackiertes Exemplar von einer XT 250 fand mithilfe eines Freundes den Weg an die Front.
Insgesamt hat sich meiner Meinung nach der Charakter der Trail dadurch nur wenig verändert und alles wäre rückbaubar. Was bei den aktuell aufgerufenen Preisen für Original-Exemplare durchaus Sinn macht.
Aber wie sagte mein Freund Detlev mit seiner Straßen-Tiger damals bei meinen ersten Überlegungen über Veränderungen? 'Die Maschine lebt und entwickelt sich mit Dir! Das darf man ruhig sehen ...'
Okay hier noch die Bilder (leider schon öfter gezeigt, ich hoffe, ich langweile nicht damit):
Tiger-Bilder 2.JPG
Tiger-Bilder 1.JPG
Schöne Grüße, Bambi
Du musst registriert und eingeloggt sein, um die Dateianhänge dieses Beitrags sehen zu können.
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

uwez
Beiträge: 525
Registriert: 7. Nov 2013
Motorrad:: triumph thruxton 900 efi
Wohnort: 99734 nordhausen

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von uwez »

ich bin da auch "gespalten " bei dem thema - einerseits org.+erhaltungswürdig , andererseits jeder wie es ihm gefällt . ist ja schließlich sein ! möppi .
das es aber hier im cr-forum vorwiegend um umbauten zum cr. geht ist das thema nicht so richtig passend .

Benutzeravatar
f104wart
ehem. Moderator
Beiträge: 19351
Registriert: 1. Apr 2013
Motorrad:: CX 500C (PC01), CX 650E "L´abono carrera" im Umbau, CX 500 EML
Wohnort: 35315 Homberg Ohm

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von f104wart »

Nun ja, auch das kann man differnziert sehen.

Auch wenn wir uns hauptsächlich mit Umbauten beschäftigen, bedeutet das nicht, dass wir nicht auch ein Gespühr für erhaltenswertes Material haben.

Es hat ja niemand etwas gegen Umbauten, aber es ist auch ein Unterschied, ob ich etwas auf- bzw. umbaue oder ob ich durch den Umbau etwas "zerstöre", wofür ich durchaus auch eine Basis in weniger gutem Zustand hätte nehmen können.

Vielleicht kann ich das, was ich damit sagen möchte, am Beispiel eines Tanks erklären:

Ich habe einen sehr gut erhaltenen Tank mit einwandfreier und fast neuwertiger Lackierung und originalem Dekor eines Mopeds aus den 70er Jahren (nur als Beispiel).

In diesen Tank möchte ich Knieschalen dengeln oder ihn meinem persönlichem Geschmack entsprechend umlackieren.


Dafür würde ich dann lieber diesen Tank erhalten und einen anderen nehmen, der hier und da eine Schramme hat und villeicht sogar im Bereich der späteren Knieschalen schon eine Beule hat.

Und genau so würde ich das auch mit einem Moped handhaben, das sich nach 40 Jahren noch in einem aussergewöhnlich guten Erhaltungszustand befindet.

Auch das kann man durchaus personalisieren/umbauen, wie ich es auch in Harald´s Thread, aus dem diese Diskussion hier urspürnglich hervor gegengen ist, beschrieben habe. Aber dann so, dass man die Substanz ehält und jederzeit rückbaubar macht.

...Also ich sehe hier keine Diskrepanz zu den Grundsätzen des Forums, sondern durchaus überlegenswerte Aspekte zur Auswahl der Basis für einen geplanten Umbau. :grin:

Benutzeravatar
Kinghariii
Beiträge: 3744
Registriert: 5. Sep 2018
Motorrad:: Triumph Bonneville T120 Bj 2016
Moto Guzzi 850 T BJ 1974

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Kinghariii »

Ich hoffe nach wie vor unständig, dass nicht mein verdammter Tank Anstoß dieser Diskussion war/ist und sehe es nach wie vor absolut nicht als verwerflich an diesen neu aufbereiten zu lassen. :)
Naja egal, in meinem Thread habe ich bereits alles gesagt, was ich dazu sagen möchte und kann mich nur voll und ganz dem Indianer anschließen.
Draufsitzen, fahren, u.bsuen und Spass dabei haben.
Darauf kommts an.

Benutzeravatar
f104wart
ehem. Moderator
Beiträge: 19351
Registriert: 1. Apr 2013
Motorrad:: CX 500C (PC01), CX 650E "L´abono carrera" im Umbau, CX 500 EML
Wohnort: 35315 Homberg Ohm

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von f104wart »

Kinghariii hat geschrieben: 16. Okt 2019 Ich hoffe nach wie vor unständig, dass nicht mein verdammter Tank Anstoß dieser Diskussion war/ist
Was glaubst Du wohl, was 7fifty mit dem "gegebenen Anlass" gemeint hat und warum er in Deinem Thread auf diesen hier verwiesen hat?

Und was glaubst Du, warum ich meine Sichtweise ausgerechnet am Beipiel eines Tanks versucht habe, zu erklären?

Ja, es war Dein Tank. Aber das macht doch nichts. Deshalb musst Du Dich doch hier nicht rechtfertigen. :wink:

Benutzeravatar
Speed
Beiträge: 2803
Registriert: 18. Aug 2015
Motorrad:: Honda CX 500 C PC 01, Baujahr 1982
Kawasaki ZRX 1100

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Speed »

Nescafe hat geschrieben: 16. Okt 2019 Schade, dass es hier keine "Like Button" gibt, dem Beitrag vom Indianer ist nicht hinzuzufügen.
🕹️🕹️🕹️

Dann nehmen wir hiermit vorlieb. Ich drücke gleich dreimal.😜
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein!

Benutzeravatar
Ratz
Beiträge: 3157
Registriert: 30. Mai 2015
Motorrad:: Mad Martin

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Ratz »

Ich glaube hier reden Leute mit die noch nie im Besitz eines Oldtimer/Youngtimer im Originalzustand waren oder total grün hinter den Ohren sind. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Ich rede jetzt nicht von persönlichen Anpassungen sondern von einem echten Umbau. Ihr würdet also solche Mopeds wie unten im Bild zerstückeln, das Rahmendreieck ausräumen, Motogadgets anbauen, ein Bügelbrett mit Loop ranbraten und womöglich noch eine Upsidedowngabel reinfrickeln? :wow:

Wenn ja, gehen euch auch euere eigenen Mopeds auch am A...... vorbei, sind nur ein Mittel zum Zweck. Kein Herzblut, nessuna emozione.

Zwei Beispiele der Massenwarentoaster um die es mir geht.
20190821_01.jpg
20190821_002.jpg

.....................................................................................................................

f104wart hat geschrieben: 16. Okt 2019 Ich käme nie auf die Idee, eine CX im Originalzustand zu lassen oder sie zum Originalzustand hin zu restaurieren.

Einzige Ausnahme: Wenn mir ein Exemplar in einem aussergewöhnlich guten und originalen Zustand in die Finger käme. Das würde ich an einen Liebhaber weiter reichen, der das zu schätzen weiß.
Das kann ich schon verstehen. Nimm mir das nicht krumm aber so eine originale CX halte ich eigentlich für ein nicht so interessantes Modell. Das ist ein zuverlässiger Muli um von A nach B zu reiten, mehr aber nicht. Da kommen keine Emotionen auf.

Eigentlich!
Jedoch durch diesen anstehenden Umbauhype der bei der CX gerade stattfindet wird auch hier bald alles ausgerottet sein und dann wird auch hier in ein paar Jahren das Gesetz des Angebots und Nachfrage zuschlagen. Und nein, CXen gehören trotzdem nicht in mein Beuteschema.
Du musst registriert und eingeloggt sein, um die Dateianhänge dieses Beitrags sehen zu können.
Wenn du keine Angst vor dem Teufel hast brauchst du auch keinen Gott!

7Fifty

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von 7Fifty »

Kinghariii hat geschrieben: 16. Okt 2019 Ich hoffe nach wie vor unständig, dass nicht mein verdammter Tank Anstoß dieser Diskussion war/ist und sehe es nach wie vor absolut nicht als verwerflich an diesen neu aufbereiten zu lassen. :)
Harald, nimms bitte nicht persönlich. Ja, dieser Faden hier ist aus deinem CB-Thread abgeleitet, was aber nicht heißen soll, aufgrund deiner Tank-Gedanken hier ein Fass aufmachen zu wollen. Ich finde nur das Thema an sich spannend, weil sich nach meinem Ermessen das Lager schon etwas spaltet: Einerseits sind da die, die Originalität sehr schätzen; den anderen ist es vielleicht nicht so wichtig - nur deshalb habe ich hier mal ein allgemeines Benzingespräch eröffnet und nicht deshalb, deine Lacksätze auszuwerten.
Falls das so rüber kam - sorry dafür. :wink:

Mal noch was zum Thema. TortugalNC sprach die Geschichte mit den Simson-Mopeds weiter oben an:

Ich habe gerade mal meinen Fahrzeug-Ordner durchwühlt. Darin befindet sich noch ein Kaufvertrag über eine Simson Schwalbe, die mal in einem IFA-Geschäft zu DDR-Zeiten erworben wurde. Darin angehängt ist noch der Registrierschein (also sozusagen der "Fahrzeugbrief"). Der für mich entscheidende Kasus: Darin steht u.a. auch die Farbe des Fahrzeugs.

Vorab: Das Mopped existiert nicht mehr, wurde mir mal geklaut. :(

Wenn ich mir nun die aktuelle Simson-Szene betrachte und wie "scharf" z.B. alle drauf sind, im Idealfall zu einem Moped auch noch diesen originalen Registrierschein zu haben, würde ich mir in einem solchen Falle schon die Mühe machen, der Karre bei einem Wiederaufbau wenigstens den passenden Farbton zu verpassen, auch wenn der Lackierer da anstelle eines simplen Rot alternativ was 10x stylischeres aus der bunten Welt der Lackfarben aufbringen könnte (Neulackierung oder sonstwas lass' ich hier mal offen.)

Ich mag da mglw. etwas nostalgisch rangehen - aber das macht für mich persönlich die ganze Nummer dann erst richtig rund, weil sie nur so richtig stimmig ist und in Verbindung mit den Papieren einen Sinn ergibt.

Antworten

Zurück zu „Benzingespräche“

Sloping Wheels