Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

[hoppenstedt]

Auf den Punkt.

[Bambi]

Hallo Sven,
inzwischen ist der Thread ja schon ein bißchen weiter gelaufen.

Ich schätze Dich sehr! Deine Mutmaßung bezüglich meiner Person bzw. eines ev. Verhaltens hat mich gerade schwer getroffen.

Ich wollte mit meiner vorherigen Ansage ein Bild gerade rücken. Das hast Du offenbar nicht verstanden. Der LKW-Fahrer in der beschriebenen Situation ist nämlich nicht einfach jemand, der auf sein 'Meiner ist größer, schwerer, stärker ...' besteht. Sondern jemand, dem es sehr helfen würde wenn die anderen Kollegen im Straßenverkehr ein bißchen mitdenken. Stehst Du mit dem Motorrad ungefähr auf der Höhe meiner Hinterachse sehe ich Dich im Spiegel. Wenn Du dagegen ungefähr im Bereich meiner Beifahrertür stehst ist das nicht sicher. Jetzt wechseln wir die Position, ich stehe bei dem Laster an Deiner Stelle neben der Beifahrertür, Du sitzt oben:
Wenn ich dann auf mein - durchaus in der StVO verbrieftes - Vorrecht bestehe und geradeaus durchziehe laufe ich Gefahr, daß Du mich beim Abbiegen umfährst. Weil Du mich nicht sehen konntest und ich das nicht beachtet habe. Ich will damit niemanden freisprechen sondern lediglich zum Mitdenken anregen.
Ich benehme mich im Straßenverkehr durchaus 'sportlich' wie ich es nenne. Ich bin zügig unterwegs und möchte schnell sein. Aber das Wort 'sportlich' beinhaltet für mich gleichzeitig auch den wichtigen Aspekt 'fair'! Ich stecke sofort zurück wenn ich sehe, daß jemand (und sei es durch sein eigenes Verhalten) dabei in Schwierigkeiten kommen könnte.
Das gehört eigentlich alles garnicht hier hin, meine vorherige Antwort bezog sich nur auf die angesprochene LKW-Problematik die ich dank eigener Erfahrung nicht kommentarlos hinnehmen mochte. Wenn es danach geht darf ich als LKW-Fahrer niemals rechts abbiegen weil IMMER jemand in meinem toten Winkel sein kann.
Wenn ich andererseits in Oberklasse-Limousinen im Rückspiegel am roten Blinker erkenne daß mich der Tote-Winkel-Assistent sieht und warnt und der Wagen dann trotzdem rüberkommt frage ich mich gelegentlich schon was der ganze Assistenten-Quatsch soll. Schon in den 90-ern sagte uns bei einem Engländer-Treffen in der Lüneburger Heide ein LKW-fahrender Freund ob wir uns vorstellen könnten wieviele Menschenleben der sogenannte 'Rampenspiegel', der eigentlich nur zum Anfahren seitlicher Laderampen gedacht ist, gerettet hat. In dem sieht man nämlich die oben angesprochenen Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer. Leider sind die nicht an jedem Wagen. Und im PKW werden die Rückspiegel offenbar generell ignoriert, anders kann ich mir so manches Fahrmanöver nicht erklären!
Nix für ungut und schöne Grüße, Bambi

[Roller]

Zur Info:
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[sven]

Ich schätze Dich sehr! Deine Mutmaßung bezüglich meiner Person bzw. eines ev. Verhaltens hat mich gerade schwer getroffen.

Das tut mir leid, war überhaupt nicht meine Absicht!

Über deine Person mutmaße ich eigentlich nur Gutes,
aber dein Beitrag über "Rechtsabbiegen mit LKWs", also
da finde ich bist du gewaltig auf dem Holzweg.

Morgen mehr dazu!

Ebenfalls nix für ungut!

Sven

[Hux]

*snip* aber kann man etwas billigend in Kauf nehmen dessen man sich gar nicht bewußt ist?

50 in der Stadt, 30er Zonen und Spielstraßen sind ja nicht (immer) aus dem Bauch raus definiert. Das geht's drum bei unvorhersehbaren Situationen so reagieren zu können, dass man schlimme Unfälle noch vermeiden kann. Sollte man als Besitzer eines Führerscheins auf jeden Fall wissen. Bin ich deutlich schneller unterwegs, kann ich eventuell nichts mehr vermeiden und nehme damit natürlich einen schlimmeren Unfall billigend in Kauf.

[Kinghariii]

Für mich ist diese Entscheidung, wenn auch sehr hart, begrüßenswert. Der Täter ist ein mündiger Erwachsener, der sich seinen Handlungen und deren Reichweite durchaus vollkommen bewusst ist/war. Er hat wiederholt und wissentlich das eigene Leben (mir Schnurz), vielmehr aber auch das Leben zahlreicher anderer Passanten (mir nicht Schnurz) durch seine rücksichtslose und gefährliche Verhaltensweise in Gefahr gebracht um dadurch auf einer Plattform Geld zu generieren. Es tut mir leid, aber dafür fehlt mir absolut das Verständnis. Dieser Mann ist wie schon mehrmals erwähnt mehr als nur waghalsig mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch BELEBTE Zonen gefahren und hat letztendlich einem Unschuldigen Pensionisten das Leben genommen. Auch wenn keine klare Tötungsabsicht vorhanden war, so war es doch nur eine Frage der Zeit bis soetwas passieren musste... Solch ein Verhalten ist unentschuldbar und nicht mit jugendlichen Leichtsinn abzutun. Ein Mensch musste sterben, dessen Familie nun mit diesem unnötigen Tod zurechtkommen.
Meine Meinung zu diesem prekären Thema

[Roller]

Für mich ist diese Entscheidung, wenn auch sehr hart, begrüßenswert. Der ...

Sind 2 Jahre und 9 Monate für diese Tat hart?
Es gab ja ein paar Gründe, die ihn entlastet hatten. Für mein Verständnis wurde sein Verhalten in der Zeit davor zu wenig berücksichtigt. Die Rechtssprechung wurde seitdem oder aufgrund solcher Urteile und unserem Verständnis für Recht angepasst.

[Kinghariii]

Ich hätte offenbar die Doku zu Ende sehen sollen. Habe ab einem gewissen Punkt abgedreht,da für mich der Fall klar erschien und ich dachte der Mann würde wegen Mordes angeklagt werden. Mein Fehler.
2 Jahre und 9 Monate sind meines Erachtens zu wenig. Wurde immerhin der Motorradschein auf Lebenszeit entzogen?

[sven]

Der kann wohl nicht mehr Moped fahren weil sein rechter Arm nicht mehr tut.

Was anderes: bei allem Mist den der verbockt hat (und der war ja ziemlich maximal)
hat er auf mich im Interview einen guten Eindruck gemacht. Mir kommt es so vor
als sei er wieder auf der richtigen Spur und da stellt sich mir die Frage:
wäre irgendetwas besser wenn man den statt knapp drei für sagen wir zehn Jahre
weggesperrt hätte? Daß der Rentner dadurch nicht wieder lebendig wird ist klar,
aber wäre Alperen dann noch einsichtiger? Ein rücksichtsvollerer Mensch durch
zusätzliche 7 Jahre JVA?
Kann ich mir nicht vorstellen, und da drängt sich dann die Frage auf: warum wol-
len wir (zumindest manche) das?
Das hat schon was mit Vergeltung zu tun, oder?

[obelix]

So kannst das ned sehen.
Dann kannst auch sagen, ein Klaps auf den Po, Sozialstunden im Seniorenheim und ein Zwangsseminar beim Pschodoc würden reichen...

Die Strafe soll ja auch "angemessen" sein und vor allem bei solchen Dingen auch ne Aussenwirkung erzeugen.
Ist halt leider in diesem Fall völlig in die Hose gegangen. So, wie das hier gehandhabt wurde, geht da keinerlei Signalwirkung im Sinne von Abschreckung davon aus. Da kalkuliert ja dann jeder dieser Chaoten mit so ner läppischen Haftstrafe und zieht weiter kräftig am Seil.
"Machen wir halt 2 oder 3 Jahre Pause und dann gehts weiter mit der Karriere und dem schnen Leben"...

Dass da bei dem jetzt ein genereller Umdenkprozess und ne Kehrtwende stattgefunden hat fällt mir auch schwer zu glauben.
Wenn ich mir die älteren Vids anschaue kann ich nicht glauben, dass die Grundeinstellung und vor allem die Sozialkompetenz des Kerls komplett verändert ist. Dazu sitzen die Muster wohl zu tief.

Wenn ich dran denke, dass es Überlegungen gibt, einem bei ne Ladendiebstahl auch noch den Führerschein zu entziehen, kann ich dieses Urteil schon zweimal ned nachvollziehen.

Gruss

Obelix