Moin,
wie sind den da eure Erfahrungen... "läuft" sich das noch ein bisschen ein?
Hab folgende Situation (ist der erste Motor den ich mache):
Hab bei der RC01 die Ventile neu eingeschliffen und bin jetzt am einstellen des Ventilspiels, Optimum ist 0,1mm.
Die neuen Shims haben eine Abstufung von 0,05. Das heißt bei einigen Ventilen kann ich auf 0,08 oder 0,13 gehen. Mein Verständnis sagt mir: stelle 0,08 ein das läuft sich noch ein wenig ein.
Liege ich da falsch oder was sind eure Erfahrungen?
Danke und Gruß aus Offenburg
Didi

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Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
- didi69
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Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Ja, es läuft sich ein wenig ein, aber das Spiel wird kleiner. Also stell lieber etwas mehr ein, ist auch besser für Lebensdauer und Leistung :-)
FF.
Karsten
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Karsten
- sven1
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Moin Didi,
ohne bisher einen Motor gemacht zu haben (steht mir noch bevor) das Ergebnisse des Einlesens.
Ventilspiel etwas größer einstellen da das Ventil sich auf den Sitzen noch etwas Einläuft und das Spiel geringer wird.
Zu gering eingestellt, "staut" sich die Hitze und das Ventil kann "verbrennen".
Ich hoffe das ich das jetzt korrekt gelernt habe, würde aber gerne noch die Meinung eines alten Hasen/Profis lesen.
Grüsse
Sven ( der gerade das Internet leer liest)
ohne bisher einen Motor gemacht zu haben (steht mir noch bevor) das Ergebnisse des Einlesens.
Ventilspiel etwas größer einstellen da das Ventil sich auf den Sitzen noch etwas Einläuft und das Spiel geringer wird.
Zu gering eingestellt, "staut" sich die Hitze und das Ventil kann "verbrennen".
Ich hoffe das ich das jetzt korrekt gelernt habe, würde aber gerne noch die Meinung eines alten Hasen/Profis lesen.
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- didi69
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
uiuiui...
da hatte ich einen Hammerkrassenscheissdenkfehler... mir stellt sich jetzt die Frage ob ich da noch alleine drauf gekommen wäre....
mhh.. egal
VIELEN Dank schon mal für die Antworten...

da hatte ich einen Hammerkrassenscheissdenkfehler... mir stellt sich jetzt die Frage ob ich da noch alleine drauf gekommen wäre....
mhh.. egal

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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Moin Didi
Shims bekommst Du immer in 0.025er Abstufungen.
Spiel auch nach dem Einschleifen im oberen Toleranzbereich einstellen,
meist verringert es sich mit der Zeit, da Tassenstößel verbaut sind.
Zu geringes Spiel muss schon sehr gering sein um zu Abbränden zu führen,
der entsteht, wenn das Ventil nicht mehr ganz schließt,
da hier im Auslass die Wärmeableitung durch den Ventilteller fehlt.
Beim Einlass kann es da zu bösen Gasrückstößen führen,
die hauen Dir das Filterelement durch oder verkokeln die Vergaser.
Zu großes Spiel fordert höheren mechanischen Verschleiß.
Spiel am unteren Ende des Stellbereiches fördert die Leistung,
umgekehrt kostet es etwas Leistung.
Da Du aber nicht auf die letzten Zehntel Leistung angewiesen bist,
stell in den oberen bis mittleren Bereich.
In jedem Fall nach ca 1000 km noch mal messen.
Gruss, Jochen !
Shims bekommst Du immer in 0.025er Abstufungen.
Spiel auch nach dem Einschleifen im oberen Toleranzbereich einstellen,
meist verringert es sich mit der Zeit, da Tassenstößel verbaut sind.
Zu geringes Spiel muss schon sehr gering sein um zu Abbränden zu führen,
der entsteht, wenn das Ventil nicht mehr ganz schließt,
da hier im Auslass die Wärmeableitung durch den Ventilteller fehlt.
Beim Einlass kann es da zu bösen Gasrückstößen führen,
die hauen Dir das Filterelement durch oder verkokeln die Vergaser.
Zu großes Spiel fordert höheren mechanischen Verschleiß.
Spiel am unteren Ende des Stellbereiches fördert die Leistung,
umgekehrt kostet es etwas Leistung.
Da Du aber nicht auf die letzten Zehntel Leistung angewiesen bist,
stell in den oberen bis mittleren Bereich.
In jedem Fall nach ca 1000 km noch mal messen.
Gruss, Jochen !
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.
- f104wart
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Das stimmt aber so nicht ganz.Karsten hat geschrieben: 19. Feb 2020 Also stell lieber etwas mehr ein, ist auch besser für Lebensdauer und Leistung :-)

Je größer das Spiel ist, umso später wird das Ventil geöffnet und umso kleiner ist der Ventilhub und damit über das Einlaßventil auch der Füllungsgrad.
Umgekehrt öffnet das Ventil bei kleinem Spiel früher und macht weiter auf.
Ausserdem schlagen die Nocken bei kleinerem Spiel nicht so sehr auf den Ventiltrieb, weil die Anfahrrampe der Nockenwelle (abgewickelt ist das eine schiefe Ebene) das Ventil sanfter anhebt, was der Lebensdauer der Nockenwelle, der Einstellschrauben und der Ventilschaftenden zugute kommt.
Okay, dieser Punkt ist bei einem OHC-Motor mit Shims nicht ganz so relevant. Bei Motoren mit Stößelstangen, Kipphebeln und Einstellschrauben dagegen spielt das schon eine Rolle.
Beim Auslaßventil sieht das leistungstechnisch etwas anders aus: Hier ist es von Vorteil, wenn das Ventil möglichst schnell öffnet. Und das erreicht man durch ein größeres Ventilspiel.
Empfehlenswert ist es also, beim Einlaßventil an die untere und beim Auslaßventil an die obere Toleranzgrenze zu gehen.
Ich beschäftige mich mit diesem Thema schon etwas länger. Bei der CX beispielsweise hat Honda das Ventilspiel von 0,08/0,10 auf 0,10/0,12 angehoben, weil es bei den auf 20kW gedrosselten Motoren thermische Probleme bei den Auslaßventilen gab.
Das Ergebnis des vergrößerten Spiels war Pittingbildung an den Einlaßnocken, den Ventilschaftenden und den Einstellschrauben, sowie einlaßseitig vermehrtes Einlaufen der Kipphebelwellen. Auslaßseitig treten diese Probleme weniger auf. Hier sind dafür öfter die Ventilführungen ausgeschlagen.
Eine große Rolle spielt natürlich auch das Gefühl, das jemand beim Einstellen hat. Wenn zwei das gleiche machen, ist es noch lange nicht dasselbe. Was bei dem einen 0,12 sind, sind bei dem anderen 0,15. ...Und meistens ist es so, dass das Spiel eher zu groß als zu klein eingestellt wird.

Es gibt dazu auch eine sehr interessante Abhandlung von Scheuerlein Motortechnik.
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Nee, ist doch so, wie ich schrieb. Im Rahmen des Sinnvollen!
Natürlich öffnet ein Ventil mit geringem Spiel etwas weiter. Das macht für die Füllung aber fast nichts aus. Der Nachteil besteht in zwei Punkten:
1. Die Anlauframpe der Nocke beginnt bereits das Ventil leicht zu öffen. Dadurch sinkt der Druck ziemlich schnell. Du merkst das leicht, dass Du dann einen instabilen Leerlauf hast (Mopeds ohne Leerlaufregelung).
2. Die Zeit, die das Ventil geschlossen ist und so seine Wärme los wird, wird kleiner. Die Gefahr des Verbrennens steigt.
Ein leicht (!) größeres Spiel, also am oberen Rand des zulässigen, führt zu etwas schärferen Steuerzeiten, was gut für die Leistungsentwicklung ist.
Ganz klar, wir reden hier von max. 0,05 mm Unterschied, sonst geht es nicht.
FF.
Karsten
Natürlich öffnet ein Ventil mit geringem Spiel etwas weiter. Das macht für die Füllung aber fast nichts aus. Der Nachteil besteht in zwei Punkten:
1. Die Anlauframpe der Nocke beginnt bereits das Ventil leicht zu öffen. Dadurch sinkt der Druck ziemlich schnell. Du merkst das leicht, dass Du dann einen instabilen Leerlauf hast (Mopeds ohne Leerlaufregelung).
2. Die Zeit, die das Ventil geschlossen ist und so seine Wärme los wird, wird kleiner. Die Gefahr des Verbrennens steigt.
Ein leicht (!) größeres Spiel, also am oberen Rand des zulässigen, führt zu etwas schärferen Steuerzeiten, was gut für die Leistungsentwicklung ist.
Ganz klar, wir reden hier von max. 0,05 mm Unterschied, sonst geht es nicht.
FF.
Karsten
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Nee, ist nicht so. Zumindest nicht, was die Lebensdauer betrifft.
Und die Aussage, dass es leistungstechnisch besser ist, ist technisch gesehen auch falsch! Ausserdem musst Du Einlaß- von Auslaßventilen unterscheiden.
Und die Aussage, dass es leistungstechnisch besser ist, ist technisch gesehen auch falsch! Ausserdem musst Du Einlaß- von Auslaßventilen unterscheiden.
- saarspeedy
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Hallo Didi,
wenn du die Ventile einschleifst, solltest du beachten, daß das Einschleifen/Einläppen eigentlich nur ein abschließender Arbeitsgang der Ventilsitzbearbeitung sein soll. Gut gefräste Sitze müssen nicht unbedingt eingeschliffen, bzw. eingeläppt werden.
Falsch positionierte und dimensionierte Ventilsitze sind dadurch auch nicht zu korrigieren. Auch verschlissene, oder beschädigte Sitze sind durch Schleifen nicht fachgerecht zu reparieren.
Hier habe ich mal schnell eine kleine Erklärung zu den Ventilsitzen gebastelt: Du erkennst sicher, daß die Ventilsitze besser gefräst werden, um eine optimale Lage und Breite zu erreichen. Mit Einschleifen geht das nicht!!!
Wenn du das machen lässt, schau dem "Fachmann" besser kritisch über die Schulter. Ich hatte schon einige Motoren in den Fingern, die von einer Fachfirma bearbeitet wurden und bei denen noch nicht mal die Korrekturwinkel gesetzt wurden.
Da ich schon die abenteuerlichten Arbeitweisen gesehen habe, wie Leute Ventile einschleifen wollten und damit mehr kaputt gemacht haben, als nötig, hier noch eine kurze Erklärung dazu:
Wenn man die Ventile nach dem Fräsen der Sitze einschleift, wird ETWAS, mit Wasser verdünnte Schleifpaste auf dem Ventil verteilt (darauf achten, daß die Paste nicht am Ventilschaft runterläuft), das Ventil langsam eingesteckt (damit die Paste nicht wegspritzt) und mit einem Ventilschleifer (Holzgriff mit Gummisauger. Lass die Finger von motorbetriebenem Zeugs) in den Handflächen drehend eingeläppt. zwischendurch leicht anheben, damit die Schleifpaste wieder an die Dichtfläche kommt.
Zur Kontrolle, ob das Ventil richtig trägt wird das Ventil und der Sitz mit einem Lappen gereinigt und ca alle 10 mm ein kurzer dünner Kreidestrich auf der Dichtfläche des Ventils rundherum gezogen. Dann steckt man das Ventil wieder vorsichtig ein und dreht es ca. 1/4 Umdrehung hin und her. Herausziehen. Dann sieht man deutlich, ob die Kreide auf dem gesamten Umfang abgerieben wurde. Wenn nicht, dann den Vorgang wiederholen. Mit den Kreidemarkierungen erkennt man auch schön die Lage und Breite der Dichtfläche. Ich nehme dazu einen Fadenzähler mit 1/10 mm Skala
wenn du die Ventile einschleifst, solltest du beachten, daß das Einschleifen/Einläppen eigentlich nur ein abschließender Arbeitsgang der Ventilsitzbearbeitung sein soll. Gut gefräste Sitze müssen nicht unbedingt eingeschliffen, bzw. eingeläppt werden.
Falsch positionierte und dimensionierte Ventilsitze sind dadurch auch nicht zu korrigieren. Auch verschlissene, oder beschädigte Sitze sind durch Schleifen nicht fachgerecht zu reparieren.
Hier habe ich mal schnell eine kleine Erklärung zu den Ventilsitzen gebastelt: Du erkennst sicher, daß die Ventilsitze besser gefräst werden, um eine optimale Lage und Breite zu erreichen. Mit Einschleifen geht das nicht!!!
Wenn du das machen lässt, schau dem "Fachmann" besser kritisch über die Schulter. Ich hatte schon einige Motoren in den Fingern, die von einer Fachfirma bearbeitet wurden und bei denen noch nicht mal die Korrekturwinkel gesetzt wurden.
Da ich schon die abenteuerlichten Arbeitweisen gesehen habe, wie Leute Ventile einschleifen wollten und damit mehr kaputt gemacht haben, als nötig, hier noch eine kurze Erklärung dazu:
Wenn man die Ventile nach dem Fräsen der Sitze einschleift, wird ETWAS, mit Wasser verdünnte Schleifpaste auf dem Ventil verteilt (darauf achten, daß die Paste nicht am Ventilschaft runterläuft), das Ventil langsam eingesteckt (damit die Paste nicht wegspritzt) und mit einem Ventilschleifer (Holzgriff mit Gummisauger. Lass die Finger von motorbetriebenem Zeugs) in den Handflächen drehend eingeläppt. zwischendurch leicht anheben, damit die Schleifpaste wieder an die Dichtfläche kommt.
Zur Kontrolle, ob das Ventil richtig trägt wird das Ventil und der Sitz mit einem Lappen gereinigt und ca alle 10 mm ein kurzer dünner Kreidestrich auf der Dichtfläche des Ventils rundherum gezogen. Dann steckt man das Ventil wieder vorsichtig ein und dreht es ca. 1/4 Umdrehung hin und her. Herausziehen. Dann sieht man deutlich, ob die Kreide auf dem gesamten Umfang abgerieben wurde. Wenn nicht, dann den Vorgang wiederholen. Mit den Kreidemarkierungen erkennt man auch schön die Lage und Breite der Dichtfläche. Ich nehme dazu einen Fadenzähler mit 1/10 mm Skala
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Re: Ventilspiel nach einschleifen - Erfahrungen
Moin Saarspeedy
Gut erklärt ...
Gruss, Jochen !
Gut erklärt ...

Gruss, Jochen !
Ich würde mich ja gerne entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid.