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"wie ich lernte meine Alte zu lieben"

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T3Eric
Beiträge: 210
Registriert: 2. Mär 2017
Motorrad:: Moto Guzzi T3 1975 Cafe 1100ccm ; BMW R1250R €5

"wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von T3Eric »

Leutz, bin letzt über ein paar Notizen gestolpert, die mich daran erinnern warum ich hier bei euch bin. Verzeiht mir, ich möchte euch ungefragt die daraus entstandene echte Story liefern, einfach nur so, um zu erklären wie das mit der Liebe für Alteisen so gekommen ist.

Im Laufe der letzten 35 Jahre habe ich gemerkt, dass mir das Motorradfahren immer weniger bedeutete. Ich redete mir ein, dass alle anderen Schuld sind: Z.B. weil zu viel Verkehr ist, die schönsten Strecken total überlaufen sind, weil Outlaw-Rocker Mercedes fahren, dafür aber IT-Admins, Arzte und Rechtsanwälte dafür Harleys oder BMW-GSen quälen. Wo sind die wahren Helden auf zwei Rädern geblieben? Ich brauchte unbedingt eine zweite Meinung und mit einem langjährigen Freund (auch Biker) philosophierten wir über die neue Unlust beim Gedanken ans Biken. Nach drei-vier Jacky-Cola und beeinflusst durch die Stimmung, die das Album „wish you were here“ von PF verbreitete, schoben wir es einstimmig auf unser fortgeschrittenes Alter und vermuteten, dass mit den Jahren von dauerhaftem Konsum von Verblödungsfernsehen irgendetwas mit unseren Hirnen passiert sein musste.
Fakt war, man muss das irgendwie wieder rückgängig machen?! Also dachte ich zunächst daran gnadenlos aufzurüsten, um wieder maximalen Spaß am Biken zu bekommen. Also gut, mal den Markt sondieren.
5 Maschinen hatte ich bis dahin besessen und jede davon viele Jahre gefahren. Ja, das sind eigentlich wenige, doch ich war im Prinzip immer sehr zufrieden und sah keinen Anlass öfter zu wechseln. Meine aktuelle TDM 4TX war ja nun schon mehr als in die Jahre gekommen und inspiriert durch diverse Zeitschriften war ich auf der Suche nach einem Hightechmonster. So ein Teil mit all dem was Mann und Frau heut so haben muss. Ich wollte wieder dabei sein, bei denen die was vorzuzeigen haben. In der engeren Auswahl befanden sich dabei drei Maschinen vom Schlage einer Großenduro mit Fahrerassistenzsysthemen, abgasoptimiert, mit Gelsitzbank und Katzenklo hinten drauf.
Noch eine letzte Tour wollte ich mit meiner betagten TDM machen und so fand ich mich im Sommer 2013 bei einer Solotour durch die Alpen wieder. Es war noch nicht viel los auf meiner Route als ich meine Linie durch die geilen Strecken zog. Mit jedem Kilometer fühlte ich mich besser. Als wüsste mein Mädchen dass sie bald weg muss, zeigte sie sich von ihrer besten Seite. Nach 20 km war es wieder da, dieses geniale Gefühl von beginnender Euphorie und dieses Loslassen von allem was jetzt stören könnte. Ich hätte am liebsten Sex mit der Straße gehabt, mit dem Wald, mit den Bergen, mit …. sorry ich kann es nicht zurückhalten, ich hol mir schnell was zum sauber machen, gleich wieder da ….. So jetzt,…Selbst wenn ich am Verdursten gewesen wäre, ich hätte den letzten Euro für Sprit statt für Wasser ausgegeben.
Ich entschied mich auf dem Rückweg von den Dolomiten nach einer Übernachtung in Lienz zu einem Abstecher über den Großglockner. Auf dem Weg dorthin sah man immer mehr Biker, die scheinbar die gleiche Idee hatten. Verdammt, es waren kleinere Gruppen, zumeist 4-5 Bikes, die mir jetzt versetzt vor der Nase herum eierten. Typen, markenspezifisch gekleidet, auf extrem gut ausgestatteten BMW GS. Ich blieb zunächst hinten dran und staunte neidvoll – „auch haben will“. Da ich jedoch fahren statt gaffen wollte und obendrein früher oder später mangels fehlender Kreiselkräfte in einer der nächsten Kurven umgekippt wäre, entschied ich mich fürs Überholen. Ich zog also bei der nächsten Gelegenheit vorbei und grüßte höflich mit dem mediteranen Motorradfahrergruß, rechter Fuß kurz raus, ciao Bello. Wahrscheinlich haben die Jungs aber gedacht ich hätte das Gleichgewicht verloren. Zumindest kam nur kollektives Kopfschütteln und die Scheibenwischergeste zurück.

Fortsetzung folgt....
Abyssus abyssum invocat.

Ono15
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von Ono15 »

Nicht das,was ich erwartet habe,aber ich will mehr👍😉
Lieber durch die Hölle fahren,als zum Teufel gehen

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LastMohawk
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von LastMohawk »

Ja, genau, was ist aus der TDM geworden und haben die GS Treiber auf dem Glockner geweint? und warum spannst du uns so auf die Folter mit der Fortsetzung?

... erwartungsvolle Grüße
der Indianer
Mann, bin ich alt geworden...
- aber ich genieße diese innere Ruhe sehr.

Das wirkt sich auch an der Kuh aus, deren letzte Rille am Reifen meist unberührt bleibt
www.derIndianer.org
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FEZE
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von FEZE »

... mit der engen Hose passiert mir ständig wenn ich die Garage aufmache......wenn dann auch einer von den Eimern den ersten Ton ausspuckt ist es um mich geschehen.....
Schaum und Silikon ersetzen Präzision!

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Caferacer63
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von Caferacer63 »

FEZE hat geschrieben: 16. Mär 2021 ... mit der engen Hose passiert mir ständig wenn ich die Garage aufmache......wenn dann auch einer von den Eimern den ersten Ton ausspuckt ist es um mich geschehen.....
Hi Feze,
öfter mal die Windel wechseln, dann wird die Buchse auch nicht zu eng :grinsen1: :wink:
Bis demnächst
Gruß Ralph

Troubadix
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von Troubadix »

Oh mein Gott, hoffentlich geht es gut aus...

Troubadix
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(Samuel Beckett)

Und wenn ein Cafe-Racer 2 Zylinder haben sollte, na dann nehm ich doch nen Doppelten!!!

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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von Zetti »

FEZE hat geschrieben: 16. Mär 2021 ... mit der engen Hose passiert mir ständig wenn ich die Garage aufmache......wenn dann auch einer von den Eimern den ersten Ton ausspuckt ist es um mich geschehen.....
Deshalb trage ich Jogginghosen im Frühjahr :tease:

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RC42
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von RC42 »

Schön geschrieben!
Auch wenn ich für GS-Fahrer und deren Sympathisanten nichts übrig habe, interessiert mich die Fortsetzung sehr.
Hannes!

Motorbreath its how I live my life - I can't take it any other way
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sven1
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Matchless G3LS Bj. 1952 (fragmentiert)
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von sven1 »

:grinsen1: Kommt auf die GS an
"Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist." (Der Leopard, Giuseppe Tomasi di Lampedusa)

Fee
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Re: "wie ich lernte meine Alte zu lieben"

Beitrag von Fee »

Hi Eric,
ich konnte alles komplett mitfühlen!
Auf Deine Fortsetzung, bin ich wirklich sehr gespannt, obwohl ich vermutlich weiß, wie es weiter geht.
Im übrigen,
ist es eigentlich komplett daneben, was man heute so auf deutschen Straßen als "fast" einziges Moped Modell noch antrifft.
Anscheinend ist das einzige glücksbringende, dass komplette Paket bei der Propellermarke aus Süddeutschland zu ordern, dann das ganze auf einem nagelneuen Hänger, hinter dem X5 ins gelobte Land zu ziehen.
Auch ich habe vor drei Jahren darüber nachgedacht, mich dann aber selber dabei erwischt....zum Glück!
Daraufhin, habe ich mir dann eine 20 Jahre alte neue XJR 1300 zugelegt und diese nach meinen Vorstellungen zurecht gemacht.
Und ja! Ich liebe jeden Meter mit Ihr! Liebe ihren Geruch und ihre vermeintliche Unvollkommenheit.
Ich brauche (obwohl es die Konsumgesellschafft behauptet) keinen Schnickschnack, keine beheizte Massagesitzbank, keine Fahrmodis, die vom eigentlichen ablenken.
Nur wenig brauche ich wirklich!
Zeit für mich/uns, einen guten Freund/Freunde, die das gleiche Freiheitsgefühl suchen.
Und das ganze so oft es überhaupt möglich ist.
Es gibt soviel schönes!
Gruß Ralf

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