Nach langer Zeit und viel Arbeit mit meinem Vergaser, hatte ich nun Gelegenheit mal eine Ausfahrt zu machen und mich wieder dem Spannungsabfall zu widmen. Das Thema begleitet mich nun schon eine ganze Weile :-(
Es verhält sich so, dass die Batterie ohne Licht korrekt "betankt" wird. Der Regler macht bei 14,7 V dicht, die Batterie wird also geladen.
Sobald ich Licht dazuschalte, sinkt die Ladespannung dramatisch ab. Im Standlicht bereits auf 12,5 V, mit Abblendlicht auf 12 und darunter. Damit ist natürlich keine ordentliche Fahrt möglich, die Batterie wird also konstant ausgesaugt. Aus der Erfahrung dauert es ca. 45 Minuten bis nicht mehr geht ;-)
Der Rotor der Lichtmaschine ist bereits getauscht, ebenso der Regler/Gleichrichter sowie die Batterie. Übrig sind nun nur noch der Stator und die Kohlebürsten.
Dennoch habe ich mich heute drangesetzt und einige Messungen durchgeführt. Interessant dabei war, dass ich bei der Regler-/Gleichrichter Messung nicht im Ansatz die Werte erreicht habe, die das Handbuch vorgibt. Dazu aber später mehr.
Ich habe alle Messungen und Werte in eine Exceldatei gepackt und davon Screenshots angehangen. Ich hoffe man versteht die Tabellen. Bin selbstredend kein Elektriker, mein Wissen hält sich hier sehr in Grenzen. Und damit auch meine Notizen

Für die Messungen habe ich ein handelsübliches Multimeter genutzt (Uni-T 890D+).
Die Stecker 4-polig und 6-polig sind die (weiblichen) des Reglers/Gleichrichters in Aufsicht. Einzig der Statortest auf Masse wurde am Stecker des Stators (männlich) durchgeführt.
Erläuterungen: MM +/- = Multimeter Prüfspitze plus bzw. minus. MM + an SW bedeutet also die positive (rote) Prüfspitze wurde an das schwarze Kabel des Steckers gehalten.
Die meisten Prüfungen sind auch in Gegenrichtung erfolgt.
Interessant ist in diesem Fall wie ich finde die Widerstandsmessung. Laut Handbuch sollen 5-40 Ohm gemessen werden, in Gegenrichtung 2000 Ohm oder mehr.
Eine solche Messung erreiche ich nicht. In normaler Flussrichtung 3 kOhm aufwärts. Unterhalb der Kiloohm Einstellung des Multimeters erreiche ich keine Messwerte (= OL), also dem Messbereich, der zwischen 5-40 Ohm liegen sollte.
Da der Regler allerdings im Grunde seinen Dienst tut - zumindest bis Licht eingeschaltet wird - gehe ich hier erstmal von einem methodischen Messfehler aus, oder aber, die heutigen Regler/Gleichrichter sind technisch anders aufgebaut also vor 40 Jahren, was die alte Anleitung des Werkstatthandbuchs unbrauchbar macht da heute andere Sollwerte genutzt werden müssten.
Hier hoffe ich auf eure Expertise und Erfahrung. Womöglich erkennt ihr aus den Messwerten einen Fehler der zum beschriebenen Verhalten führen kann.
Was sich nicht in der Tabelle findet: Die drei Phasen des Stators haben alle 0,5 Ohm Widerstand und haben gegenüber Masse keinen Durchgang.
Mir gehen mittlerweile die Ideen aus. Der Stator scheint in Ordnung, der Regler im Grunde auch. Das ergibt aber keinen Sinn. Irgendwo muss der Fehler ja stecken.
Ist es möglich, dass der Stator trotz mutmaßlich korrekter Messerwerte nicht genügend Leistung erbringt um die Verbraucher und das Laden der Batterie zu versorgen?
Zum Beispiel im Sinne einer Entmagnetisierung. Oder aber auch einfach das der neue 2022er Rotor nicht mit dem 1981er Material des Stators korrekt "zusammenarbeitet".
Aktuell habe ich keine Messung der Wechselstromwerte der einzelnen Phasen gemacht. Das ist eine weile her. So wie ich mich erinnere, sollen dabei 50-60 V Wechselstrom je Phase bei entsprechend hoher Drehzahl rauskommen. Diese Werte habe ich niemals erreicht, sofern sie überhaupt richtig sind. Was müsste ein gesunder Stator dieser Bauart an Wechselstrom je Phase ausgeben?
Bin auf eure Gedanken gespannt!
Viele Grüße,
Michael!