
Vorab gleich mal: Eigentlich hat das Ding in einem "Cafe- Racer- Forum" nichts zu suchen. Frankys bride ist eine alte GSXR 750, die wieder in eine "ähnlich dem Original"- Zustand zurückversetzt werden soll, also ein klassischer Superbike- Racer. Ich hoffe Sie findet trotzdem Aufnahme+ Zustimmung in eurem erlauchten Kreis.
Seit meiner Jugend habe ich eine Affinität zu Multizylindern + zu sportlichen italienischen Motorrädern. Ist klar, was dann mein zweites Motorrad, nach der Anfänger- Z250A, war: Eine gut abgehangene umgebaute 900 Sei, die ich seit 1988 besitze. Zu Ihr gesellten sich im Laufe der Jahre noch ein zweiter 6-ender aus Italien, diesmal mit speziellem Rahmen und zum Touren+ leichtes Gelände noch ein bärenstarker neuerer Dreizylinder meiner Hausmarke.
Aber eine alte GSXR, und mit alte GSXR meine ich die luft- ölgekühlten Dinger mit dem wunderschönen Alu- Doppelschleifenrahmen, hat mir auch immer schon gefallen. Für mich aber bitte nur die 750er, in so einen Racer gehört eine Drehorgel und kein Drehmomentmonster wie bei der 1100.
So habe ich mich seit etwa 2018 immer wieder mal nach einer GSXR umgesehen, der Alu- Doppelschleifenrahmen war ein Muss, eine schöne W war auch möglich gewesen, die Preise ziehen ja langsam an für die Öligen. Mein Favorit wäre eine GR77B gewesen, das ist das Modelljahr 88+ 89, mit dem Ultrakurzhuber, dem neueren, schöneren, aber leider auch schwereren Rahmen+ herkömmlicher Telegabel. Aber auch die 91er GR7AB mit der damals neuen, windschlüpfrigen Nase hätte mir gefallen. Die Suche dümpelte so vor sich hin und wer weiß, ob ich wirklich eine Gixxer gekauft hätte.
Ein altes Inserat bei Ebay- Kleinanzeigen brachte 2020 dann endlich Bewegung in die Suche: Dort inserierte einer eine „Renn“- Verkleidung + Höcker für eine GSXR 750, angeblich von Pferrer. Auf den Bildern konnte man sofort erkennen, die Verkleidung gehört für die GR77B, aber ein paar Punkte waren speziell: Die Nase war vorne „spitzer“ und abgerundet sowie mit einer, leider defekten, Plexiglasscheibe abgedeckt, im unteren Bereich war Sie komplett geschlossen und weit nach hinten gezogen. Der Höcker war auch sehr eigenwillig, vorne zum Tank hin hochgezogen und mit 3 schicken Polstern abgedeckt, von denen leider nur noch 2 vorhanden waren. Der Hersteller der Trümmer ist mir bis heute nicht klar. Die Teile sahen sehr desolat aus, aber ich habe diese Verkleidungsteile nirgendwo mehr sonst gesehen und da Sie mir sehr gefielen war der weitere Weg relativ klar.
Die Idee war, einen dieser traurigen „Streetfighter“ zu kaufen, zu denen leider die Mehrzahl der alten Gixxer verschandelt worden sind und den dann wieder in seine stolze Racingoptik zurückzuversetzen.
Das Angebot an verranzten alten Gixxern ist gar nicht mehr so üppig wie man vielleicht denkt. Und oft sind auch die Preisvorstellungen für verhunzte Fighter sehr unangemessen. Und da ich ein sparsamer Schwabe bin, bin ich zu guter Letzt an einem Fragment im schwarzen Wald hängen geblieben, das aus Rahmen, Motor, Tank und der Elektrik für schlanke 200€ bestand. Ohne Papiere, versteht sich. Der junge Verkäufer machte einen vertrauenswürdigen Eindruck und so holte ich am 13.2.21 das Geschoss im 300km entfernten Löffingen ab. Auf dem Rückweg lud ich dann auch noch die Verkleidungsteile in der Nähe des schwäbischen Biberach an der Riß auf. Zustand bei der Abholung in Löfflingen: Seht euch nur mal diese beiden mächtigen oberen Rahmenrohre an! und der tolle Feinripp- Motor! Ein Traum!


Der nächste Teil der Geschichte folgt die Tage.