... da will ich mich mal vorstellen.
Christoph nennt man mich seit über 40 Jahren und die letzten davon wohne ich da, wo der Park in der Heide steht.
Mit Motorrädern hab ich erst spät begonnen, erst mit 40 den Führerschein gemacht - aber das Virus schlummerte in mir seit dem 16. Lebensjahr.
Da besuchte ich nämlich in Moskau die Allunionsausstellung und neben all dem polierten Marmor und den Auslagen,die aussahen als seien sie aus einem westlichen Kaufhaus entnommen fand ich da zwei Motorräder, die aussahen, als hätte die Wehrmacht sie zurückgelassen.
Nein - mit Militaristen hab ich nix am Hut, aber klassische Boxer mit Seitenwagen fand ich schon faszinieren! Heute weiß ich: Es waren eine Ural und eine Dnepr.
Aber das Leben ging eben andere Wege: Schule, Studium, Familie, Haus... ließen kein Platz für diesen Traum, auch wenn er nach 1989 in greifbare Nähe rückte.
Mit 40, nach Scheidung und mitten im Beginn der Midlife-Crisis hab ich dann den Führerschein gemacht und mir eine gebrauchte Chang Jiang gekauft - das ist die chinesische Variante, Weiterführung der russischen M72, die der BMW R71 abgekupfert wurde... eben ein klassischer Boxer mit Geradwegfederung, Seitenventil-Motor und dem "Amtsbeiwagen"
Ich hab die Maschine "Annemarie" genannt, nach meiner Oma und ich fand das ganz passig.
Allen Unkenrufen zum Trotz erwießt sich die Maschine als doch recht solide. Klar - irgendwas zum Schrauben findet man immer, aber ich fahr sie auch im Alltagseinsatz und sie tut gute Dienste - diesen Winter kommen einige elektrische Komponenten neu und die Zündung wird digitalisiert.

Gespann macht Spaß, aber irgendwann drängte es mich nach ner Solo - und so fand ich zur Enfield: 93er Vergasebullet, mit 22 PS nicht gerade ein Renner, dafür ebenso bekloppt wie "Annemarie", mit Rechtsschaltung, dafür Bremse links - eben "very british".
Da die Ennie nicht gerade ein Racer ist und ich damit auch den Alltagsweg auf Arbeit fahre (eine Strecke 50km), hab ich sie eher im Stil "der Landarzt kommt" aufgebaut - der kleine Lederkoffer ist fest installiert und tut im Alltag gute Dienste.
Mit der Enfield war ich letztes Jahr in Skagen - reine Regentour, wovon sich der indische Wanderelephant mit britischen Wurzeln aber nicht beeindrucken ließ ;-)

Zwischendurch hatte ich mal ne Suzuki GS 450e - die wollte ich eigentlich zum Cafe Racer umbauen, aber es kam anders - meine Tochter zog zu mir und da wir hier etwas ländlich wohnen, musste sie mobilisiert werden. Aus der GS450 wurde ne GS125 - aber die stell ich in einem Extra-Thread vor, denn die passt wohl am Ehesten in das Forum.
Das Thema Cafe Racer lässt mich nicht wirklich los, aber momentan mangelt es am Platz, ein weiteres Motorrad vernünftig unterzubringen - und ein schlüssiges Konzept was zum finanziellen Rahmen passt fehlt auch noch - ich hab ja schon 3 Motorräder, die einsatzbereit gehalten werden wollen...
Na dann - les ich mich hier mal ein!
Grüße aus der Heide,
Christoph