Also, wenn es um fehlende Umbauberichte geht, da muß ich für mich gesprochen, mir natürlich an die eigene Nase fassen. Zu wenig Zeit wegen anderer Projekte, die ich, um mich beruhigt in den Ruhestand verabschieden zu können, erstmal fertig machen und veräußern muß. Dann widme ich unserer Pflegetochter viiiel Zeit, um sie auf das Leben in vielleicht schlechterem Umfeld vorzubereiten, in das sie irgendwann entlassen werden muß. Das ist mir im Moment wichtiger, als all das Sammelsurium in meinen Garagen. Und wenn ich das alles mal in trockenen Tüchern habe, geht´s mit meiner bereits angekündigten Umbaugeschichte der beiden kleinen Guzzis weiter. In bester "Built - not bought" Manier - Versprochen!
Veränderte Interessen der jüngeren Generationen erfahre ich deutlich im Oldtimerbereich, in dem ich auch beruflich einige Jahrzehnte international auf dem Buckel habe. Insbesondere hier in Deutschland hat sich da die letzten Jahre viel verschoben. Den großen Bezug zu stinkenden Verbrennern haben merkbar weniger "Junge". Den Clubs sterben die Mitglieder einfach weg und der Nachwuchs fehlt, was sich auch zumindest hier im Saarland in Zahlen belegen lässt. Bei meiner ehemaligen Oldtimer-Kundschaft in Asien sieht es da deutlich positiver aus. Hat vielleicht was mit den geänderten politischen Rahmenbedingungen hierzulande zu tun.
Was ich hier im Umfeld bemerke, ist eine Interessenverschiebung hin zu Brot-und-Butter Fahrzeugen (oder wie soll ich das ausdrücken?). Mofaclubs sind äußerst aktiv hier in der Gegend. Begeistert, kreativ und sozial engagiert. Dieses Potential an Kreativität zeigt sich ja leider nicht bei uns im Forum.
Aber das alles erklärt ja nicht vollständig, weshalb es hier weniger Umbauberichte gibt.
Es scheint wirklich eher hin zur gekauften Individualisierung zu laufen, als zum eigenen Handanlegen. So konnten z. B. 2, der jüngeren HU Prüfer, bei denen ich mit meinen Umbauten zur normalen HU war, es nicht nachvollziehen, daß man sowas selbst macht: "...aber das kann man doch alles kaufen" war der mitleidige Tipp des Einen. Der andere ging nur kopfschüttelnd um die Honda rum und murmelte "...soo viel Arbeit."
Und in meinem räumlichen Umfeld kenne ich inzwischen mehr Leute, die sich ein Motorrad von einem Fachbetrieb umbauen lassen, als selbst in der Werkstatt zu stehen und kreativ zu werkeln - und das auch bei Leuten, die keine 2 linke Hände haben. Auch wenn Mopeds hier im Forum hochgefeiert werden, die komplett von Fachbetrieben aufgebaut wurden und der Besitzer sich die Finger höchstens beim Felgenpolieren dreckig gemacht hat, irritiert mich das schon. Ich versuche mir dann einen Umbaufred vorzustellen, der in der Hauptsache die Arbeit vom Motorenbauer, Lackierer, Sattler, Zweiradmechaniker und DHL Zusteller beinhaltet....
