Hier nochmal eine Zusammenfassung aus dem Guzziforum, die die Erkenntnisse hier abrunden:
"In Italien ein paar Besonderheiten:
- Überführung auf eigener Achse nur mit italienischen Ausfuhr-bzw. Überführungskennzeichen inkl. ital.Haftpflicht
- Überführung auf Anhänger im Vergleich dazu problemlos, aber du darfst nicht über die Schweiz fahren
- neben den ganzen Papieren inkl. COC benötigst du eine italienische Abmeldebescheinigung und Auszug aus dem ital. Automobilregister. Unter Umständen muss man diese Bescheinigungen noch beglaubigt übersetzen lassen
Steuerlich scheint damit der Import einfach zu sein, aber das ganze drumherum ist nicht so trival. Am besten du fragst auch mal in deiner Zulassungsstelle.
Die Originalpapiere werden immer von der Zulassungsstelle eingezogen. Hat man bei meinem alten Lada aus Lettland auch gemacht. Aber die wurden nicht zurückgeschickt, sondern nur zur Sicherheit 6 Monate aufbewahrt und dann vernichtet.
Aber mehr als eine Einzelabnahme (kein COC, Bj.1972) habe ich nicht benötigt. Das ganze oben erwähnte Brimborium scheint daher von Italien vorgeschrieben zu sein und ist nicht aus unserem Bürokratismus entsprungen. "

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Import aus Italia - wer weiß Bescheid?
- Zissel
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MG V7 750 '70
XS1 '71
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Re: Import aus Italia - wer weiß Bescheid?
Gruß Martin
- Zissel
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Re: Import aus Italia - wer weiß Bescheid?
Ei Gude, ich würde gern nochmal auf das Thema zurückkommen. Der Kumpel hat die Guste mittlerweile in Italien abgefischt und steht mittlerweile vor der Par. 21-Abnahme. Die hat er dummerweise beim TÜV eingefädelt und dort läuft's jetzt an, wie ich's nicht anders von ihm kenne. Die Rahmendaten:
MG V7 700, Bj. 1971
EZ 1971 für den Behördendienst, dort 19 Jahre im Dienst
1990 Verkauf an den ersten Privaten
2006 Verkauf an den zweiten Privaten
Jetzt geht der Zirkus los:
1) Seit Anfang der 90er gibt es in Italien eine Art Fahrzeugschein, der auch fast genauso aussieht wie unserer. Da steht dann auch das Zulassungsdatum auf den ersten Privatbesitzer drin: Januar 1990. Darauf hat sich der Kittel jetzt fixiert und will als Erstzulassung nur dieses Datum anerkennen. Grund: für den Behördendienst gibt es kein vergleichbares Dokument von 1971. Die Dinger gab es damals ja auch noch gar nicht. Auch hatten die Behördenmopeds damals wohl keine Zulassungsdokumente wie die Privaten, jedenfalls liegt dazu nix vor. Nun ist der 01.01.1990 aber das magische Datum für allen möglichen Kokolores: AU, 2 Spiegel, Ochsenaugen nur mit zusätzlichen Blinkern hinten, zum x-ten mal verschärfte Geräuschwerte, usw. Weder Abgas- noch Geräuschwerte dürfte die Kiste, die in den 60ern konstruiert wurde, erfüllen.
2) Sowohl in dem italienischen Schein als auch im Datensatz von MG steht nur das Standgeräusch, nicht aber das Fahrgeräusch (da steht im Schein einfach nur ein Strich). Der Kittel verlangt jetzt eine Fahrgeräuschmessung, von der er gleich schon mal vorausschickt, dass das teuer und schon gar nicht so einfach wird und nur auf einer dafür geeigneten Teststrecke gemacht werden kann und bla und blubb. Dabei ist die Karre komplett original, sogar mit den originalen Zigarren inkl. Teilenummern drauf.
3) Dito vorhanden: das Leer- und zul. Gesamtgewicht, nicht aber die zulässige Achslast vorne und hinten. Der Kollege möchte die Werte sehen.
4) Irgendeine beknackte EU-Homologation wird verlangt, und zwar vom Hersteller - für eine Karre aus einer Zeit, in der selbst der Begriff "EU" noch 20 Jahre in der Zukunft lag.
Mein erster Reflex ist Abbruch der Verhandlungen und einen realitätsnäheren Verein aufsuchen. Aber hat unabhängig davon hier jemand Erfahrungen mit sowas? Viele italienische Guzzen der 60er und 70er waren ja im Polizeidienst und wurden nach ihrer Ausmusterung nach Deutschland importiert - v.a. in den 90ern. Vielleicht gibt's hier ja den einen oder anderen Eigner von so einem Teil. Ferner, was die fehlenden Daten angeht: Kann hier die Briefkopie von einer V7 700 helfen, die von Anfang an in Deutschland zugelassen war? Wobei die wahrscheinlich dünn gesäht sind, m.W. kam der Verkauf in D erst mit den 750ern nennenswert in die Gänge...
MG V7 700, Bj. 1971
EZ 1971 für den Behördendienst, dort 19 Jahre im Dienst
1990 Verkauf an den ersten Privaten
2006 Verkauf an den zweiten Privaten
Jetzt geht der Zirkus los:
1) Seit Anfang der 90er gibt es in Italien eine Art Fahrzeugschein, der auch fast genauso aussieht wie unserer. Da steht dann auch das Zulassungsdatum auf den ersten Privatbesitzer drin: Januar 1990. Darauf hat sich der Kittel jetzt fixiert und will als Erstzulassung nur dieses Datum anerkennen. Grund: für den Behördendienst gibt es kein vergleichbares Dokument von 1971. Die Dinger gab es damals ja auch noch gar nicht. Auch hatten die Behördenmopeds damals wohl keine Zulassungsdokumente wie die Privaten, jedenfalls liegt dazu nix vor. Nun ist der 01.01.1990 aber das magische Datum für allen möglichen Kokolores: AU, 2 Spiegel, Ochsenaugen nur mit zusätzlichen Blinkern hinten, zum x-ten mal verschärfte Geräuschwerte, usw. Weder Abgas- noch Geräuschwerte dürfte die Kiste, die in den 60ern konstruiert wurde, erfüllen.
2) Sowohl in dem italienischen Schein als auch im Datensatz von MG steht nur das Standgeräusch, nicht aber das Fahrgeräusch (da steht im Schein einfach nur ein Strich). Der Kittel verlangt jetzt eine Fahrgeräuschmessung, von der er gleich schon mal vorausschickt, dass das teuer und schon gar nicht so einfach wird und nur auf einer dafür geeigneten Teststrecke gemacht werden kann und bla und blubb. Dabei ist die Karre komplett original, sogar mit den originalen Zigarren inkl. Teilenummern drauf.
3) Dito vorhanden: das Leer- und zul. Gesamtgewicht, nicht aber die zulässige Achslast vorne und hinten. Der Kollege möchte die Werte sehen.
4) Irgendeine beknackte EU-Homologation wird verlangt, und zwar vom Hersteller - für eine Karre aus einer Zeit, in der selbst der Begriff "EU" noch 20 Jahre in der Zukunft lag.
Mein erster Reflex ist Abbruch der Verhandlungen und einen realitätsnäheren Verein aufsuchen. Aber hat unabhängig davon hier jemand Erfahrungen mit sowas? Viele italienische Guzzen der 60er und 70er waren ja im Polizeidienst und wurden nach ihrer Ausmusterung nach Deutschland importiert - v.a. in den 90ern. Vielleicht gibt's hier ja den einen oder anderen Eigner von so einem Teil. Ferner, was die fehlenden Daten angeht: Kann hier die Briefkopie von einer V7 700 helfen, die von Anfang an in Deutschland zugelassen war? Wobei die wahrscheinlich dünn gesäht sind, m.W. kam der Verkauf in D erst mit den 750ern nennenswert in die Gänge...
Gruß Martin