da dies mein allererster Post ist möchte mich zunächst mal vorstellen. Ich bin der Dominik, 38 Jahre alt und habe vor Kurzem eine Kawa ER-5 Bj 1997 Laufleistung 35.000km für 200 € erstanden, die nicht läuft, bis vor 3 Jahren aber angeblich noch gelaufen ist und das auch gut. Sie springt nicht an (mehr dazu weiter unten) und er (=Vorbesitzer) ist damit auch einmal im Graben gelandet (Reihenfolge vermutlich andersrum). Leider stand sie einen Großteil der Standzeit draußen, ärgerlich, aber abgesehen von ein wenig Flugrost hier und da sieht sie noch gut aus für ihre 28 Jahre. Ich habe damals auf einer ER-5 meine Führerschein gemacht und habe mich schon damals in das Modell verliebt, denn selbst für jemanden der vom Mofa kam fuhr sich das Ding so geschmeidig wie ein Fahrrad. Ich wollte schon immer eine haben. Unabhängig davon ob ich sie wieder ans Laufen kriege fand ich den Preis gut (selbst wenn sie als Ersatzteillager endet), musste halt leider direkt knapp 100 € für den Transport drauflegen und nochmal gleich 70 € (Batterie und Ölwechsel) um überhaupt einen Startversuch zu wagen.
Also in die [s]Scheune[/s] Werkstatt geschoben, Verkleidung runter, Tank runter, Ölwechsel samt Filter, Testtank (Tropf) angeschlossen, neue ZK rein und Starversuch: Anlasser dreht aber Motor dreht nicht mit. Stimmt also was mit dem Freilauf nicht, was sich nach Öffnen des Generatordeckels und nochmaligem Startversuch auch bestätigte: Anlasser dreht, Kette dreht, Ritzel dreht, aber das Anlasserritzel nimmt den Freilauf "nicht mit". Vorbesitzer, der noch sehr jung ist und kaum Ahnung zu haben schien, meinte noch da stimme "irgendwas mit der Kupplung links nicht".
Also alles raus und jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem.
TLDR ab hier:
Der Freilauf hat 3 Federn, auf diesen Federn sitzt jeweils ein Stift der wiederum eine Rolle nach außen drückt. Problem ist, das einer der Stifte in seiner Vertiefung festklemmt. Er sitzt so tief drin, dass er sich nicht mit einer Zange oder so packen lässt, einzig die etwa 1mm große Öffnung bietet eine Möglichkeit mechanisch darauf einzuwirken. Ich habe schon so einiges versucht um den Stift zu lösen. Unter anderem (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge):
- Freilauf auf Holztisch gehauen bzw. gegen geklopft
- Dünnsten Schraubenzieher den ich finden konnte in die 1mm-Öffnung gesteckt und versucht herauszuhebeln
- Erhitzen mit einem kleinen Brenner
- Multiöl/WD 40
- MoS2-Rostlöser
- Ultraschallbad (dabei festgestellt dass das Ding verdammt fix anfängt zu rosten)
- sonstige Hebelversuche
- durch leichte Hammerschläge auf einen Imbussschlüssel auf die Hülse versucht dieser reinzudrücken um sie überhaupt irgendwie gängig zu machen
Außer "noch mehr erhitzen" oder "noch länger in Multiöl einlegen" in Verbindung mit Rausziehversuchen fällt mir nicht ein.
Hat jemand nen heißen Tipp für mich wie ich den Stift da rauskriege? Ich würde ungerne über 150€ für neue Teile investieren nur um festzustellen, ob sich weitere Investitionen überhaupt noch lohnen. Soweit ich das recherchieren konnte ich die Laufleistung die allerunterste Verschleißgrenze für das Teil und abgesehen von dem klemmenden Stift und ein paar Laufspuren der Rollen sieht der Freilauf auch noch gut aus.
Ich füge noch Bilder hinzu damit ihr euch das bildlich vorstellen könnt.
Hier sieht man das Teil mit ausgefahrenen Stiften. Wie gesagt klemmt einer davon in seiner Vertiefung fest.

Und hier in ausgebauter Form. Sehen nicht 100% so aus, aber in etwa.
