weiter gehts...
Nach dem die Kuh einen Tag Pause hatte, ging die Reise weiter. Aus dem Nordschwarzwald übers Hecken und Beeren Gäu Richtung Schwäbische Alb. Kurz vor Herrenberg suchten wir Ersatz für den Windschutz an Birgits Helm Mikrofon. Die Windgeräusche bei mir waren unerträglich laut. Also rein in einen Penny und dort gab es diese Spülschwämme. Kurzerhand aus einem, einen Windschutz gebaut. Nicht schön, aber effektiv. Die Fahrt war wesentlich angenehmer. Die restlichen Schwämme schenkten wir einer älteren Dame die sich sichtlich freute. Was soll ich auch mit dem Plunder im Tankrucksack. Füllmaterial hatte in Form meiner alten Socken eh genug.
Da wir ja auf kleinsten Sträßchen unterwegs waren, war auch etwas Kultur eingeplant. Wir wollten die Burg Lichtenstein anschauen. Leider kamen die Tage des Föhns und mitten in einem Wald galoppierte die Kuh auf einen kleinen schattigen Parkplatz der zur Nebelhöhle gehörte. Die Nebelhöhle versprach Abkühlung, so wurde der Plan geändert. Da die Schwäbische Alb eine Ablagerung des Jurameeres war, und sehr viel Kalk im Boden sich verbirgt, findet man sehr viele Tropfsteinhöhlen dort. Tja und die Nebelhöhle neben der Bärenhöhle die bekannteste von ihnen.
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Der Besuch lohnt sich und mit 7€ Eintritt auch noch erschwinglich. Natürlich mussten wir auch die örtliche Gastronomie testen und gönnten uns ein lecker Eis.
Jetzt muss man wissen, dass beim Caferacer Stammtisch Rheinland ein Running Gag besagt, dass aufgrund der tektonischen Plattenverscheibung die Afrikanische Platte, Italien Richtung Norden und zwischen den Schwarzwald und das Allgäu geschoben hat. So wurden diese beiden Landschaften entzweit. Dieses Phänomen wird aufm Stammtisch immer wieder besprochen und wir konnten es in Live erleben. Die Plattenverschiebeung hat kleinste Sträßchen die sich auf und abwinden geschaffen und wir waren sehr dankbar dafür.
In Leutkirch gabs noch einen Kaffee bei einer sehr netten Dame beim örtlichen DAF Händler. Dann gings weiter nach Reutte / Tirol wo unsere Unterkunft für uns bereitstand.
Ich hatte noch nicht einmal das Moped aufm Hauptständer als ein mir unbekannter älterer Herr sich näherte und fragte ob ich der Indianer ausm Forum sein… Ich konnte es mit Sicherheit bejahen. Klein ist die Welt. Leider hat er moderneres Zeug unterm Arsch gehabt, eine 1150 er BMW 4 Ventiler.
Nach angenehmer Nacht mussten wir uns leider über die B179 in Richtung Fernpass in die Blechlawine einreihen. Bis zum Tunnel lief es sehr zäh. Gut, Blinker links und vorbei geht halt auch nicht immer. Dann war der Tunnel per Ampel nur noch einseitig befahrbar. Bei Grün konnten wir uns ganz vorne einreihen und hatten Freie Fahrt über den Fernpass.
Irgendwie schafften wir es durch das Ötztal, es wurde immer wärmer, dafür der Verkehr moderat. Über Sölden winkte dann schon das Timmelsjoch, endlich Abkühlung und viel Spaß. Nur die Radfahrer, auf die muss man richtig Acht geben.
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Stolz stand unser Alteisen neben dem ganzen jungen Gemüse. Ich bilde mir aber auch nicht mehr ein, mit ihren 48 Jahren,
70 PS beladen mit Gepäck und zwei Passagieren, mit den neuen Eisen mithalten zu müssen. Ja man wird von vielen nur noch als Hindernis angesehen, das egal wo und egal wie von Fahren überholt werden muss. Nein, man kann auch mal die Landschaft genießen und nicht nur das Asphaltband vor meinem Vorderhuf. Also immer ein Auge im Rückspiegel, irgendein Idiot ist immer auf Kriegspfad.
Weiter gings über den Jauffenpass zum Penser Joch, das sich sehr schön fahren lässt. Die alte Kuh lief munter die Bergstraße hoch und gesellte sich dann zu den anderen Mopeten oben am Joch. Der Wirt verkaufte uns bereitwillig einen Kaffee und ein Cola. Solange konnte unser altes Eisen verschnaufen. Endlich kamen auch andere ältere Eisen dazu… eine K100LT, eine R80ST und eine wunderschöne CB500 K irgendwas. Nette Gespräche wurden geführt.
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Auf der Fahrt ins Tal konnte ich dann aber diese Truppe an einer sicheren Stelle überholen. Sie fuhren dann doch ein wenig zu sehr im Landschaftsmodus ins Tal.
In Bozen angekommen mussten wir noch südlich der heißen Stadt einen Berg erklimmen. Eine schmale Straße, die auch mit dem Zweirad und Gegenverkehr ihre Aufmerksamkeit forderte, führte uns zu dem Berggasthof Schneiderwiesen. Ich mach jetzt einfach mal Werbung dafür.
https://schneiderwiesen.it/ Was einem dort für den Taler geboten wird, ist einfach spitze. Sehr nette Wirtsleute, sehr ruhige Lage und vor allem an den Tagen des Föhns auf 1370m Höhe auch angenehm kühl.
Die Halbpension war sehr reichlich, selbst gekocht und ich muss nicht erwähnen, sehr sehr lecker. Eine gute Wahl.
Den folgenden Tag wollten wir uns Meran anschauen. Soll schön sein dort. Also nach dem Frühstück wieder auf die Kuh, diesmal ohne Koffer, die durften im Berggasthof verweilen. Dieser war für 4 Tage unser Stützpunkt.
Von Bozen nach Meran. Kann man auch im Tal entlang gondeln und sich mit der BMW die Füße kochen lassen. Also rauf auf den Berg in Form des Medelpasses. Den benutzen wir in den Folgetagen öfters. Von dort runter nach Fondo und wieder rauf übern Gampenpass nach Meran. Schon während der Abfahrt am Gampenpass wurde es mit jeder Kehre wärmer und die heiße Luft aus dem Tal blies uns entgegen.
Aus diesem Grunde wählte ich als Stellplatz für die BMW diesmal entgegen meiner Überzeugung eine Tiefgarage in der Stadtmitte. So blieb sie schön kühl und der Sattel später erträglich. Wir entschlossen uns für die nächsten Tage die Lederhosen auf dem Zimmer zu lassen und in normalen Jeans zu fahren.
Meran ist schön und eine Reise wert. Die schattigen Gässchen mit ihren Cafes und Ladengeschäften blieben kühl und es ging immer eine frischen Briese.
Hier ein paar Bilder aus der Stadt.
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Zwar wollte ich auf dem Rückweg die Berge der anderen Talseite befahren, aber die Route der Hinfahrt hat uns sehr gefallen, so wählten wir diese wieder.
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Beim Abendessen lernten wir dann zwei Jungs vom Niederrhein kennen. Sie fuhren mit ihren Supersport Mopeds in einer anderen Liga. Aber, da sie schon oft dort fuhren, erklärten sie uns gerne wo man am besten fahren kann. Es entstand eine Freundschaft und wir wollen auch gemeinsam mal die Eifel unsicher machen. So waren die Abende immer kurzweilig.
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soweit der Teil.....
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