Im Januar machte ich mich an meine DT250MX. Der Kolben hatte ein Löchlein, bedingt durch Falschluft, durch einen undichten Ansaugstutzen verursacht. Ansonsten war Motorseitig alles OK, also bestellte ich einen neuen Kolben. Lieferschwierigkeiten ohne Ende, ich telefonierte Deutschlandweit alles ab, Meise, Stephan Grün, Yambits, ohne Erfolg. Anfang Februar musste das Moped laufen, denn ich hatte mich zur Fjordrally in Norwegen angemeldet. Darauf konnte und wollte ich keinesfalls verzichten, also begab ich mich auf unkonventionelle Wege.
Ich hatte schon einmal von einer Notreparatur gehört, bei der jemand eine Schloßschraube von oben in den Kolben steckte und diese von unten mit einer Mutter sicherte. Das war mir viel zu riskant. Ich überlegte welcher Werkstoff dem eines Kolbens denn nahe käme. Es müsste Alu sein. Da fiel mit ein, dass ich im Keller eine große Schachtel mit Poppnieten habe und führte nachfolgende Reparatur durch. Sicherheitshalber wählte ich noch eine um 2 Nummern fettere Bedüsung, um die Verbrennungstemperatur herunter zu bekommen. Sicher ist sicher.
Alles wieder zusammen geschraubt machte ich die erste Probefahrt. Das Moped lief einwandfrei. In Norwegen hatte ich keinerlei Probleme und legte dort 1460 Kilometer zurück. Erst am letzten WE nutzte ich das gute Wetter und zog den Zylinder. Sagenhaft. Alles befand sich an seinem ursprünglichen Platz. Nun geht der Zylinder aber zum Schleifer und ich verbaue wieder einen original Yamaha Kolben.