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Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler
Navigator03
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Cagiva Navigator

Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von Navigator03 »

Jaa, man kann natürlich jetzt alle möglichen Ursachen für Schaukeln, Wackeln, Pendeln, u.s.w zur Sprache bringen und alle interessanten und wertvollen Tips zum Einstellen von Lenkopf-und Schwingenlager, Wahl der Reifen, u.s.w. geben.

Aber ich wollte eigentlich zunächst bei den Federelementen bleiben und unter der Voraussetzung, daß alle anderen beteiligten Komponenten wie Reifen, Räder, Lager,... in Ordnung sind, den Einfluß der Verstellung des Fahrwerks auf mögliche Unruhen aufzeigen. Also, wozu verstellt man die Zugstufe, wozu die Druckstufe, was passiert dabei genau und was sollte man besser nicht tun. So etwas in der Art.

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Girgel
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von Girgel »

ALso:
Nachdem Einbau meiner Konis hatte ich
Federvorspannung :Stufe 2
Dämpfung : Stufe 2

Hausstrecke gefahren , natürlich die mit Teerflicken und Wellen, war zwar besser als Serie aber naja

Dann :
Federvorspannung :Stufe 1
Dämpfung : Stufe 1

gewählt -- siehe da liegt schonmal wesendlich besser
Ich wiege aber auch nur 70Kg und der Bock vollgetankt auch "nur" noch 200kg gemäß Viehwage


werde mal ´ne noch härtere Strecke austesten


Peter

Dengelmeister

Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von Dengelmeister »

Danke Ralf .daumen-h1:
Wenn dieser Thread genauso gut wird wie der andere über die Federn..... .daumen-h1:
Uns sven ist auch wieder mit von der Partie, das wird was!



Freue mich auf weitere professionelle Beiträge Jungs :rockout:



LG Hans

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Richie
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von Richie »

Hallo zusammen,

das ist ein sehr wichtiges und interessantes aber auch nicht unkompliziertes Thema! Wie so oft kursiert eine Menge fragmentiertes Halbwissen dazu und es gehört neben den richtigen Informationen auch viel Erfahrung (ErFAHRung!), um sich der optimalen Fahrwerkseinstellung zu nähern :oldtimer: aber es lohnt sich und macht Spaß!

Das hier ist zwar auf Englisch und eher rennstreckenbezogen, und einge Infos sind für die meisten unserer alten Schrotthaufen nicht direkt umzusetzen (bei meiner Gabel kann ich noch nicht mal ne Vorspannung einstellen!?) aber ich kann die Beiträge von Fahrwerksguru und Reifenflüsterer Dave Moss sehr empfehlen:

http://feelthetrack.com/

http://www.onthethrottle.com/tag/dave-moss/

Cheers, Richie
If you can't fix it with a hammer, it must be an electrical problem!

Mein kleiner Wadenbeißer: viewtopic.php?f=96&t=3652

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AtomicCafe
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von AtomicCafe »

Dann zitiere ich mich mal selber von dort:
http://www.caferacer-forum.de/viewtopic ... =50#p70981 :wink:

Das Thema Fahrwerks Grundabstimmung finde ich nen sehr guten Vorschlag von Hans!
Dazu hatte ich einen Artikel schon mal an anderer Stelle verlinkt (wo ich den Eindurck hatte, die Federvorspannung wird rein zu optischen Zwecken genutzt). Für den Einstieg fand ich den ganz gut, bin aber ma gespannt war unsere Experten dazu sagen :

http://www.motorradonline.de/lexikon/fa ... mung/41241

lg
matze
When too perfect, lieber Gott böse.

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f104wart
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von f104wart »

Danke, Richie, dass Du das Thema wieder aufgegriffen hast. Irgendwie hatte ich nicht den richtigen Drive und es war vorübergehend eingeschlafen.

Matze, die Idee war von mir, nicht von Hans, aber das ist eher zweitrangig und tut nichts zur Sache. :wink:

...Ich hab gerade letzte Woche mit Wilbers gesprochen, wiel ich in meine 650er ein Wilbers-Federbein einbauen möchte.
100 € Aufpreis für die Zugstufeneinstellung haben mich dann aber doch nachdenklich gemacht und ich habe einen Kumpel aus dem Gülleforum gefragt, der den gleichen Fahrstil hat, wie ich auch.

Er hat die Zugstufenverstellung und hat verschiedene Einstellungen probiert. Fazit: am Ende steht die Einstellung in der Mitte und Tom hätte sich in diesem Fall die 100 € sparen können.

Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber die Federbeine werden bei Wilbers auf das Gewicht des Fahrers und seine Fahrgewohnheiten abgestimmt. Ist man überwiegend alleine und mit annähernd derselben Beladung unterwegs, könnte man sich die Sache mit der Verstellung meiner Meinung nach eigentlich sparen.

...Für mich ist das Thema Zug-/und Druckstufenverstellung noch recht neu und die Erklärungen, die man zu diesem Thema findet, sind doch eher dürftig und sehr vage. Im Endeffekt habe ich den Eindruck, dass hier sehr viel Psychologie im Spiel ist.

In diesem Viedeo werden die Folgen zu harter oder zu weicher Dämpfung sehr schön dargestellt:



Etwas ausführlicher mit sehr guten Erklärungen sind die Videos von 1000ps






...die erste wichtige Erkenntnis, die ich aus der Beschäftigung mit dem Thema "Fahrwerksabstimmung" gewonnen habe ist, dass "hart" nicht gleichbedeutend mit sportlich ist! :mrgreen:

Im Nachhinein weiß ich, dass dies die allerwichtigste Erkenntnis war... :grin:

Die zweite Erkenntnis geht dahin, dass viele, die darüber reden, gar nicht wissen, worüber sie wirklich reden und auch Experten nicht immer in der Lage sind, das Thema so zu erklären, dass man es auch versteht und, last but not least, sollte man das ganze auch nicht überbewerten. :wink:

Fredi
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von Fredi »

f104wart hat geschrieben:Er hat die Zugstufenverstellung und hat verschiedene Einstellungen probiert. Fazit: am Ende steht die Einstellung in der Mitte und Tom hätte sich in diesem Fall die 100 € sparen können.
Ich finde nicht, dass die 100 Euro eine Fehlinvestition waren. Erst wenn man die Wahl hat, kann man die richtige Einstellung für sich rausfinden. Das die Mitte bei ihm die richtige ist heisst doch, das der Fahrwerkumbauer einen guten Job gemacht hat. Es bleiben Variationsmöglichkeiten in beiden Richtungen. Noch ein Punkt bleibt offen. Es ist nicht gesagt, dass die jetzige mittlere Einstellung identisch mit der Orginalen ist. Ich wage es, zu bezweifeln.

In Sachen Fahrwerkseinstellung sag ich: Nur Versuch macht kluch.

Gruss vom Fredi

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f104wart
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von f104wart »

Mag sein, aber ich sehe das etwas anders.

Wenn ich zur Fertigung meines Federbeins die für mich relevanten Parameter angebe, wird das FB auf mein Gewicht einschl. Schutzkleidung und Helm sowie meine Fahrgewohnheiten eingestellt.

Wenn sich an diesen Parametern nichts wesentlich ändert (z.B. immer derselbe Fahrer mit der gleichen Zuladung, kein Soziusbetrieb), dann kann man sich die Zugstufeneinstellung wahrscheinlich sparen, so lange man nicht auf die letzte 100stel Sekunde auf der Rennstrecke kämpfen muss.

Ich will eigentlich darauf hinaus, dass man unterscheiden sollte, ob es einfach nur schön ist, etwas zu haben oder ob es wirklich sinnvoll und notwendig ist.

Ich behaupte einfach mal, dass mindestens 80% derer, die eine verstellbare Zug- und Druckstufe haben, gar nicht wissen, wie sie optimal eingestellt wird. Ich sage einfach nur, dass man die Sache nicht überbewerten soll.

...Trotzdem bin ich für technisch fundierte und nachvollziehbare Tipps und Erfahrungen immer offen und generell bereit, meine Meinung zu überdenken. Irgendwelche nicht nachvollziehbar begründeten Zweifel oder die Aussage "Versuch macht kluch" reicht mir dafür aber nicht.

Ein Helmut Dähne oder ein Schorsch Meier würde den meisten derer, die ein in allen Variationen vertellbarers Fahrwerk haben, auch heute noch mit dem alten Material davon fahren.

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Marlo
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von Marlo »

So, ich gebe dann auch mal meinen Senf dazu. Das erste was angepasst werden muss ist die Federrate! Ohne die richtige Federrate bekommt man nicht den richtigen dynamischen Negativfederweg hin (das Einfedern mit Gewicht (Fahrer usw. was so immer dabei ist)). Die Federrate macht die Grobeinstellung aus, die Feineinstellung wird dann über die Vorspannung der Feder geregelt.
Die Zugstufe ist für die Ausfedergeschwindigkeit da, richtig eingestellt kommt der Dämpfer zügig nach oben ohne nach zu wippen.
Die Druckstufe regelt die Einfedergeschwindigkeit und somit den Komfort, zur Einstellung dieser sage ich nur, so straff wie nötig und so komfortabel wie möglich.
Die Druck und Zugstufe ändert sich aber auch bei unterschiedlichen Temperaturen, Stichwort Viskosität des Dampferöl`s.
Das ist der Grund warum ich nicht auf diese Einstellmöglichkeiten verzichten wollte, bei normalen Temperaturen merkt man das zwar kaum aber geht es unter 15° und dann an die 30°oder bei vielen Kurven (Rennstrecke,Serpentinen) ist schon ein unterschied festzustellen und man kann mal schnell nachstellen.

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gondelschnitzer
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Re: Fahrwerksabstimmung - Federung und Dämpfung

Beitrag von gondelschnitzer »

Grundsätzlich möchte ich f104wart zustimmen, ein angepasstes Federbein oder Gabel bedarf eigentlich keiner Verstell Möglichkeit. Wichtig wäre natürlich "konstante" Fahrweise und Voraussetzungen.
Einem Alleinfahrer der nur auf der Landstraße zur Freude am Fahren unterwegs ist reicht das völlig aus.
Anders sieht das bei wechselnden Einsätzen aus, Urlaubsreisende, häufig mit Sozia/Sozius fahrende Motorradfahrer oder Kringelfahrer schätzen wiederum die Einstellmöglichkeit auf die jeweilige Gegebenheit.

Um auf Marlos Beitrag zur Außentemperatur einzugehen wäre mir weniger die Außentemperatur wichtig, sondern eher der Bodenbelag. Öl wird flüssiger sobald es wärmer wird, was macht nun zügiger "flüssig" unebener Bodenbelag weil das Öl warm wird durch Belastung oder quäle ich dickes (kaltes) Öl nur durch ne größere Öffnung.

Wer fährt denn jetzt wie? Auf zwei Rädern gibt's Kurverreinbremser (wer später bremst ist länger schnell), oder Geschwindigkeitsvorwähler (wer früher auf eins stellen kann ist nach der Ecke vorn).


Tolles Thema, bitte weitermachen...hier zählen Eindrücke und Erfahrung.
Gruß Marcus

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser!

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