Ach, auf den Bildern vom Einlass sind noch einige Korundkörner vom Sandstrahlen zu sehen.
Wunder dich also nicht über "Perlen" an der Ventilführung oder dem Ventilsitzring.
Diese Bauteile sind natürlich ab Werk schön glatt bearbeitet und erfordern keine weitere Bearbeitung im Sinne der Kanalbearbeitung ;-)
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 30. Nov 2015
von Troubadix
Ich bevorzuge einen Elektrischen Antrieb, das Nervöse gepfeiffe von Druckluft, die Kalten Finger, all das spare ich mir lieber.
Biegsame welle, Bohrmaschiene im Ständer bzw Standbohrmaschine, Fingerschleifer mit Runder Spitze und zum Finalen glätten Fächerschleifer und auch Gewebeschleifpapier "Meterware".
Troubadix
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 30. Nov 2015
von Oette
Für diejenigen, die dem Englischen mächtig sind, hier ein schöner Artikel.
Dieser bezieht sich zwar speziell auf die HONDA CB 750, gibt aber Aufschluss darüber, wo man im besten Fall Material entfernen sollte und in welchem Maße.
Als kleiner Aha-Effekt werden die tatsächlichen Auswirkungen des "Portings" auch einmal als Messdaten dargestellt.
Ich habe in meinem Fall die Ventilführungen auf der Einlassseite verschmälert und den Kanal erweitert. DIE Bearbeitung erfolgte mit Dremel und Welle, erst mit Kegelfräser, dann mit Fächerschleifer großer Radien.
Das bringt schon sehr viel hinsichtlich Drehfreudigkeit und Ansprechverhalten.
Auslassseite wurde zur Vorbeugung von Kohleablagerungen geglättet, sonst nicht weiter bearbeitet.
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 30. Nov 2015
von motosite
Wenn`s bei dem 750er Motor ca. 10 PS bringt, müsste der 250er danach ca. 2-3 PS mehr haben...
Das wären dann knappe 30.
Mach mal - ich bin gespannt....
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 30. Nov 2015
von zippi
Hallo Richi
Ich will dir zwar nicht die mutivation nehmen aber aus meinen erfahrungen herraus bringt eine kanalbewrbeitung bei einem 4takt motor aleine, also ohne auch grössere ventile zu implantieren, nichts was man später auf dem prüfstand auch messbar nachweisen kannt, habe diese erfahrung vor vielen jahren selber machen müsse, vieleicht erhälst du eine leichte gefühlte spontanere gasanahme, kann aber auch nur einbildung sein.
Wenn du es trozdem machen willst, ich mach die kanalbearbeitung beim 2takter mit einer bohrmaschine und welle, als köpfe verwende ich die von dremel.
30112015930.JPG
Nach dem groben mit den gezeigten köpfen kommt noch ein kopf mit schleifpappier von dremel oder eine fächerscheibe dran, dann mit der hand und schleifpapier das finish. Die finger dienen mir als augen, mit denen fühle ich ob noch unebenheiten da sind und ob die form stimmt. Hier das video von mir bei der anpassung der überströmer.
[url][/url]
Die ventilsitze dürfen nicht angetastet werden, wie andere hier schon erwähnt haben, werden die dann nicht mehr dicht schliessen, die folgen, kompressions verlust und vor allem werden die ventile dann nicht mehr ausreichend gekühlt, die ventile geben ihre hitze nämlich an den sitz ab, was zu ventilschäden b.z.w. motorschäden führen kann.
Grundsätzlich würde ich dir empfehlen nur zu glätten, wenn keine grösseren ventile zum einsatz kommen, da sich sonst, gerade der einlass zum ventil hin verjüng, das zum stau des gemisches führt und das wäre ja kontraproduktiv.
motosite hat geschrieben:Wenn`s bei dem 750er Motor ca. 10 PS bringt, müsste der 250er danach ca. 2-3 PS mehr haben...
Das wären dann knappe 30.
Mach mal - ich bin gespannt....
Entschuldigung motosite, die 10 ps mehr nur durch bearbeitete kanäle, ohne grössere ventile, halte ich für ein märchen.
Wer hat das gemacht, hat er auch nichts aderes verändert, (nockenwelle, grössere ventile, kompression, auspuff, vergaser, u.s.w.), war er vorher und nachher auf dem prüfstand ? Also ich war vorher und nachher auf dem prüfstand und da war nicht 1 PS mehr am start als vorher, auch nicht mehr drehmoment.
Ich kann aus dem Bericht zwar verschiedene Steigerungen der Durchflussrate ersehen, aber keine Angabe zur Leistungssteigerung.
Bei aus heutiger Sicht ungünstig gestalteten Kanälen in dem "alten" Motor, ausreichend großen Ventilen und zu kleinen Vergasern sowie einem modifizierten Auspuff läßt sich sicher eine Leistungssteigerung erzielen.
Was, wie, wo welchem Motor guttut, ist das Geheimnis der darauf spezialisierten Motorentuner ;-)
Heute, wo man 200PS-Motorräder von der Stange kaufen kann, gebrauchte 600er und 750er für kleines Geld weit über 100 PS liefern, hat das Tuning klassischer Motoren in meinen Augen einen anderen Stellenwert bekommen.
Klar kann man viel Geld (einige tausend Euro) in das Tuning seines klassischen Motors stecken, diese Massnahmen sollten aber das Laufverhalten verbessern, die Leistungscharakteristik verstärken und dennoch eine akzeptable Lebensdauer ermöglichen.
Richie, du wirst die für dich richtige Entscheidung treffen, da bin ich sicher ;-)
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 30. Nov 2015
von Oette
Kanäle bearbeiten, Übergänge und Grate im Kanal und insbesondere am Übergang zu den Ansauggummis entfernen, abratende Meinungen ignorieren und sich nachher über einen fein ansprechenden und oben rum deutlich besser laufenden Motor mit weniger Verbrauch freuen!
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 30. Nov 2015
von FEZE
@Richie
Halte Dich an Jochen.
besorg Dir erstmal irgendein useliges Aggregat und übe. Deine Fingerfertigkeit beim zupfen in allen Ehren, aber das ist ne andere Nummer.
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 1. Dez 2015
von Richie
Wow! Da ist man mal nen Tag nicht online und schon ist die Hütte voll! Vielen Dank an alle für die Beiträge, Tipps, tollen Bilder (so'n Golfball-Kanal habe ich noch nie gesehen! Das geht doch nur per CAD/CAM? ) Warnungen und Motivation! Und mal wieder ein Beleg dafür, was für tolle Jungs un Mädels sich hier im Forum herumtreiben
Eure Beiträge haben mir auf jeden Fall weitergeholfen. Ich habe den Luxus (oder Notwendigkeit?) an einem verschlissenen Kopf erstmal üben zu dürfen. Vorher muss ich noch geeigneteres Werkzeug für meinen Dremel zu besorgen. Es gibt ein paar Dinge, die ich ganz klar machen möchte, wenn ich den Kopf schon soweit ausgebaut habe, denn es sind einige Grate und Unregelmäßigkeiten vorhanden und diese vorsichtig zu minimieren, kann bestimmt nicht schaden. Den Übergang zum Vergaserstutzen werde ich auch nochmal überprüfen und ggfs. angleichen. Die stumpfe Kanalscheidewand könnte schärfer ausfallen, da kann ich mir vorstellen wird's etwas kniffeliger, damit das Dingen auch schön symmetrisch wird. Auslass und Ventilteller polieren, um Ablagerungen zu verzögern erscheint mir auch sehr sinnvoll.
Das Ganze, wie gesagt nur zur leichten Optimierung, in der Hoffnung eine bessere Gasannahme und Fahrbarkeit zu erreichen. Für alles darüber hinaus, fehlt es u.a. schlicht an Erfahrung, Sachverständnis (Strömungslehre - diese erscheint mir wenig intuitiv), sowie den nötigen Kontrollmechanismen (z.B. Flow-bench, Leistungsprüfstand). Denn nur weil's im Kanal schön aussieht, heißt nicht, dass es funktioniert.
Und um zu guter letzt den Hauptgrund nicht zu vergessen: weil's Spaß macht! Mir darüber Gedanken zu machen, mich zu informieren, mit Euch zu kommunizieren und die Arbeiten schließlich selbst ausgeführt zu haben... und gaaanz wichtig, weil das Bier danach besser schmeckt!
Nochmal danke und möge die Schraubermacht mit euch sein!
Richie
Re: Kanalbearbeitung...
Verfasst: 1. Dez 2015
von Schinder
Moin Richie !
Und wennze mal nicht weiterkommst oder einfach nur mal schauen willst,
dann kommste die paar Meter von D-Dorf nach KR rüber ...