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Speichenräder entlacken

Lackierung, Oberflächenveredelung, optische Details
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f104wart
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Re: Speichenräder entlacken

Beitrag von f104wart »

Troubadix hat geschrieben:Ich werfe hier noch Oxistrip mit in den Raum,
...Okay, das soll hier zwar kein Vergleichstest für Abbeizer werden, aber ich habe schon die unterschiedlichsten Abbeizer ausprobiert, darunter auch Oxistrip.

Mein Fazit: Wenn Abbeizer, dann Grüneck Power! .daumen-h1:


...Ich denke mal, dass der Lack auf den verchromten Felgen eh nicht vernünftig haftet und mehr oder weniger freiwillig runter geht. Ein Großteil davon eventuell sogar schon mit Hochdruck.

Von der Handhabung her würde ich für die hartnäckigen Stellen Grüneck nehmen und fertig.

Bei der Hochdruckreinigung aber unbedingt darauf achten, dass die Reifen runter sind. Sie können durch direktes Anstrahlen mit dem Hochdruckreiniger beschädigt werden. Das gleiche gilt auch, wenn mit DOT4 oder Natronlauge gearbeitet wird. ...Und natürlich sollten sie auch nicht mit Abbeizer eingepinselt werden. :wink:

.

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DerAlte
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Re: Speichenräder entlacken

Beitrag von DerAlte »

Hab gerade letztes WE die Grüneckprozedur am Motor und Getriebe der 65 ziger Guzzi hinter mir. Bin total begeistert . Einpinsle, 90 min. Wirken lassen, mit Druckluft abgeblasen, fertisch!
2,5 kg für 25 Euronen - reicht für weitere 20 Mopeds - mindestens!
Früher hab ich auch mal mit DOT 4 gearbeitet - was ne Sauerei und wesentlich unzuverlässiger!

Grüße Volker

P.s. Klar muß man mit Frischwasser spülen sonst rosten die Eisenteile!

CafeJens
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Re: Speichenräder entlacken

Beitrag von CafeJens »

Chemisch entlacken, kostet nicht die Welt und du hast den ganzen Mist nicht zu entsorgen.

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Ratz
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Re: Speichenräder entlacken

Beitrag von Ratz »

Da stehe ich heute so in meiner Altbaubaustelle, draußen scheint die Sonne und aus den Lautsprechern dröhnt Ramones Rockaway Beach.


Ich schau mir meine alten Holzzargen an und denke mir - och ne, anschleifen und drüber pinseln was für Kackarbeit. Aber es soll ja wieder alles schön werden. Also plane ich so vor mich hin und plötzlich klingelt es an der Tür und ich mache auf. Der Paketbote drückt mir ein Karton in die Hand und die Tür fällt zu.

Ich denke wieder an die Zargen, kucke etwas genauer hin. Hm - das sind ein paar kleine Lackrisse und da ist ein wenig abgeplatzt. Mal an der nächsten Zarge kucken.

Aus den Lautsprechern dröhnt Rockaway Beach und ich denke was ist eigentlich in dem Paket? Vermutlich das lang ersehnte Owatrol, ich mache den Karton auf. Nein, kein Owatrol, ein kleiner weißer Plastikeimer grinst mich an. Ich hole ihn aus dem Karton - es ist Grüneck Power Abbeizer den ich für ein paar Metalschränke bestellt habe.

Hmmmm - Grüneck Power! Zargen?
Irgend etwas tief in mir schreit machs nicht. Ich antworte - Wieso nicht???
Motiviert von Rochaway Beach und
f104wart hat geschrieben:Mein Fazit: Wenn Abbeizer, dann Grüneck Power! .daumen-h1:
DerAlte hat geschrieben:Hab gerade letztes WE die Grüneckprozedur am Motor und Getriebe der 65 ziger Guzzi hinter mir. Bin total begeistert . Einpinsle, 90 min. Wirken lassen, mit Druckluft abgeblasen, fertisch!
2,5 kg für 25 Euronen - reicht für weitere 20 Mopeds - mindestens!
sage ich mir das ist der beste Abbeizer den man für Geld kaufen kann, warum also nicht?
Einpinseln, wirken lassen und abblasen - fertig!!! Was soll da schon sein? Tief drin schreit es - Machs nicht!

Die schönen feinen Konturen und Rundungen der Randleisten der Zargen sind auch schon zugepinselt. Moment, da war doch was.
sixtyfour hat geschrieben:
Ratz hat geschrieben:Anschleifen und überlackieren.
Was soll da entlacken bringen - welchen Vorteil hat man davon?
Hey, natürlich kann man alles anschleifen und einfach überlackieren. Kein Thema. So wie man sich natürlich immer alles einfach machen kann. So sieht´s dann halt teilweise leider auch aus, weil:
In der Regel sind die Altlackierungen, die ich bislang auf Kunststoffteilen vorgefunden habe, stümperhaft ausgeführt und waren rissig oder blätterten bereits ab. Klar, kann man anschleifen und füllern, aber erstens ist die Haftung der untersten Schicht ja von Bedeutung, und zweitens mag ich persönlich die scharfen Konturen und Sicken des Originalteils sehen. Mehrfaches überlackieren – insbesondere mit Füller – sorgen für einen unschönen, Konturen verwaschenden Look, der das Teil unter genauer Betrachtung "wie aus Käse geschnitzt" wirken lässt. Ich persönlich finde das ebenso schade wie unschön. Deswegen baue ich lieber mit professioneller Arbeit auf dem lackfreien Original auf. Is´n Detail, kann natürlich aber jeder machen, wie es das jeweilige Projekt erfordert bzw. man es für richtig hält.

Gruß, 64
Nach einem kurzen Kampf erst mit mir und dann mit dem Deckel des 2,5kg Eimer ist die Entscheidung gefallen. Ich tauche den Pinsel ein und bestreiche die erste Zarge. Noch nicht einmal die halbe Zarge eingepinselt kräuselt sich auch schon der Lack. Hahaha - Rockaway Beach.

Also weiter, gleich noch zwei andere Zargen eingegelt. Die restlichen zwei hebe ich mir vorsichtshalber noch mal auf. Der Lack schlägt Falten und ich kucke zu. Funktioniert ja super denke ich mir. Mein Inneres ist sprachlos, nur aus den Lautsprechern dröhnt Rockaway Beach.

An manchen Stellen gibt es riesige Blasen, einige wenige handtellergroße Flächen scheinen dem Abbeizer zu trotzen. Ich hole meine gekürzte und angeschliffene Spezialspachtel und lege los. Der Lack fliegt in Fetzen von der Zarge. Aber hey Moment mal was ist den das? Dort wo der Lack ab ist sehe ich kein Holz sondern eine andere etwas gelbliche Lackschicht. So eine Schei.... . Mein Inneres meldet sich und plärrt Rockaway Beach du Depp.

Ich erwidere na das ist doch klar. Das weis man doch - bei dickeren Lackschichten ist die Anwendung eventuell zu wiederholen. Ich erschrecke und denke - wieviel Lackschichten sind da wohl drauf? Also pinsel ich wieder und kratze. Jetzt muß ich kurz mal kehren, ich stehe schon knöcheltief in Lackfetzen. Ich pinsel und kratze. Ich werde langsam high von dem Grüneck Power und lalle Rock Rock Rochaway Beach. Ich pinsel und kratze.

Ich fange an die Schichten zu studieren und denke wer hat diese Schicht wohl lackiert? Ist die noch von mir, meinem Vater oder von Opa? Insgeheim hoffe ich in Opas Zeitalter vorgedrungen zu sein. Ich klebe am Boden fest, muß wieder kehren. Und aus dem Lautsprecher schreit Joey Ramone - Rock Rock Rockaway Beach.

So nun muß ich aufhören zu schreiben und nochmals kratzen gehen, Holz hab ich noch keines gesehen. Auch der 2,5kg Eimer hat den Tag nicht überstanden und ich muß nachbestellen. Diesmal aber nicht im Sandkastenförmchen - diesmal bestell ich mir einen 10kg Eimer.

So long und Rockaway Beach.
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obelix
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Re: Speichenräder entlacken

Beitrag von obelix »

...und im Eck sitzt Marcel Reich-Ranickis Geist, atmet tief die Abbeizerdämpfe ein und füllt das Vorschlagsformular für das literarische Quartett aus:-) Ganz grosses Kino - bravo!

Gruss

Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...

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Ratz
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Re: Speichenräder entlacken

Beitrag von Ratz »

So nun bin ich voll zugedröhnt und habe die Schnauze voll!

Ich bin zwar kurz vorm Holz, einmal müßte ich noch pinseln hab aber nix mehr. Und jetzt wirds auch richtig ekelhaft. Der alte Lack (vermutlich Kunstharz) kräuselt sichtlich fein und löst sich an, wird zähflüssig. D.h. ich muß ihn abschaben und er klebt überall, an der Spachtel, am Boden, an der Hose, in der Fresse - überall halt.

Fazit:
-Grüneck Power ist gut. Je neuer (moderner) der Lack ist desto besser funktioniert Grüneck. Allerdings schafft auch Grüneck nur Schicht nach Schicht was auch logisch erscheint. Die eingepinselte Lackschicht hebt sich ziemlich schnell vom Rest und mit ihr auch der Abbeizer von der nächsten zu lösenden Schicht. Alles kann Grüneck Power halt auch nicht, alten Kunstharzlack (oder was immer das auch ist) z.B.

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Ratz
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Motorrad:: Mad Martin

Re: Speichenräder entlacken

Beitrag von Ratz »

Nachtrag:(falls es jemanden interessiert, ist a kein Altbaurenovierungsforum)

Ich bin immer noch am Farbe abkratzen! Inzwischen ist auch der Übeltäter dank Sven1 identifiziert. Es ist natürlich keine Kunstharzfarbe das war Blödsinn - es ist Leinölfarbe. Und genau die wäre ein typischer Fall für ablaugen. Ablaugen an eingebauten Türzargen ist aber irgrnd wie nichtso praktikabel.

Inzwischen bin ich auf den Heißluftfön umgestiegen und das geht minimal besser, zumindest klebt das Zeug nicht mehr am Boden fest. Die Spachtel verklebt aber immer noch. Ich denke auch das es besser ginge wenn der Abbeizer das Zeug nicht angelöst hätte.

Auf jeden Fall hat die Leinölfarbe gewonnen und ich werde mich garantiert nicht nochmal mit dem Zeug anlegen.

Klar ist das Abbeizer und Leinölfarbe keine funktionierende Methode sind. Im Umkehrschluß beantworte ich damit auch meine vorher gestellte Frage mit dem Ablaugen. Wo Abbeizen funktioniert wird Ablaugen nicht funktionieren. Die Farbarten sind zu unterschiedlich und für jede gibt es die geeignete Art der Entfernung.

Hast du beides auf den gleichen Türzargen bist du im A.... .
Und falls er nicht gestorben ist kratzt er noch heute an den Zargen.
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